An die älteren hier: Wie fühlt sich das an wenn immer mehr Menschen im familiären Umfeld, aber auch immer mehr prominente Persönlichkeiten aus Film und Fernse?

10 Antworten

In der Familie kann ich damit durchaus umgehen, zumal hier die Verbindung zu vielen Personen nicht sehr stark ist. Es klingt blöd, aber in der Familie macht es keinen Unterschied, ob jemand da ist oder nicht. Wenn jemand stirbt, ist er halt nicht mehr da; tragisch wäre es eher, wenn im Freundeskreis jemand geht oder wenn mit meinem Patenonkel was wäre - und davor habe ich Angst, das wäre ein großer Verlust. Dass mein Jahrgang nicht mehr komplett ist, war im Gegenzug halt einfach so; da hatte halt mancher einfach Pech oder war zur falschen Zeit am falschen Ort, wobei die Stimmung in der Klasse größtenteils s...mäßig war und ich da noch nie eine Bindung hatte. Ich bin jetzt 33 und merke es schon - und es wird mit den Jahren sicher nicht besser, wobei ich immer denke, es ist die Frage, wie geh ich damit um und wie stark bin ich selber. Irgendwie geht es immer weiter.

Das Thema ist tatsächlich nicht leicht, vor allem häuften sich in den letzten Jahren die Todesfälle von Promis, mit denen ich aufgewachsen bin, z.B. die Sängerin Milva, aber auch Alfred Biolek, Volker Lechtenbrink, Gotthilf Fischer, Manfred Krug, Karel Gott, James Last, Bill Ramsey, der Schauspieler Heinz Baumann ("SOKO 5113", "Solo für Sudmann"), Gerd Baltus sowie letztes Jahr Harry Belafonte und Tony Marshall, der bei uns zuhause musikalisch immer präsent war und den ich als Kind schon mochte, weil er immer so lustig war. Vor einiger Zeit kamen noch Roger Whittaker und Henry Valentino/Hans Blum dazu.

Das waren Promis, die mich teilweise das ganze Leben lang begleitet hatten und die auf ihre Weise großen Einfluss ausgeübt hatten und wo man irgendwie hoffte, dass sie ewig leben, obwohl keiner von ihnen "jung" gestorben ist bzw. sie in der Regel zumindest 80 waren oder noch älter.

Es ist für mich derzeit auch irgendwie traurig, dass ich weiß, viele Interpreten, die ich von früher kenne und die immer da waren und so alterslos sind, sind 70/80 plus und spielen objektiv gesehen auf Zeit. Neulich las ich in einer Illustrierten, Tony Christie sei demenzkrank und auch das hat mich berührt, weil ich mit seiner Musik und seinem Gesicht aufgewachsen bin und mir auch Lieder wie "Oh mi amor!" gewisse Erinnerungen wiedergeben.

https://www.youtube.com/watch?v=P55aXUvh4Bg

Mich hat bezogen auf das Jahr 2022 der Tod des Radiomoderators Lutz Wagner, dessen Stimme bei uns daheim sehr geschätzt war (der Radiosender war S4, gibt es heute nicht mehr in der Form) mehr berührt als der des Sängers Meat Loaf, der sicher gute Musik gemacht hat, mich aber nie erreicht hat. Ich bedaure es eigentlich selber, aber ich denke, es hängt damit zusammen, dass ich mit Lutz Wagners Stimme im Radio groß wurde und z.B. Meat Loaf nur als etwas dicken, erfolgreichen US-Musiker en passant wahrgenommen habe - aber ich hatte keinen direkten Bezug zu ihm wie z.B. bei Lutz Wagner, dessen Stimme im Radio ich lange Jahre fast täglich gehört habe. Als ich gehört hatte, dass er gestorben war, war mir irgendwie wieder etwas beklemmend bewusst geworden ... die Promis, mit denen du aufgewachsen bist, sterben auch langsam. Und das ist ein komisches Gefühl nach dem Motto, wir werden alle älter - klar, einen Tod müssen wir sterben & endlich sind wir alle, aber ein schönes Gefühl ist es objektiv nicht zu realisieren, dass das Umfeld wegstirbt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Bonawachs 
Fragesteller
 24.03.2024, 17:25

Manchmal erscheint mir das Leben so sinnlos. Also alles ist so unglaublich unlogisch auch. Früher oder jetzt immernoch mach ich mir viel Gedanken um mein Studium und Karriere und so oder wie ich mein Leben in Sachen Sexualität und Frauen verbessern kann und dann dnek ich mir so "Du musst dies und jenes machen damit duc für Frauen interessant bist und an dir arbeiten bla bla bla".#

Letzlich ist es ja so: Wenn man ein sTudium (wie ich momentan) macht damit man später irgendwie ein bessereds LLeben hat, so wird da snicht passieren. Es wird mir auch später nicht viel besser gehen außer dass ich dann etwaas mehr geld hab, aber dafür bin ich dann ja auch älter und ÄLTER SEIN ist scheiße. jung sein ist tausnd mal wertvoller und besser als älter, aber reich. was will ich mit dem geld wenn ich dann z.B., keine jungen frauen mehr haben kann.

also ich glaub immer mehr dass das nachdenken einfach sinnlos ist:

es ist eigentlich so: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (im Hier und Jetzt)

Wenn ich was mit Frauen haben will muss ich sie halt im Hier und Jetzt kennenlernen. Nix da du musst dies und jenes machen um in zukunft erfolgreicher bei frauen zu sein ...

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Ich bin jetzt noch nicht so alt, aber langsam sterben die Helden meiner Jugend und Kindheit aus, und das kommt einem schon komisch vor, denn in meinem Herzen leben sie ewig.

Aber dass man auf das Alter hin einsam werden MUSS, weil die alten Bekannten wegsterben, ist keinerwegs gegeben. Ich habe in meinem Umfeld mehr als genug Beispiele, wo Menschen im Alter über 70 noch neue Freunde kennengelernt haben!

Ob man also zuhause sitzt und traurig ist, dass man niemanden hat, oder rausgeht und halt einfach neue Leute kennenlernt, ist - wie immer - jedem selber überlassen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Donnerwetter...da hast Du jetzt mal "ein wahres Wort gelassen ausgesprochen"... 😅

Ja, so ist es...die gewohnten Reihen lichten sich! Ich bin mit meinen 63 auch bereits schon "Vollwaise", und auch viele andere Familienmitglieder und div. Freunde sind inzw. ebenso nicht mehr physisch hier!

Aber wer im Herzen bleibt, der wird nie wirklich weg sein! 🤗😊 Ein Trost ist es...😢

Man muß sich halt damit abfinden, daß man vielleicht keine 20 Urlaube mehr planen kann...oder eben auch andere Dinge näher kommen die in Richtung R.I.P. gehen... Also, sei fröhlich solange Du kannst...die Zeit rennt weg, kannste glauben!

Alleine die gesundheitlichen Einschläge kommen immer näher, und "alt werden" ist halt nix für Feiglinge... 🤭 Aber es ist die einzige Möglichkeit, länger zu leben! Nehm' ich!! 😃

Ich versuche es mit Humor zu nehmen. Depressiv zu werden ist nicht so meins, schon aus Gründen des Selbstschutzes mag ich meine letzten Jahre nicht vermiest sehen. Ich hoffe, daß es noch ein paar Jahrzehnte so geht... Meine Frau ist da ebenso wichtig für mich, und unsere Kinder! 😍 Zusammen sind wir unaussteh...äh...unschlagbar! 😁

Und auf meinem Grabstein soll mal stehen: "Guckt nicht so, ich läge jetzt auch lieber am Strand anstatt hier...!" 😜😇🤠

Alles Gute! 🥳

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Bonawachs 
Fragesteller
 24.03.2024, 18:44

Das mit dem Grabstein ist echt witzig. Komisch, hab noch nie so einen hurmorvollen Grabstein gesehen. Also echt komisch, dass sowas niemand macht. Vielleicht weil sich niemand Gedanken über seinen eigenen Grabstein macht oder weil es Tabuthema ist. Keine Ahnung. Aber man selber hat ja auch nichts davon, egal was passiert nach dem Ableben, man selber hat nichts davon, daher vielleicht ein Grund das sowas niemanden interessiert.

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Marionetto  24.03.2024, 19:41
@Bonawachs

Ich bin ja schon immer humorvoll. Das mit dem Grabstein ist dann mein letzter Witz...

Es geht ja insgesamt darum, nie den Humor zu verlieren obwohl bzw. wenn die ganzen Dinge passieren so wie Du sie zurecht in deinem Text oben erwähnt hattest. Und daß man "leben" soll, bevor es zu spät dafür wird... 😉

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Je älter du wirst, umsomehr macht du dir deine eigene Sterblichkeit bewußt. Deswegen habe ich aber keine Angst, der Tod gehört zum Leben.

Aber wenn du gefestigt bist, verfällt du nicht in eine Depression.

In den letzten 12 Monaten sind fünf enge Verwandten im Alter zwischen 79 bis 98 Jahren verstorben und natürlich bin ich traurig darüber, aber alle hatten auch ein erfülltes Leben.

Halt habe ich durch meine Familie und Freunde.

Ich genieße die Zeit mit meinen Eltern, beide über 80, solange ich die noch habe. Auch die Zeit mit meinem Mann, meinen Kindern und Enkelkindern und ich werde hoffentlich noch lange Zeit auf dieser Erde haben.

Naja, das zeigt dir eigentlich nur,das du selber noch am leben bist aber auch dein Ende immer näher rückt.

Ich persönlich finde das schon gruselig.

Naja, wenn man nicht gerade ein Eigenbrötler ist, dann findet man auch immer wieder jüngere Kontakte.