Alte Nikon Objektive, schlechte Qualität?

4 Antworten

Hallo

diese Optiken wurden mal für Analogfilm entwickelt/optimiert also 3 Farbschichten in 1/10mm Dicke hintereinander. Und Film reflektiert fast kein Streulicht auf die Hinterlinse. Die bei Nikon verbauten Sensoren haben keine Farbschichten hintereinander (sondern die Matrix nebeneinander) und der Sensor reflektiert Licht auf die Hinterlinse. Heisst Analogfilmoptiken neigen an Sensoren zu Kontrastabfall und Farbsäumen.

Aber Nikon hat die Sensorstacks für Altglas optimiert und alle Optiken nach AIS haben einen "Chip" damit erkennen die Kameras die Optik und kann die Korrekturwerte aus einer Datenbank in der Kamera laden und einige Fehler wegrechnen/schönrechnen vor allem die leicht korregierbaren Farbsäume

Die beiden Nikkor AF (D) 35-135/3.5-4.5 Macro waren keine schlechte Optiken sondern eine bei Profis beliebte "Hochzeitoptik" was auch daran lag das die Optik über 100mm bei Offenblende im Nahbereich "weich" zeichnet und ein schönes Hintergundbokeh hat.

Die beiden Nikkor AF 75-300 S (Massivbau um 0,9kg) waren ein JV mit Tamron. Und Tamron verkauft denn Linsensatz in Plastikfassung heute für Digitalsensoren optimiert als 75-300 LD. Die Nikkor Version war vor 30 Jahren eines der besten 75-300 Zooms am Markt es taugt nur nicht sonderlich für Sport/Wildlife. Bei der Bildqualität kann es ab Blende 8-11 mit dem alten AFS 70-300 VR mithalten und es ist besser als das AFS 28-300 VR.

Beide Optiken gab es auch noch als Schiebezoomversion dafür gibt es "Fans" und beide Optiken sind (fast) parfocal

Bis 2000 hat Nikon die ED Linse grundsätzlich in der Vordergruppe angeordnet das war teuer, nach 2000 wanderten die ED Linsen bei Kit Zooms in die hintere Linsengruppe das war billiger. Deswegen sind neuere Nikkor Kit Zooms wie die AF D und AFS 24-85 oder die AFD 24-120 "Gurke" nicht besser als die Oldtimer.

Also Punkt ist solange man nur maximal Citylightposterqualität oder 38/1 Affiche Plakatwände erzeugen muss reichen die Oldtimeroptiken "locker" bzw dafür ist ja schon die D750 Overkill dafür reicht eine D700.

Das Thema "lichtstarkes" Weitwinkel für wenig Budget landet beim AFS 18-35/3.5-4.5 G aber dass ist nicht mehr Analogfilmkameras sinnvoll nutzbar genauswenig wie das AFS 24-85 G VR oder das AFS 24-120 G VR

Die alten Nikkoren sind auch heute noch gut. Die zwangsläufig entstehenden Farbsäume sind mit zwei Mausklicks in Lightroom entfernt.

Hey!

Ich würde ehrlich gesagt an deiner Stelle meine Kamera verkaufen und mir dann ein richtiges Objektiv holen. Was bringt dir eine, vergleichsweise, teure Kamera, wenn du ein uraltes Objektiv hast und dann kein Budget mehr für ein richtiges Objektiv hast?

Woher ich das weiß:Hobby
Laurin953 
Fragesteller
 24.03.2022, 16:35

Hat etwas dran, aber ich wollte klein anfangen... Diese Frage hilft nur, mir zu überlegen, ob es sich lohnt ein teures Ojektiv zu kaufen...

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Linu1624  24.03.2022, 16:50
@Laurin953

Okay klar verstehe ich!

Es kommt ganz darauf an, ob die Fotografie an sich was für dich ist. Ein Kauf gerade in einem 4-Stelligen Spektrum ist eine Entscheidung für sich. Hier kannst du keine perfekte Kaufentscheidung finden, wir können dir legedlich Tipps geben.

Generell würde ich definitiv deine Frage bejaen, es lohnt sich, aber man sollte natürlich ein gewisses Basiswissen haben, bevor man sich ein teures Objektiv bzw generelles Equipment zulegt. Das Objektiv deiner Wahl sollte zu 100% dem entsprechen, was deinen Anforderungen gerecht wird und vorallem, was du wirklich brauchst. Du solltest über die technischen Daten, die das Objektiv hat, bescheid wissen, Halbwissen kann hier schnell zur großen Enttäuschung werden.

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Von Experte habakuk63 bestätigt

Die Bildqualität hat nichts mit dem alter des Objektivs zu tun, sofern es in einem guten Zustand ist. Auch heute nutzen viele gerne alte Objektive, weil sie eben sehr gut sind.

Wenn du deine Bildqualiät verbessern willst, geht das also sowohl mit einem besseren alten, als auch mit einem besseren neuen Objektiv.

Photon123  24.03.2022, 16:56

Alte Objektive werden nicht unbedingt wegen der Qualität genutzt, sondern wegen dem Bildlook. Moderne Objektive sind oft schärfer und besser korrigiert., wodurch man aber eben einige Effekte nicht mehr so gut erreicht (z. B. Bubbles)

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