Abschiedsbrief? - letzte Worte für den Ernstfall

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Erst einmal Glückwunsch zu einer Simson S50 oder S51, die ihre 75 km/h erreicht, ohne getunt zu sein, denn solche sind sehr selten. Um diese im Originalzustand auf eine so hohe Geschwindigkeit zu bringen, muss man schon sehr gut darin sein, diese einzufahren. Allerdings muss man auch anmerken, dass 85 km/h für eine S50/51 schon an der Belastungsgrenze auch für beispielsweise den Unterbrechertaster ist. (Ich weiß das, weil sich ein solcher bei meiner S51 und dieser Geschwindigkeit verabschiedet hat.) 

Schnell zu fahren ist ja eine Sache, riskant zu fahren aber eine ganz andere. Wenn einem Beziehungen zu Mitmenschen wichtig sind, insbesondere zu der Freundin oder dem Freund oder auch Familienmitgliedern, dann sollte man die Empfindungen zu diesen Personen in die Entscheidung zur Fahrweise mit einfließen lassen. Vielleicht solltest Du dahingehend Deine Prioritäten überdenken.

Was einen Worst-Case-Abschiedsbrief angeht, so würde ich den so aufbewahren, dass man diesen zwar bei einer eventuellen Suche im Trauerfall finden kann, aber eben auch nicht so offensichtlich ins Zimmer legen, dass Deine Eltern, nur weil sie vielleicht mal kurz ins Zimmer schauen, gleich sehen, dass Du einen Abschiedsbrief geschrieben hast. Das hätte dann nämlich nur zur Folge, dass sie sich um Dich deshalb sorgen, dass sie annehmen, dass Du selbstmordgefährdet seist, was ja bei einem übermäßig riskanten Fahrstil auch nicht so falsch ist.

Ich weiß nicht, was Dich so ausmacht oder Deine Empfindungen für Deine Freundin oder Deine Familie (Eltern, Geschwister u.s.w.), aber wenn ich einen Anlass für einen solchen Brief hätte, würde ich sie direkt schon im Anfang des Briefes ansprechen, dass dieser Brief nicht eine Ankündigung für einen Selbstmord ist, sondern allein für den eventuellen Fall, falls mir etwas tödliches widerfährt, dass ich dankbar für die Liebe, Güte und den Beistand meiner Eltern bin, sowie in Bezug auf die Freundin, dass ich an ein ewiges himmlisches Dasein glaube und nicht daran, dass mit dem irdischen Tod alles vorbei ist, und dass ich mich auf ein Wiedersehen freue, wenn die Zeit gekommen ist, dass ich aber auch hoffe, dass sie dennoch das Beste aus ihrem Leben machen. 

Aber wie ich schon schrieb, würde ich einen solchen Brief (grob gefasst) so formulieren, also diese Themenpunkte darin aufgreifen und vieles ist auf meinen Glauben und meine Familie bezogen, was den Zusammenhalt in meiner Familie widerspiegelt. Wenn Du möchtest, kannst Du diese Punkte gern als Beispiel verwenden, aber wichtig ist, dass das, was Du in diesem Brief schreibst, auch Dir entspricht, Deinen Empfindungen (auch in Beziehungen) und Deiner Sichtweise zum Leben und zum Tod.

mrwackelpudding 
Fragesteller
 01.05.2015, 22:31

Danke, du sprichst mir genau aus der Seele! Genau sowas hatte ich auch gedacht.

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Also, irgendwie finde ich Dein Ansinnen schon ein klein wenig geschmacklos und von Deiner Grundeinstellung sogar verantwortungslos gepaart mit einer Portion Egoismus :-(

Geschmacklos weil:

Deine Worte hier ganz sicher von einigen Menschen gelesen werden, die durchaus erschüttert sind, weil sie vielleicht sogar durch solch ein "verantwortungsloses" Verhalten im Straßenverkehr einen nahen Angehörigen verloren haben und Du mit Deinen Worten zugibst, eben ein solch verantwortungsloses Verkehrsteilnehmer zu sein :-(

Was nutzt denn Deiner Freundin ein letzter Gruß, wenn Du vielleicht wirklich mal an einer Laterne klebst? Ich möchte dann nicht in der Haut dieser Freundin stecken! Hast Du Dir mal Gedanken gemacht, was sie beim Lesen eines solchen Briefes empfinden würde? 

Somit ist Dein Umgang mit motorisierten Gefährten und auch mit den Gefühlen von Menschen für mich reiner Egoismus :-(

mrwackelpudding 
Fragesteller
 02.05.2015, 00:22

Dann tut es mit für jeden leid, den ich hier evtl angegriffen habe. Aber es ist nicht so, dass ich mir denke: boah, ich muss jetzt riskant fahren. Nein, es ist viel mehr ein instinktives Handeln von mir.

Und ja verdammt, klar würde es für meine beste Freundin schwer sein, dass dann zu lesen. Aber ich denke mir, dass ich ihr lieber sowas hinterlasse, anstatt dann einfach spurlos zu verschwinden.

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auchmama  02.05.2015, 11:28
@mrwackelpudding

Bitte versteh doch; wenn Du weg bist dann bist Du weg! Und es hilft keinem Menschen, wenn Du irgendeinen schwülstigen Brief hinterlässt! Wenn überhaupt ist Deiner Freundin an Dir und Deiner "lebenden" Person gelegen - aber niemals an einem Stück Papier, welches bei ihr vielleicht sogar noch ein lebenslanges schlechtes Gewissen auslöst, weil sie es nicht verhindern konnte :-/

Nein, es ist viel mehr ein instinktives Handeln von mir.

Die Instinkte eines Menschen sind eigentlich auf "Überleben" programmiert! Schlimmstenfalls reißt Du noch andere, unschuldige Menschen mit ins Verderben und suchst jetzt bereits nach "Entschuldigungen", um Dein verantwortungsloses Handeln zu rechtfertigen!

Du lebst nicht allein auf dieser Welt und trägst zu jeder Zeit und jeder Sekunde, die Du Dich im öffentlichen Lebensraum bewegst, eine riesengroße Portion Verantwortung - in allererster Linie für Deine Mitmenschen! Versuch Dir mal vorzustellen, dass Du einen Crash überlebst - bei solch einem Unfall aber eine Mutter, ein Vater oder sogar Kinder ihr Leben verlieren.........mit dieser Schuld musst Du dann weiter leben und zwar bis ans Ende Deiner Tage!

Ich hoffe inständig, dass man Dir vor solch einem Super-Gau die Fahrlizenz entzieht und somit andere vor Dir schützen kann bzw. Dich vor Dir selbst :-(

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Auch wenn du jetzt nicht hören willst "hör auf damit" geht es nicht anders als es dir doch zu sagen. Bevor du einen Abschiedsbrief schreibst solltest du mal mit deiner besten Freundin darüber reden, denn die wäre bestimmt nicht so begeistert von dem was du da machst! Und wenn du wirklich ALLES für sie machen würdest dann würdest du doch auch für sie ein bisschen vorsichtiger fahren... Und wenn deine Freundschaft doch nicht so weit geht, dann denk doch mal an den Autofahrer/rin die du wegen deiner riskanten Fahrweise mit in den tot ziehen würdest. Denn der oder die hat vielleicht eine Familie oder einfach nicht das Bedürfnis zu sterben!!! Oder was ist mit DEINER Familie ??? versetze dich mal in deren Lage oder in die deiner Freundin wenn die einen Notfall- Brief finden in dem du deinen Tot ja praktisch schon angekündigt hast... nicht so pralle Also rede mit deiner Freundin darüber anstatt einen Brief zu schreiben den sie erst lesen kann nachdem es schon zu spät ist...

Du solltest erstmal nachdenken.. Ist es dir wert für das Motorradfahren dein LEBEN auf's Spiel zu setzten?! Obwohl ich die Idee nicht so toll & eigentlich richtig bescheuert finde... Schreib von schönen Momenten die du mit ihr erlebt hast & dass du dich gerne daran zurück erinnerst. Schreib auch dass du alles für sie tun würdest, sie dir soo viel bedeutet & du vielleicht auch mehr als nur Freundschaft empfindest. Schreib, dass du (auch wenn du nicht mehr da bist) auf sie aufpassen & sie nie vergessen wirst.

Wäre vlt cool, wenn ein anderer Moped-/Motorradfahrer was dazu sagen könnte. Ich meine er oder sie wird das dann wohl noch am besten nachvollziehen, was Kradfahren bedeutet.