Abtreibung ist etwas...?

Das Ergebnis basiert auf 31 Abstimmungen

Gutes 65%
Schlechtes 35%

16 Antworten

Das Meinungsbild in „gut“ und „schlecht“ zu unterteilen, trifft es m.E. nicht.

Wohl kaum jemand ist "für" Abtreibungen oder betrachtet sie als eine super Freizeitbeschäftigung, die man zwischen Frisörbesuch und Einkaufsbummel einquetscht. 

Ich bin dankbar für jede nicht notwendige Abtreibung.

Aber ich befürworte, dass Frauen selbstbestimmt über ihr Leben, ihren Körper und damit auch ihre Reproduktion entscheiden können. Das Recht auf reproduktive und sexuelle Gesundheit und Selbstbestimmung schließt aus dieser Perspektive auch das Recht auf den Abbruch einer (aus welchen Gründen auch immer) ungewollten Schwangerschaft ein.

Ich bin gegen ein Verbot, denn Verbote gefährden das Leben von Frauen.

Generell führen restriktive Gesetze nicht zu niedrigeren Abtreibungszahlen, sondern dazu, dass Abtreibungen unsachgemäss durch Nicht-Ärzte durchgeführt werden, dass Frauen sich bei Komplikationen nicht in ärztliche Behandlung zu begeben wagen und dass oft viel Zeit verstreicht, bis sie eine Abtreibungsmöglichkeit gefunden haben. Das gilt insbesondere für unbemittelte Frauen. 

Auch heute noch treiben restriktive Gesetze, Traditionen und Stigmatisierung jedes Jahr weltweit Frauen und Mädchen zu unsachgemäßen Schwangerschaftsabbrüchen. 

2017 haben Mitarbeiter von „Ärzte ohne Grenzen“ mehr als 22.000 Frauen und Mädchen mit Komplikatio­nen nach einem Schwangerschaftsabbruch behandelt. Rund sieben Millionen Patientinn­en werden jährlich weltweit aufgrund von Komplikationen in Krankenhäuser eingeliefert.

Leider sterben auch jedes Jahr 22.800 Frauen und Mädchen infolge eines unsachgemäßen Abbruchs.

„In einigen Krankenhäusern, in denen wir arbeiten, dürften bis zu 30 Prozent der Komplikationen in der Geburtshilfe ihre Ursache in unsach­gemäßen Schwangerschafts­abbrüchen haben“, heißt es zudem auf der Webseite des Hilfswerkes.

Es kommt sehr häufig vor, dass man(n) sich in der Theorie eine abstrakte Meinung bildet, bis tatsächlich einen die Praxis geradezu erschlägt. 

Außer Frage, mit der Verschmelzung von männlicher Samenzelle mit der weiblichen Eizelle entsteht werdendes Leben. Der Embryo ist aber ohne "Brutkasten" Mutter nicht überlebensfähig.

Welches Recht hier höher zu bewerten ist, muss jeder selbst nach seinen eigenen ethischen, moralischen und religiösen Ansichten einschätzen. Diese kann er aber niemand anderem aufzwingen.

Ich habe jedes Verständnis für Frauen, die sich aus welchen Gründen auch immer für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden.

Ich habe aber auch jedes Verständnis für Frauen, die auch ein ungeplantes oder ungewolltes Kind austragen.

Ich habe jedoch kein Verständnis für Menschen, die sich anmaßen, ihre Meinung anderen aufzuzwingen oder sogar die Entscheidung einer Frau in einer Schwangerschaftskonfliktsituation zu be- oder gar verurteilen.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme
Cwmystwyth  21.05.2023, 20:16

Da ist so unendlich viel Falsches in Deinem etwas überlangen Beitrag.

  1. Natürlich kann ich jemandem aufzwingen, andere Menschen nicht zu töten. Steht im Strafgesetzbuch §211 ff.
  2. Es ist nicht die Sache von jedem Einzelnen, sich eine Meinung über Abtreibung zu bilden und danach zu leben. Es ist eine gesellschaftliche Aufgaben, klare Regeln für das Miteinander zu geben. Und in diesem Fall sind zwei Menschen beteiligt (eigentlich drei).
  3. Natürlich hat die Frau das Recht, über ihren Körper zu entscheiden. Hier geht es darum, dass sie auch über das Leben eines anderen Menschen entscheidet. Und das tut sie meist aus recht eigennützigen Beweggründen.
  4. Frauen können natürlich über ihre eigene Reproduktion entscheiden. Bei einvernehmlichen GV nehmen sie aber auch aus eigener Entscheidung das Risiko einer Schwangerschaft in Kauf. Wenn ich das nicht will - no sex.
  5. Was das Meinung aufzwingen betrifft: das Baby hat hinterher keine Meinung mehr, die man ihm aufzwingen kann.

Ich könnte noch mehr aufzählen. Ich bleibe erst mal bei den Wichtigen.

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BeviBaby  21.05.2023, 21:59
@Cwmystwyth
Natürlich kann ich jemandem aufzwingen, andere Menschen nicht zu töten. Steht im Strafgesetzbuch §211 ff.

Die Abtreibung über die wir hier sprechen bezieht sich nicht auf einen Menschen, sondern auf eine Schwangerschaft. Mensch im Sinne des Strafgesetzbuches ist man mit Beginn der Eröffnungswehen glaube ich.

Und selbst wenn wir hier nicht mit drin sind, gibt es durchaus umstände, in denen es Menschen erlaubt ist andere Menschen zu töten. Zum Beispiel bei einer akuten Bedrohung elementarer Rechtsgüter wie z.B. der Körperlichen Unversehrtheit (im Rahmen der Notwehr).

Nebenbei normiert § 211 StGB auch nicht 'du darfst nicht töten', sondern die Strafe für Mord. Korrekterweise müsste man vermutlich mit Art. 2 GG argumentieren. Und selbst das würde niemandem 'aufzwingen' andere Menschen nicht zu töten.

Es ist nicht die Sache von jedem Einzelnen, sich eine Meinung über Abtreibung zu bilden und danach zu leben.

Doch, ist es. Insbesondere wenn a.) genau danach gefragt wird und b.) die Frage nach einer ethischen Position aufkommt. Zwar stimmt es, dass ethische Grundsätze irgendwo auch durch die Gesellschaft bestimmt werden, doch in diesen von der Gesellschaft gefertigten Grenzen kann man sich frei bewegen und diese durchaus auch mal übertreten, wenn man sich selbst Gedanken dazu macht und die eigenen ethischen Standards klar definiert.

Klar ist man hier eingeschränkt durch geltende Gesetze... doch das deutsche Strafgesetzbuch bietet ja gerade eine Möglichkeit zur straffreien Abtreibung... insofern sehe ich hier auch kein Problem.

Es ist eine gesellschaftliche Aufgaben, klare Regeln für das Miteinander zu geben. 

Und die gibt es auch. Nennen sich Gesetze. Und das Gesetz, das sich an den Grundrechten orientiert und notfalls halt eben eine Abwägung der besagten Grundrechte vornimmt, wenn zwei aufeinander treffen (was nebenbei bei unzähligen Punkten gemacht wird... im Endeffekt u.a. mit jedem Strafgesetz, weil eigentlich immer die klassische Handlungsfreiheit gilt), haben wir ja bereits unter die Lupe genommen.

Und es bietet eine Möglichkeit zum straffreien Schwangerschaftsabbruch unter gewissen Voraussetzungen.

Natürlich hat die Frau das Recht, über ihren Körper zu entscheiden. Hier geht es darum, dass sie auch über das Leben eines anderen Menschen entscheidet. Und das tut sie meist aus recht eigennützigen Beweggründen.

Und das hat sie immer und grundlegend. Hier entscheidet sie auch über ein anderes Leben, das Rein rechtlich nicht als Mensch klassifiziert wird und das Gesetz hat hier eine Abwägung von durchaus bestehenden und anerkannten Grundrechten gefunden, die aufeinandertreffen.

Recht auf Leben des Kindes und Recht auf körperliche Unversehrtheit der Frau.

Frauen können natürlich über ihre eigene Reproduktion entscheiden. Bei einvernehmlichen GV nehmen sie aber auch aus eigener Entscheidung das Risiko einer Schwangerschaft in Kauf. Wenn ich das nicht will - no sex.

Ein elementarer Faktor bei unseren wichtigsten Grundrechten, und einer, auf den wir sehr stolz sein können, ist der, dass wir sie nicht verlieren können. Nicht durch Straftaten und auch nicht durch unbedachtes Handeln.

Das Argument zieht also in erster Linie dann, wenn keine Grundrechte tangiert sind. Was bei der schwangeren Frau aber gerade NICHT der Fall ist.

Was das Meinung aufzwingen betrifft: das Baby hat hinterher keine Meinung mehr, die man ihm aufzwingen kann.

Mag sein. Tut aber auch nichts zur Sache.
Menschen sollten ermutigt werden die Rechte, die ihnen eingeräumt sind auszuüben, dazu gehört auch dass eine Frau aufsteht und sich dafür ausspricht, dass ihre körperliche Unversehrtheit nicht durch (ungewollte) Schwangerschaft und Geburt eingeschränkt und ggf. dauerhaft beeinträchtigt wird.

Ich könnte noch mehr aufzählen.

Bitte, ich höre gerne zu. Fang aber doch bitte mit denen an, die sich nicht ganz so leicht auseinandernehmen lassen.

Ich bleibe erst mal bei den Wichtigen.

Wenn 'das Baby hat hinterher keine Meinung' unter 'wichtig' läuft, dann nehme ich das letzte zurück... mit dem als Höhepunkt wird es, denke ich, nicht besser.

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Cwmystwyth  21.05.2023, 22:26
@BeviBaby

Ich habe Deinen Text nicht zu Ende gelesen. Soviel Zynismus und Menschenverachtung war schwer auszuhalten. Die Rhetorik und die Mißachtung menschlichen Leben erinnert mich schmerzlich an die dunkelsten Zeiten Deutschlands.

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Deamonia  22.05.2023, 14:14
@Cwmystwyth
Ich habe Deinen Text nicht zu Ende gelesen.

Mit anderen Worten: Du hast ihn komplett gelesen, hast keinerlei vernünftige Argumente, und behauptest nun, ihn nicht zu ende gelesen zu haben, um dich rauszureden.

Sorry aber das ist dermaßen offensichtlich, das es schon peinlich ist!

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.... rechtswidriges. Nur unter bestimmten Voraussetzungen (Beratung, Bedenkzeit, vor der 14. SSW) bleibt eine Abtreibung ausnahmsweise für alle Beteiligten (auch den Arzt) straffrei. Ausdrücklich nicht rechtswidrig sind nur Abtreibungen mit medizinischer oder kriminologischer Indikation.

Ich bin gegen Abtreibungen, außer es gibt einen guten Grund dafür. Wie zum Beispiel, dass die Schwangere nicht schwanger sein will.

Ich bin auch nicht "für" Abtreibung. Ich bin für Aufklärung und Verhütung, so dass es gar nicht erst soweit kommen muss.

Dennoch kann ich akzeptieren, dass manchmal eine Frau ungewollt schwanger wird und aus Gründen, über die ich nicht zu urteilen habe, eine Abtreibung möchte und dann ist es auch "ok".

Ich halte ganz grundsätzlich ein Abtreibungsverbot für nicht zielführend.

Nur weil Abtreibungen verboten sind, heißt das ja nicht, dass es keine gibt. Es gibt sie halt dann im Ausland oder unter medizinisch, bzw. hygienisch fragwürdigen Umständen. Als der stern 1971 seine berühmte "wir haben abgetrieben"-Titelstory veröffentlichte, haben ja immerhin 374 Frauen öffentlich zugegeben, abgetrieben zu haben, obwohl es damals in Deutschland noch komplett illegal war. (Ja, okay, 373 - Alice Schwarzer zählt nicht, die hat gelogen, ich weiß).

Immerhin gaben in einer großen deutschen Studie etwa ein Drittel der nicht beabsichtigt Schwangeren an, verhütet zu haben. Ein Drittel! Unter denen, die komplett ungewollt schwanger werden, sind es sogar 42% (Quelle: Frauenleben3 , S. 183) So selten ist es also gar nicht, dass man trotz Verhütung schwanger wird.

Es gibt Frauen, die wollen einfach kein Kind. Und eine Sterilisation ist für kinderlose Frauen im gebärfähigen Alter noch schwerer zu bekommen als ein bezahlbarer Krippenplatz im Ballungsraum. Dann gibt es auch eine gar nicht mal so geringe Anzahl Frauen, die sich zuverlässige Verhütungsmittel wie Pille oder Spirale einfach nicht leisten können. Was bleibt denen denn? Enthaltsamkeit, klar. Wenn sie aber in einer Beziehung sind und der Partner "sein Recht einfordert"?

Es ist halt so: Man hat bei dieser Fragestellung eine Rechtekollision.

Auf der einen Seite ist die Frau und ihre Rechte und auf der anderen Seite das Ungeborene. In jedem Fall, wo es eine Kollision verschiedener Rechte gibt, muss man abwägen, welches Recht schwerer wiegt. Ein Kompromiss ist gerade bei der Abtreibung halt auch nicht möglich.

Ich persönlich habe ein Problem mit der Ansicht, dass grundsätzlich das Ungeborene wichtiger sein soll, als die Frau, in der es wächst. Wie weit geht man dann? Dürfen Schwangere nicht mehr Auto fahren, weil das gefährlich sein könnte für das Ungeborene? Dürfen Schwangere keine Kneipe mehr betreten, um geschützt zu werden vor Passivrauch? Wie viele Rechte der Schwangeren kann man einschränken, um das Ungeborene maximal zu schützen?

Bezüglich der Frist halte ich drei Monate für lange genug, um die Schwangerschaft festzustellen und eine wohlüberlegte Entscheidung treffen zu können.

Ich freue mich über jede nicht notwendige Abtreibung. Aber manchmal, aus Gründen, über die ich nicht richten möchte, ist es halt für die Betroffene der einzige Ausweg. Und dieser Ausweg sollte legal und unter zumutbaren Bedingungen zur Verfügung stehen

Okayes.

Ich finde Abtreibung weder gut noch schlecht. Es ist gut, dass Frauen, die ungewollt schwanger sind, eine Entscheidungsmöglichkeit haben, ob sie das Kind austragen oder straffrei abtreiben wollen, damit sie, wenn sie es nicht austragen wollen, nicht die Risiken und Einschränkungen durchmachen müssen, die eine Schwangerschaft mit sich bringen würde.

Ob Abtreibung jetzt etwas für einen als EInzelperson ist muss jeder für sich und selbst entscheiden.

Das ist weder gut noch schlecht.

Aber es ist definitiv etwas gutes, das Frauen die Möglichkeit dazu haben.

Kinder sind viel Arbeit, kosten eine Menge Geld und noch mehr Nerven. Viele Menschen, vor allem heutzutage, sind nicht bereit für ein Kind selbst kürzer zu treten und sich finanziell, beruflich und auch allgemein einzuschränken.

Dann lieber abtreiben als ein ungewolltes Kind sich selbst zu überlassen oder es in ein Heim abzuschieben.

Das sage ich als zweifacher Vater!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Antwort Möglichkeiten sind falsch.

Es kann weder Gut noch Schlecht allgemein sein.

Es währe Schlecht Es z.b. einfach so aus Lust und Laune und weil man sich vorher keine Gedanken gemacht hat um Verhütung und den Folgen.

Es wäre auch Schlecht wenn man es ganz einfach so machen könnte.

Gut ist aber dass es diese Möglichkeit gibt für bestimmte Fälle.

Es kann immer gute Gründe dafür geben die dies notwendig machen