An die Christen: Ich wurde als Baby getauft. Das reicht doch. Oder nicht?

Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen

Nein 42%
Andere Antwort 37%
Ja 21%
lumbricussi  12.06.2022, 16:27

Wofür soll das reichen?

mruniverse1 
Fragesteller
 12.06.2022, 17:02

Das hat User/in Morlogg erklärt. Besser hätte ich es nicht erklären können.

16 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja

In diesem Punkt stimme ich mit dem Gründer der FEG überein, der der Meinung war, dass man eine Taufe nicht wiederholen sollte. Er war zwar auch für die Erwachsenentaufe, damit sich der Täufling zuerst für den Glauben entscheidet und sich danach taufen lässt. In den Fällen, in denen ein Christ aber schon als Kind getauft wurde, meinte er, dass nicht erneut getauft werden sollte.

Diese Meinung vertrete ich auch, wobei ich aber auch kein Problem damit habe, wenn jemand sich als Erwachsener noch einmal taufen lässt. Grundsätzlich denke ich aber, dass dies nicht unbedingt notwendig ist. In der Bibel gibt es auch Stellen, in denen Menschen "mit ihrem ganzen Haus" getauft wurden. Dazu dürften auch kleine Kinder gehört haben. Die diesbezüglichen Theorien sind mir natürlich bekannt, aber das ist eben meine Meinung dazu.

Generell zur Taufe:

Die Taufe ist nicht heilsnotwendig. Der Verbrecher, der gemeinsam mit Jesus gekreuzigt wurde, war auch nicht getauft und unser Herr sagte zu ihm: "Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein!" Lukas 23,43

Sehr interessant dazu ist der folgende Artikel: http://www.bibelkommentare.de/index.php?page=qa&answer_id=624

Rettung gibt es nur durch den Glauben an Jesus allein. Jesus hat gesagt: "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen" (Johannes 5,24).

chrisbyrd  16.06.2022, 11:20

Vielen Dank für den "Stern", ganz liebe Grüße und Gottes Segen!

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MarkusEngl  24.06.2022, 20:33

Ich finde deine Antwort gut. Aber für mich stellt sich die Frage ob eine Baby Taufe überhaupt eine Taufe ist. Ich meine eine Taufe ist ja eine Symbolik die der sichtbaren und unsichtbaren Welt zeigen soll dass man an Jesus Christus und das Evangelium glaubt und seine Sünden abgewaschen wurden durch das Blut Christi und dass der alte Mensch mit Jesus Christus begraben ist (Wassergrab).

Ein Baby versteht das alles ja gar nicht und entscheidet sich auch nicht selber dafür, auch will es der sichtbaren und unsichtbaren Welt nichts zeigen. Es ist ohnmächtig gegenüber dem Willen der Eltern die das Baby meistens auch nur aus Brauchtum und Tradition taufen lassen.

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chrisbyrd  24.06.2022, 23:23
@MarkusEngl

Mit dem Thema Taufe habe ich mich längere Zeit beschäftigt und ganz verschiedene Meinungen und Auslegungen dazu gelesen und gehört.

Deshalb kann ich deine Meinung gut nachvollziehen und auch verstehen.

Ich bin auch dafür, Kinder möglichst nicht zu taufen. Aber wenn man als Kind getauft wurde, kann man es nicht mehr ändern. Man kann es entweder als Nichttaufe ansehen (das würde ich nicht so sehen) oder nur als Segnung (wie mir mal ein Ältester sagte, aber das ergibt keinen Sinn, denn es war keine Segnung, sondern eine Taufe) oder man nimmt es im Nachhinein im Glauben im Sinne der Bibelstellen, in denen Menschen "mit ihrem gesamten Haus" getauft wurden.

Deshalb habe ich mich als Erwachsener nicht noch einmal taufen lassen. Ich kenne aber auch Christen, die als Kind getauft wurden und denen es wichtig war, sich als Erwachsener noch einmal bzw. überhaupt taufen zu lassen, da sie ihre Kindstaufe nicht anerkennen wollten oder konnten. Das finde ich auch völlig in Ordnung, auch wenn ich das für mich so entschieden habe, wie es der Gründer der FeG getan hat.

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MarkusEngl  25.06.2022, 05:40
@chrisbyrd

Ja ich denke auch nicht, dass man darüber streiten muss weil jeder selbst für sein Handeln vor Gott verantwortlich ist. Ich persönlich hab mich trotz Säuglingstaufe nach meiner Bekehrung "richtig" taufen lassen weil ich ein unwiederstehliches Bedürfnis danach hatte. Auch meine Frau obwohl im Erwachsenenalter getauft ,also mit etwas Wasser besprengt ,wollte das Erlebnis des Untertauchens im Wasser erleben und es war ein besonderer Moment für sie.

Ich bin Ältester in einer EFG und werde den Taufinteressenten die auf uns zukommen einfach nur das sagen was ich für biblisch und logisch halte.

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chrisbyrd  25.06.2022, 09:34
@MarkusEngl

Ich kann gut verstehen, wie du das gemacht hast und kenne selbst auch einige Christen, die das so gemacht haben wie du. Vielleicht sind das sogar die meisten, das schätze ich mal zumindest.

Wenn du ein Bedürfnis danach hattest, kann denke ich auch, dass es richtig für die war, dich als Erwachsener taufen zu lassen.

Okay, in der EFG ist natürlich das Taufverständnis etwas anders als in der FeG. Das war der Punkt, warum der Gründer der FeG und die Baptisten damals nicht in einem Bund zusammengekommen sind. Ansonsten hätte es vielleicht nur einen gemeinsamen Bund gegeben. Eigentlich schade, dass dieses eine Thema einen gemeinsamen Weg verhindert hat. Aber vielleicht sollte das so sein...

Generell kommt es natürlich auf Zugehörigkeiten zu Bündnissen und Gemeinden nicht an, sondern allein auf den Glauben an Jesus Christus auf der Grundlage des Evangeliums.

Freut mich sehr, dass du Ältester bist. Das bringt wahrscheinlich große Verantwortung und viel Arbeit mit sich. Ich habe von Martin Vedder (kennst du ihn?) eine Predigt über Ältestenarbeit gehört: Autorität in der Gemeinde – die Ältesten

Da kann ich dir nur allen Respekt aussprechen, dir Gottes Segen dazu wünschen und für dich und deine Gemeinde beten!

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Nein

Hallo wann Du mal Kirchlich heiraten möchtest, gehört eigentlich der Weißer Sonntag und die Firmung auch dazu, aber wie streng das heut gehandhabt wird weis ich nicht

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ignatius1  14.06.2022, 00:55

Du meinst die heilige Eucharistie ..

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Venus345  14.06.2022, 05:57
@Ignatius1

Du meinst die Heilige Messe , bei einer Messe wird der weißer Sonntag vollzogen immer ein Sonntag nach Ostern, früher wurde da die Tauferneuerung vollzogen weil man als Baby ja noch nicht sprechen kann tun das als Vertretung die Eltern und bei der Firmung da kommt meist ein Bischof oder ein Herre wie man den nennt,

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Nein

Das war ja seinerzeit nur die erste Vorgabe durch Deine Eltern, deswegen erfolgt ja später auch die Konfirmation oder Kommunion um deren "Vorentscheidung" dann eigenständig noch einmal zu bestätigen, wenn Du selbst zur Entscheidung fähig bist.

Andere Antwort

Wofür reicht es? ;)

Für alle gesellschaftlichen und offiziell kirchlichen Belange? Ja, absolut...

Für dein Seelenheil? Ist es tatsächlich erst mal nicht relevant, auch wenn die Kirche das so nicht gern hört, wenn man es mal so dahin sagt. Das ist aber mehr ein symbolischer Akt, um einen neuen Lebensabschnitt als Christ zu feiern, es ist nicht so, dass du dadurch einen moralischen Passierschein bekommst oder so, das wäre aus Sicht göttlicher Gerechtigkeit auch gar nicht erklärbar (leider hat die kath. Kirche früher missbräuchlich versucht es diesbezüglich als absolute Notwendigkeit darzustellen...).

Es kommt darauf an was du tust und was du sein lässt. Übst du Nächstenliebe aus? Machst du keinen großen Mist? etc.

mruniverse1 
Fragesteller
 12.06.2022, 17:02
Wofür reicht es? ;)

Das hat User/in Morlogg erklärt. Besser hätte ich es nicht erklären können.

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ksa01  12.06.2022, 19:12
@mruniverse1

Nochmal mein Kommentar (dort auch):

Du bist ein perfektes Beispiel dafür warum diese Aussagen mit der zwangsweise nötigen "heiligmachenden" Taufe einfach nicht stimmen - es wäre überhaupt keine göttliche Gerechtigkeit, nur unfair gegenüber dir. Als Ritus ist die Taufe wertvoll, aber es geht im Kern nicht um die Materie, sondern den Geist!Wasser hat für uns zentrale Bedeutung, indem es durch uns fließt und indem es uns Reinigung ermöglicht - beides ist aber nicht abhängig von einer speziellen Taufe. Es ist niemanden geholfen in Jesu Sinne, wenn das Ritual vollzogen ist, es gibt _keine_ Aufhebung von Strafen dadurch o. ä., wir müssen uns das erarbeiten. Mit dem "Bevollmächtigten" ist das nur wieder weitere Rhetorik der Kirche, oh je...

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Andere Antwort

Am wichtigsten ist aus meiner Sicht natürlich der Glaube an Jesus Christus und ich glaube daran, dass man auch mit einer Babytaufe von Gott angenommen ist, wenn man an Jesus Christus glaubt.

Ich selbst wurde als Baby getauft, aber ich habe mich (vielleicht jetzt zu deiner Überraschung) mich trotzdem nochmal als Erwachsener taufen lassen.

Ich wollte es einfach nochmal als einen bewussten Glaubensakt tun. In der Bibel wurde ja ausschließlich getauft, nachdem man zum Glauben gefunden hat. Die Babytaufe wird in der Bibel nicht gelehrt.

In Apostelgeschichte 8 steht unter anderem geschrieben:

Als sie aber auf dem Weg weiterzogen, kamen sie zu einem Wasser, und der Kämmerer sprach: Siehe, hier ist Wasser! Was hindert mich, getauft zu werden? Da sprach Philippus: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so ist es erlaubt! Er antwortete und sprach: Ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist! Und er ließ den Wagen anhalten, und sie stiegen beide in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn. Apostelgeschichte 8:36‭-‬38 (Schlachter2000-Übersetzung)

In vielen Bibelübersetzungen existiert der Vers 37 nicht, ich persönlich glaube aber daran, dass die Schlachter2000-Übersetzung hier zuverlässig übersetzt hat.

Aber auch ohne diesen Vers geht für mich hervor, dass die Taufe eigentlich ein Akt ist, nachdem man zum Glauben gefunden hat.

In Apostelgeschichte 16:33-34 heißt es:

Und er nahm sie zu sich in jener Stunde der Nacht und wusch ihnen die Striemen; und er ließ sich auf der Stelle taufen, er und all die Seinen. Und er führte sie in sein Haus, setzte ihnen ein Mahl vor und freute sich, dass er mit seinem ganzen Haus an Gott gläubig geworden war. Apostelgeschichte 16:33‭-‬34

Also hier wurde ein Kerkermeister und seine ganze Familie getauft. Wie man sieht, waren alle gläubig geworden und kein Familienmitglied wurde hier getauft, bevor er/sie gläubig geworden war.

Ich habe es nie bereut mich nochmal taufen zu lassen. Ganz im Gegenteil, ich bin überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war.

Ich kenne aber einen Christen (der jetzt mein Pastor ist), der damals aus seiner alten Gemeinde ausgestoßen wurde, weil er sich als Erwachsener nochmal taufen lassen wollte. Er hielt es für biblisch richtig, aber seine Gemeinde hatte damit ein Problem.

Worauf ich hinaus möchte, ist, dass es insbesondere bei den kirchlichen Gemeinden (also insbesondere evangelische und katholische Kirche) als unerwünscht angesehen wird oder zumindest unerwünscht angesehen werden könnte (ich will nicht darüber urteilen, ob es immer der Fall ist), wenn man sich nochmal als Erwachsener bewusst taufen lassen möchte.

Wenn du die Entscheidung treffen möchtest dich nochmal als einen bewussten Glaubensakt taufen zu lassen, würde ich dir empfehlen dir eine Gemeinde zu suchen, die dich in dieser Entscheidung unterstützt. Insbesondere sind es die Freikirchen (ich selbst bin beispielsweise Mitglied in einer freikirchlich-evangelischen Gemeinde, die das unterstützt)

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.

Liebe Grüße und Gottes Segen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde
mruniverse1 
Fragesteller
 12.06.2022, 17:11

Was ist, wenn das einfach nicht geht? Ich wurde als Baby doch mit Wasser getauft. Nur halt nicht unter Wasser. Ich bin 26. Bei mir geht das halt einfach nicht. Das ist überhaupt nicht möglich, weil ich seit Jahren ein Loch im Trommelfell hab und da darf nun mal kein Wasser ins Ohr kommen. Stöpsel geht auch überhaupt nicht. Da kommt trotzdem Wasser ins Ohr. Stell dir mal vor, wenn Wasser ins Ohr kommt, wenn ich unter Wasser bin. Das Wasser fließt durch das Trommelfell ins Innenohr und dann hab ich ein Hörschaden. Dann bin ich taub. Man könnte das Loch im Trommelfell zwar zuoperieren lassen, aber damit würde ich meine Gesundheit gefährden. Das könnte dadurch noch schlimmer werden.

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xxScarface1990  12.06.2022, 17:14
@mruniverse1

Wenn es nicht geht, dann sehe ich da kein Problem darin, wenn du darauf verzichtest.

Auf allererster Linie kommt es auf deinen Glauben an Jesus Christus an und dass du mit ihm in Beziehung lebst.

Er wird nichts von dir verlangen, was du nicht leisten kannst.

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Ignatius1  14.06.2022, 00:53
@mruniverse1

Keine Sorge ,Das brauchst du auch gar nicht zu tun,weil das unfug ist .selbst das älteste erhaltene urchristliche Dokumemt

die DIDACHE aus dem 1.Jhr .

__Die Zwölfapostelschrift__ beweisst historisch dass die Unterwassertaufe NIEMALS Brauch noch Pflicht gewesen ist in der Urkirche .Kannst du unter:

Didache

Bibliothek der Kirchenväter nachlesen in Kapitel 7

Das ist alles bloss antikatholisches Gerede und Polemik ohne Biblischen und historischen Hand und Fuss.

Lg

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SurvivalRingen  12.06.2022, 19:28
In vielen Bibelübersetzungen existiert der Vers 37 nicht

Das liegt daran, dass Westcott und Hort u.a den Vers nachträglich entfernt haben. Sie waren Katholiken, keine echten Christen und der Vers widerlegt die Säuglingstaufe und untermauert die Gottheit Jesu.

Sie brachten den Kritischen Text raus, auf welchem Nestle Aland z.T basiert.

Ausführlich dazu hier.

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xxScarface1990  12.06.2022, 19:37
@SurvivalRingen

Genau, das ist eine super Antwort., die ich sehr hilfreich finde, die du da zum kritischen Text verfasst hattest 👍

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