an alle, die länger als 10 Jahre in einer Beziehung sind/waren: Habt ihr Erfahrungen mit Trennung auf Probe?
Habt ihr euch anschließend getrennt oder hat es eurer Beziehung geholfen (zusammenbleiben)?
War die Entscheidung richtig, sich auf Probe zu trennen - unabhängig vom Ergebnis? Was würdet ihr heute anders oder wieder genau so machen?
Wie habt ihr das eingefädelt? Sind Kinder betroffen gewesen?
Bin gespannt auf eure Antworten.
5 Antworten
Im Bekanntenkreis habe ich das ein paar Mal erlebt, es ging aber nie gut aus im Sinne von "man merkt, dass man sich liebt und rauft sich wieder zusammen".
Es ist doch so: derjenige, der die Beziehung retten will, hofft, dass der andere merkt, wie sehr er denjenigen liebt und vermisst. Das passiert aber nicht, weil der andere eher froh ist über die Trennung.
Die meisten haben dann während der Trennung jemand anders kennen gelernt oder ihr Single-Leben wieder genießen können. Insofern ging es dann doch gut aus, denn es ist ja auch was wert, zu merken, dass man eben einfach nicht zusammenpasst.
Kinder waren nur ein einziges Mal betroffen, da ging es konkret um eine Scheidung. Während des Trennungsjahres wollte er es nochmal probieren und sie wäre auch mehr als bereit dazu gewesen (alleine schon wegen des gemeinsamen Kindes), aber dann hat er festgestellt, dass er seine neue Freundin doch mehr liebt als seine Ex-Frau und wieder mit ihr Schluss gemacht.
Ich halte nichts von Trennungen auf Probe. Was soll das bringen? Der Wunschgedanke, dass man während der Trennung merkt, wie sehr man den anderen liebt und vermisst, bleibt nach meiner Erfahrung ein Wunsch.
Es war jetzt nicht als heimlicher Rausschleich-Startschuss gedacht.
So denken sich das wahrscheinlich die wenigsten, die eine Trennung auf Probe vorschlagen. Aber wie gesagt, nach meiner Erfahrung ist so eine Trennung auf Probe der Anfang vom Ende.
Fehlt mir/ihm was, wenn wir uns nicht mehr haben?
Den Gedanken kann ich schon auch nachvollziehen. Aber wenn die Beziehung schon so kriselt, dass man über eine Trennung (auf Probe) nachdenkt, gibt es nach meiner Erfahrung immer einen, der froh darüber ist, dass sich jetzt nicht mehr gestritten wird und der deshalb nichts vermisst.
20 jährige Beziehung/Ehe. Keine Erfahrung mit einer Trennung auf Probe. Was soll da auch passieren? Unverbindlich gucken, ob man was Besseres findet und wenn nicht, wieder zurück?
Eine Partnerberatung ist sinnvoller. Da werden die Probleme aktiv angegangen. Es ist erstaunlich, was da zutage gefördert wird und was man am Partner (ggf. wieder) entdeckt.
Es ist kein Allheilmittel. Es ist möglich, daß da nichts mehr zu retten ist, aber meistens scheiteren Beziehungen an Missverständnissen. Die lassen sich "begleitet" ausräumen.
Alles Gute!
Partnerberatungen sind aktuell ausgesetzt wg. Corona! Kein Scherz.
Ich halte von diesen Trennungen auf Probe oder Beziehungspausen gar nichts. Man kann sich mal ein paar Tage oder Wochen distanzieren und abkühlen aber das klärt weder die Probleme die sicher schon über einen längeren Zeitraum vorhanden sind noch wird man selbst oder der andere zu einem "besseren" Menschen.
Wenn es miteinander nicht mehr funkioniert dann muss man sich überlegen ob eine Weiterführung der Beziehung noch sinnvoll ist, wie es weitergehen könnte und ansonsten einen klaren Schnitt machen. Dieses Hin und Her macht die Situation für keinen der Beteiligten besser.
Danke für deine Antwort. Aber ich brauche keinen "besseren" Partner, sondern würde die Trennung auf Probe eher dafür nutzen wollen festzustellen, ob ich meinen Partner überhaupt vermissen würde. Ist da noch etwas an tieferen Gefühlen, so dass es sich lohnt, dranzubleiben? Jetzt in dieser Corona-Phase verbringt man zwangsläufig noch mehr Zeit miteinander, die Kinder sind um einen herum, es gibt kaum Möglichkeiten, mal zur Ruhe zu kommen...
Es muss jeder für sich selbst einen Weg finden. Ich kann nur sagen, dass ich persönlich von Beziehungspausen nichts halte denn ich weiß was ich empfinde und wo ich in der Ehe stehe. Wenn es für einen anderen sinnvoll ist sich ein paar Tage zu distanzieren dann soll er das machen. Die Frage war ua ob es für uns sinnvoll ist sich auf Probe zu trennen und nicht was dich persönlich der richtige Weg ist. Mein richtiger Weg muss nicht auch deiner sein. Würde meine Ehe über einen längeren Zeitraum schlecht laufen und würden wir in der Kommunikation nicht mehr voran kommen hätte ich eine Ehe- bzw. Paarberatung in Anspruch genommen und das bevor es derart scheppert und alles in Scherben liegt.
Die aktuelle Situation bzgl. Corona ist sicher eine weitere Herausforderung. Vielleicht sollte man es aber auch als Chance sehen die Zeit mit reflektierenden Gesprächen zu nützen?!
Ohne Kinder gewesen und nein, denn dadurch sind die "Charaktere" ja nicht besser geworden oder die Art, wie man sich gegenüber verhält. Es ist nur ein zeitliches Abschalten gewesen, nach dem erneuten Zusammenkommen ging es kurze Zeit gut - dann aber kam das wieder zum Vorschein, was letztendlich die Trennung auslöste.
Ja, ich pers. denke, das "Trennen auf Zeit" ist irgend so eine Modeseuche, die mal ein amerik. "Psychosomatiker" als Hypothese in den Raum gestellt hat - und der rest der Welt meint dann, das würde die Leute zum "guten" bekehren oder um 180° drehen. Aber das ist nicht so.
Danke für deine Rückmeldung. Es ging mir aber nicht um schlechte Charaktereigenschaften, die sind nämlich kein so großes Problem, sondern um die Hoffnung, dass man in der Ferne feststellt, was man am Partner hat. Vieles nimmt man vlt. als selbstverständlich und im stressigen Alltag (gerade jetzt, wo man noch mehr aufeinanderhockt) merkt man gar nicht mehr, ob man sich vermissen würde.
Trennungen auf Probe zeigen nur, dass man die vorhandenen Probleme nicht anders lösen kann, was eine weitere Beziehung sinnfrei macht.
Danke erstmal für deine Rückmeldung. Der Gedanke ist schon: wie kann ich im Alltag - gerade jetzt in dieser bescheuerten Coronazeit, wo man zwangsläufig auch noch mehr aufeinander hockt - feststellen, ob man sich gegenseitig überhaupt vermissen würde? Fehlt mir/ihm was, wenn wir uns nicht mehr haben? Es war jetzt nicht als heimlicher Rausschleich-Startschuss gedacht. Aber ich kann schon nachvollziehen, was du geschrieben hast.