Als Freiberufler mit zuletzt geringem Einkommen, aber ausreichendem Vermögen, eine Wohnung mieten: wie geht man am besten vor?
Hallo, es geht um folgendes: Ein Freiberufler Anfang 60, welcher schon den Ruhestand in einigen Jahren im Visier hat und auch aus gesundheitlichen Gründen beruflich kürzer tritt. Das Einkommen laut Steuererklärung liegt nur im 4stelligen Bereich, dafür hat er ein "Vermögen" im niedrigen 6stelligen Bereich angespart. Nun möchte er, bzw. seine Familie, eine Wohnung anmieten (kaufen ist in Anbetracht der Immopreisblase in einigen Großstädten auf absehbare Zeit kein Thema). Die Vermieter verlangen aber einen Einkommens-Nachweis. Wie geht der Freiberufler dann am besten vor? Neben der Schufa-Auskunft (kreditfrei) Kontoauszüge seiner Fest- und Tagesgeldkonten vorlegen? Eine Bürgschaft zugunsten der Vermieters eintragen lassen auf seine kleine (nur für 1 Person geeignet) Eigentumswohnung (geht so etwas überhaupt?)? Wie wird im Regelfall in solchen Fällen vorgegangen?
3 Antworten
Der Rentner hat eine kleine, abbezahlte Eigentumswohnung?
Wäre es da nicht sinnvoller, diese Wohnung jetzt in Zeiten von Höchstpreisen zu verkaufen und zusammen mit dem sonstigen 6-stelligen Vermögen eine größere ETW zu finanzieren?
Die größere Wohnung muss dann nicht in der teuren Großstadt sein, denn als angehender Rentner und Freiberufler ist man doch nicht an einen bestimmten Wohnort gebunden.
Man würde dann als Rentner eine eigene Wohnung bewohnen und muss von der womöglich schmalen Rente nicht auch noch was für die Miete abdrücken.
Wenn Du, wie ich annehme, schon auf dem Wohnungsmarkt gesucht hast und schon mehrmals auf Vermieter gestoßen bist, die angesichts des schmalen Einkommens abgewunken haben, könntest Du natürlich eine freiwillige Bürgschaft anbieten. Denkbar wäre zum Beispiel eine Grundschuld ins Grundbuch der Eigentumswohnung eintragen (1. Rangstelle). Der Vermieter bekäme damit die Sicherheit, dass er evtl. auch gerichtlich ausgeklagte Forderungen durch den Zugriff auf diese Eigentumswohnung realisieren könnte.
Ggf. würde diese dann zwangsversteigert oder Du verkaufst sie im Notfall und kannst dem Vermieter damit seine Schulden zahlen. Das wäre somit eine Sicherheit, bei der der Vermieter nicht Angst haben müßte, dass er am Ende mit leeren Händen da steht.
Alles andere, wie z. B. Vermögensnachweis, Grundbuchauszug über die ETW usw. kann doch in kurzer Zeit schon nicht mehr vorhanden sein.
Der anonyme Freiberufler sollte die Dinge beim Namen nennen - Einkommen im "nur" 4-stelligen Bereich kann 9000€/ Monat bedeuten oder 1000 im Jahr...
Grundsätzlich gilt, dass man manchmal eben Kompromisse machen muss. Wohnungsgröße und -lage kann sich nicht jeder aussuchen, wenn die komplette Familie einziehen soll, sollte auch deren Zahlungsfähigkeit berücksichtigt werden...
Solange es Bewerber gibt, die sich eine Wohnung "ganz normal" leisten können, wird sich wohl kein Vermieter auf Experimente einlassen, wenn es dafür keine guten Gründe gibt.
Es liegt also am Mietinteressenten, seine "Vorteile" herauszustellen. Welche das sind? In deiner Frage kann ich keine erkennen...
"Es liegt also am Mietinteressenten, seine "Vorteile" herauszustellen." -> also als Vermieter wäre mir ein Mieter lieber, welcher schuldenfrei ist und ein gewisses Vermögen und Sicherheit hat als ein Anderer, der zwar (noch) ein gutes Gehalt besitzt, aber bei Arbeitslosigkeit möglicherweise auf staatliche Hilfe angewiesen ist und dann nicht mehr weiß wie er seine Schulden bezahlen soll. Mitmenschen ohne Ersparnisse, welche sich im Zweifelsfall immer auf den Staat verlassen, sollen ja gar nicht so selten vorkommen.
Als Vermieter würde ich mich nicht darauf verlassen, dass du mit deinem "Vermögen im niedrigen 6stelligen Bereich" langfristig eine Familie ernähren kannst. Dazu kommt vermutlich eine PKV, die mit steigendem Alter und abnehmender Gesundheit deutlich teurer wird und ein geplanter Ruhestand, auf dessen Finanzierung du auch nicht näher eingehst.
Es soll gar nicht so selten vorkommen, dass auch Selbständige nicht ausreichend vorsorgen. Und am Ende weniger staatliche Unterstützung bekommen als Angestellte...
(Vergib mir, wenn ich deine konkrete Situation nicht richtig einschätze, aber deine Andeutungen geben leider nicht mehr her)
Das sollte er lassen und erst recht keine Bürgschaft abgeben den er hat ja genug Geld und eine Bürgschaft für sich selber gibt man nicht ab dafür bekommt er ja eine Kaution!"
Er kann auch sagen er ist Rentner und er legt nur eine Schufa Auskunft vor!
Sein vermögen geht dem Vermieter nichts an!
Es gibt aber auch eine alternative wen er günstig ein haus kaufen will und das sind Dan eher die zechen Häuser die man noch günstig kaufen kann!
Ich glaube nicht, dass ein Vermieter einen potentiellen Mieter ohne Einkommensnachweis akzeptiert. In der Regel stehen heutzutage Mieter auf der Suche nach einer Wohnung Schlange. Jeder Vermieter kann sich in Ruhe den für sich passenden Mieter aussuchen. Und der Vermieter wäre doch blöd, wenn er sich auf einen Mieter ohne Einkommensnachweis einlassen würde.
Auch wen du recht hast sieht es hier aber anders aus wen er zb eine Firma hätte würde er ja auch sein einkommen dem Vermieter nicht offen legen!
Es gibt so auch genug leerstehende Wohnungen !
Danke für die ausführliche Antwort.
Dass mit der Wohnung fern der Großstadt ist grundsätzlich eine gute und mir sehr sympathische Idee. Aber leider geht dies aus familiären Gründen nicht.