Ärztin oder Notfallsanitäterin werden (FSJ, Praktikum, Abi)?
Hallo :)
Ich finde Medizin extrem interessant, und möchte eigentlich etwas in die Richtung machen, wenn ich älter bin.
Ich bin 16 und mache 2027 Abitur. Ich habe ein 2,5 wöchiges Praktikum in einer Arztpraxis mit angeschlossenem Dialysezentrum gemacht (dementsprechend war es eine Mischung aus Sprechstunde, ins Krankenhaus mitkommen für Konsilien und Pflege der Dialysepatienten). Ich fand das extrem interessant, hab aber gemerkt dass mir die Zeit mit den Ärzten wesentlich mehr Spaß gemacht hat als die in der Pflege. Ich finde eben Medizin interessant, und nicht wie ich ein Dialysegerät zusammen baue oder jemandem Essen bringe oder Medikamente verteile.
Jetzt würde natürlich nahe liegen, Ärztin zu werden und irgendwie ist das auch mein Ziel. Ich strenge mich mehr bei naturwissenschaftlichen Fächern an, weil ich, vor allem Chemie, in der 9. Klasse habe schleifen lassen.
Trotzdem habe ich Angst, dass mein Abitur nicht gut genug wird. Ich bin normalerweise immer im Zweierbereich, wenn ich mich gut vorbereite schaffe ich aber nahezu immer Einsen. Das Problem ist, dass ich in den letzten Jahren bequem wurde, weil mir Zweien gereicht haben und ich die immer bekommen habe, fast ganz ohne Lernen. Ich weiß also, dass Einsen greifbar sind, und ich nur ein bisschen mehr Lernen muss.
Aber wie soll ich ein Medizinstudium schaffen, wenn ich jetzt schon prokrastiniere? Ich versuche ja, es zu ändern, aber was wenn ich es nicht schaffe?
Ich habe mir aber überlegt, sicherheitshalber in der 12. Klasse den Medizinertest zu machen. Eine andere Überlegung war, ein Pflege-FSJ einzuschieben, da man dadurch ja auch wesentlich bessere Chancen hat. Allerdings beginnt das ja meistens im August oder September, also wäre ich Ende Juli oder August 2028 fertig. Aber die Bewerbungsfrist für Wintersemester ist doch meistens im Juli. Dann könnte ich mich ja erst 2029 mit einem bescheinigten FSJ bewerben, oder?
Naja, falls das mit Medizin nichts wird, hatte ich mir Notfallsanitäterin als Alternative gedacht. im Vergleich zum RS muss man da ja mehr Wissen haben und darf auch mehr.
Wäre das eine gute Alternative für mich?
3 Antworten
aber was wenn ich es nicht schaffe?
Dann schaffst Du es auch nicht.
Nicht böse gemeint, aber Versagensängste möchten genauso erfüllt werden, wie triumphale Abschlüsse.
Verfolge Deine Ziele stetig und belohnen Dich auch für kleinere Erfolge (und wenn es nur Deine Lieblingseiskugel ist).
Bespreche das mit dem FSJ mit der anbieten den Stelle. Du kannst Dich ja auch während des FSJ an Universitäten bewerben.
Das ist immer eine ganz persönliche Fragestellung. Wenn dein langfristiges Ziel ein Medizinstudium ist, dann würde ich das auf jeden Fall favorisieren und versuchen es zu erreichen. Die Pflegefachkräfte, haben allerdings auch viele Arbeitsbereiche und manche davon, haben dann mit der klassischen Krankenpflege so gut wie überhaupt gar keine Übereinstimmungen mehr. Unter anderem, gibt es hier die Fachweiterbildungen Anästhesie und Intensivpflege für den Einsatz in der Anästhesie oder Intensivstation oder Notfallpflege für den Einsatz in der Notaufnahme. Das sind dann allerdings jeweils nocheinmal zwei Jahre entsprechende Fachweiterbildung, also insgesamt dann auch fünf Jahre an Ausbildungszeit. Speziell für die Anästhesie, gibt es auch noch den Beruf des anästhesietechnischen Assistenten (ATA), eine eigene dreijährige Berufsausbildung. Man ist dann aber halt nur darin einsetzbar, wohingegen den Pflegefachkräften mit zusätzlicher Fachweiterbildung immer ihre dreijährige Pflegeausbildung als Grundlage erhalten bleibt und sie somit auch den Bereich wechseln können, sie also insgesamt flexibler sind. Wenn es in Richtung des Rettungsdienstes gehen soll, dann sollte man immer zuerst den Rettungssanitäter absolvieren und eine Weile lang als solcher tätig sein. Erstens, sieht man dabei, ob der Rettungsdienst wirklich das passende Arbeitsumfeld für einem ist und zweitens, ist das häufig sogar die inoffizielle Voraussetzung für einen Ausbildungsplatz zum Notfallsanitäter. Diese, sind nämlich mit durchschnittlich zehn Bewerbungen pro freien Ausbildubgsplatz bundesweit ebenso dermaßen begehrt, dass längst nicht jeder der Bewerber auch angenommen werden kann. Freie Ausbildungsplätze zum Notfallsanitäter, werden deshalb vielerorts fast ausschließlich an Rettungssanitäter mit ein- bis zwei Jahren Berufserfahrung vergeben.
Mfg
Ich kenne einige Notfallsanitäter, die eigentlich mal Medizin studieren wollten, aber meistens aufgrund der Noten nicht fürs Studium geeignet waren. Die sind im Rettungsdienst total glücklich und froh nicht auf der anderen Seite zu stehen.