An Christen: hattet ihr eine Phase des Zweifelns?

17 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Auf jeden Fall hatte ich schon mit großen Anfechtungen im Glauben zu kämpfen gehabt. Ich habe aber in den Phasen trotzdem nicht meinen Glauben aufgegeben, weil ich für mich sonst keine Hoffnung in meinem Leben gesehen hatte.

Heute lässt mich eigentlich nichts mehr an der Existenz Gottes zweifeln (was nicht heißt, dass ich nicht trotzdem mit Anfechtungen im Glauben zu kämpfen habe), aber ich überwinde das, indem ich dann erst Recht nach Gott dürste. (Durch Bibel lesen und Gebet, was dann mit viel Flehen und Danksagung verbunden ist, aber auch damit, dass ich meine Autorität in Christus in Anspruch nehme und das Böse, was mich von Gott abbringen möchte in Jesu Namen befehle von mir zu weichen. Das spreche ich dann auch in Worten laut über mich aus. Dadurch habe ich auch schon Befreiung erlebt. Ansonsten frage ich dann auch Gott, ob ich irgendwo gesündigt habe, dass mir jetzt diese Anfechtung widerfährt. Also ich versuche einen Weg zu Gott zu finden. Und bis jetzt hat mich Gott nie im Stich gelassen und ich durfte immer wieder von ihm Belohnung erfahren, nachdem ich die Anfechtung erfolgreich durchgestanden habe. Die schönste Belohnung ist es übrigens für mich wohl einfach in seinem Frieden, in seiner Freude und in seiner Liebe wandeln zu können. Dadurch habe ich Freude am Leben, weil ich meine Mitmenschen lieben kann und das ist einfach schön und ich dann auch in der Lage bin deren Liebe für mich anzunehmen, was auch schön ist.

Ich achte ansonsten allgemein darauf, dass ich meine Beziehung mit Jesus pflege und täglich etwas Bibel lese. Dadurch bleibe ich fest in Christus (also auch in seinem Frieden und in seiner Liebe) gegründet. Denn die Welt versucht uns mit allen Mitteln von Gott abzubringen, da finde ich es umso wichtiger den Halt bei Gott bzw. bei Jesus zu suchen. Dann läuft it! 😃

Liebe Grüße und Gottes Segen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde
Anastasia65 
Fragesteller
 26.01.2022, 17:31

Danke, dir auch Gottes Segen!

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Ein Glaube ohne Zweifel ist tot.

Von daher sind Zweifel ein gutes Zeichen.

Wenn ich Zweifel hatte, habe ich mich aktiv damit auseinandergesetzt:

Gespräch mit Geistlichen gesucht, gebetet, theologische Bücher gelesen.

Das waren oft einsame Zeiten, weil es bei anderen auf Unverständnis trifft.

Aber mir war es das immer wert, mich durch solche Phasen durchzukämpfen.

Anastasia65 
Fragesteller
 26.01.2022, 14:03

Danke!

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Ja, Zweifel gehören dazu zum Glaubenleben. Wer sie durchsteht, dessen Glauben wächst. Meinen Glauben verlassen wollte ich allerdings noch nie. Ein Rest war immer da.

Ich bleibe in solchen Phasen dran an der "normalen" Ausübung meines Glaubens, lasse aber gleichzeitig meinen Gedanken freien Raum ohne sie zu werten, also ohne mich deshalb als schlechter Christ zu fühlen. In solchen Phasen gibt es Menschen um mich herum, die mich durchtragen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich war schon als Kind gläubig, hatte aber auch hin und wieder Zweifel.

was hat euch bewogen, wieder zu glauben?

Ich habe mich mit Religion beschäftigt und habe Gründe/Argumente erfahren, die mich überzeugen, dass es Gott gibt. Hier sind einige Gründe/Argumente: Ich glaube an Gott, ich bin Christ.

Ich glaube, dass diese Welt durchdacht und geplant wurde, ich glaube nicht, dass die Erde "einfach so" entstanden ist. Auch gibt es die Meinung, dass für den Urknall ein Eingreifen von Gott nötig ist.

Auch gibt es Wunder, die von Ärzten untersucht werden. Wenn es keine wissenschaftliche Erklärung gibt, warum ein Mensch gesund wurde, dann wird das Wunder auch bestätigt. Die Ärzte wissen auch nicht immer, dass ihre Untersuchungen für die Kirche sind.

Ich glaube auch an ein Leben nach dem Tod. Sie können im Internet nach "Mädchen begegnet Jesus" suchen (ohne Anführungszeichen). Das sind Gründe, um an Gott und an ein Leben nach dem Tod zu glauben.

Ich habe auch Sachen erlebt, die meinen Glauben gestärkt haben.

Schau mal hier:

https://www.youtube.com/user/MenschGottTV

Die Erfahrung der Anfechtung des Glaubens gibt es seit den Anfängen des christlichen Glaubens. Bereits den Jüngern zur Zeit des irdischen Wirkens Jesu blieben diese Erfahrungen nicht erspart.

Einen unangefochtenen und ungebrochenen Glauben gibt es nicht. Ich denke, dass jeder Christ durch Phasen des Zweifelns geht und sogar durch diese Phasen durchgehen muss, damit der Glaube wachsen kann.

Ich bin zwar ein leidgeprüfter Mensch, aber das Leid war für mich nie eine Anfechtung für meinen christlichen Glauben, ganz im Gegenteil. Durch Phasen des (schweren) Zweifel bin ich allerdings durch die historisch-kritische Exegese und die atheistische Religionskritik. Mittlereweile ist aber meinen Glaubensfundament stark genug, dass mich Argumente gegen die Existenz Gottes bzw. gegen den christlichen Glauben nicht mehr erschüttern können. Diese Zeiten sind (Gott sei Dank!) vorbei.

Wichtig ist, dass man in diesen Phasen durch das Gebet mit Gott in Verbindung bleibt. Glaube und Gebet bedingen sich gegenseitig. Ein starker Glaube ist ein Geschenk Gottes.

Außerdem steht ein Glaube, der sich seiner immer sicher ist, in der Gefahr, hart zu werden. Wer selbst Anfechtungen im Glauben erlebt hat, der hat ein größeres Verständnis für die Glaubensnot anderer Menschen.

Anastasia65 
Fragesteller
 26.01.2022, 13:52

Danke!

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