Als Krankenschwester 70% mache?

2 Antworten

Eine Vollzeitstelle nimmt egal in welchem Beruf ziemlich viel Raum des täglichen Lebens ein. Und eine Ausbildung sollte man durchaus immer in Vollzeit machen, wenn es das eigene Leben zulässt, da hier jede Teilzeitregelung die Gesamtdauer der Ausbildung verlängert und man somit noch länger mit der eher niedrigen Ausbildungsvergütung klarkommen muss anstelle eines richtigen, vollen Gehalts. Stell dich somit echt auf 3 Jahre in Vollzeit ein!

Danach kannst du dann schauen und rechnen, ob und wie weit du mit den Wochenstunden runtergehen kannst und willst. Ja, ich halte sehr viel von Teilzeitmodellen! Aber hierbei musst du dir eben auch bewusst machen, dass dieses Mehr an Freizeit und zeitlicher Flexibilität auch immer mit einem Weniger beim Geld einhergeht. Hier muss man für sich selbst die richtige Balance aus beidem finden.

Auf gewisse Weise bietet aber der Pflegeberuf rund um die Arbeitszeit aber auch Besonderheiten, die man durchaus als vorteilhaft sehen kann. Stationäre Pflege bedeutet ja, dass an 7 Tagen pro Woche 24 Stunden am Tag Fachkräfte in der jeweiligen Einrichtung vor Ort sein müssen. Das wiederum bedeutet, dass du nicht immer nur von Montag bis Freitag von 8 bis 16.30 Uhr oder so arbeitest, sondern auch mal nachts oder am Wochenende. Ebenfalls kann auch die Schichtlänge unter bestimmten Bedingungen nicht nur die üblichen 8, sondern bis zu 12 Stunden betragen. Und eben nicht immer gleichmäßig 5 Tage Arbeit, 2 Tage frei, sondern auch mal mehr als 5 Tage hintereinander.

Das bedeutet dann im Gegenzug auch für die Freizeit, dass da mal mehr als 2 Tage hintereinander frei sein können als Ausgleich. Und dass diese freien Tage auch mal an anderen Wochentagen als am Samstag und Sonntag liegen können, was insbesondere dann praktisch sein kann, wenn man Termine wahrnehmen muss, die nur zu den gängigen Arbeitszeiten möglich sind - z. B. Arzttermine oder auch Behördengänge.

Klar, genau diese weniger gleichmäßigen Arbeitszeiten sind auch potentiell stressig und können auch zu einem organisatorischen Problem werden, wenn es um die Organisation des Privatlebens mit Freunden, Familie oder eigenen Kindern geht. Aber man kann es eben auch durchaus von der positiven Seite sehen, dass man so eben nicht so starr gebunden ist an fixe, immer gleiche Arbeitszeiten, umso mehr in jungen Jahren, wenn man noch nicht so viele private Verpflichtungen hat, die man damit in Einklang bringen muss.

Schau dir mal die Gehälter bei dir nach Ausbildung an. Das musst du wissen ob sich das für dich lohnt wenn du danach auf 70% gehst. Direkt so eine Teilzeit ist allgemein eher unüblich.

Ich würde auch eher sagen : Erstmal Ausbildung starten und dann weitersehen. Es gibt sicher bequemere Jobs, aber es ist nun auch wirklich nicht so dass man dann nur noch (gefühlt) am Arbeiten wäre