a² + b² = c². Wer hat diese pythagoreische Formel jemals in der Praxis angewandt?

25 Antworten

Hallo WraithGhost!

Je nach Beruf werden unterschiedliche Menschen "diverse" Dinge mehr oder weniger anwenden; wenn nicht im Beruf, dann spätestens und womöglich
im Privat-/Hobbybereich. Insbesondere Vertreter der männlichen Gattung werden statistisch häufiger etwas basteln, bauen, sägen, herumwerkeln etc.

Auch wenn die liebe Mathematik zumeist in der Schule bei den meisten Menschen unbeliebt und der Endgegner ist, so treffen fast alle Menschen tagtäglich (un)bewusst auf unterschiedliche Formeln und Anwendungsbereiche. Dies ist nicht nur auf die Mathematik begrenzt. Tagtäglich umgeben uns auch Biologie, Physik, Chemie usw. Manche Dinge wenden wir bewusst an, andere eben unbewusst.
Natürlich kann man das auch auf andere Fächer und Bereiche übertragen. So haben wir auch mit Fremdsprachen, der eigenen Sprache, dem Recht, der Geschichte, Religion/Ethik und Co. ebenfalls zu tun. Auch Psychologie, Pädagogik und Co. Mir würden dazu auch ein paar Beispiele einfallen.

Aber, zurück zur Ausgangsfrage (Mathematik & "Pythagoras").

Beruflich wende ich das aktiv eher selten an, da ich beruflich nicht mit diesem Gebiet zu tun habe. Ich bin eher im sozialen Pädagogikbereich zu Hause.
Dennoch muss ich gestehen, dass ich schon als Schüler Nachhilfe gegeben habe und auch heutzutage hier und da Betreuungsaufgaben in diesem Bereich erledige. Infolgedessen stolpere ich zumeist über Lehrpläne von Grund-, Haupt- und Realschulen. Sonderformen sind auch oftmals vertreten. Insofern ist der liebe "Pythagoras" immer wieder ein Thema. Auch wenn wir in Behindertenwerkstätten oder eben bei anderen Projekten "basteln", "bauen" und "werkeln", so erscheint erneut dieser nette "Pythagoras".

Und, im Hobbybereich bastel ich auch ziemlich viel,
sodass auch hier der nette Herr omnipräsent ist.

Auch wenn manche Menschen Schule bzw. Bildung für unnötig halten, so sind diverse Dinge doch wichtig, da diese uns stets -zumindest indirekt- im Alltag begegnen und hilfreich sind.

Auch zwecks Triangulation nutze ich das oft.

Im Hobbybereich wird hier und da etwas gebaut, konstruiert usw.

Das war es aber auch schon.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

WraithGhost 
Beitragsersteller
 08.09.2024, 11:27

Lieber CosmiqUser,

herzlichen Dank für Deine umfassende Rückmeldung sowie Dein "Kompliment".

Initialzündung für meine Fragestellung war der GF-User "JungerKind" mit "Kann man sich alles merken, was man in der Schule gelernt hat?" vor ca. 3 Stunden.

Meine Antwort lautete:

Nein - und ist auch nicht notwendig. 90% des Lehrstoffes sind für das spätere Leben völlig irrelevant.

Erinnere mich z.B. an eine Matura-(Abitur-)Aufgabe aus dem Fach Mathematik:

An der Oberseite eines gleichförmigen Zylinders ist mittig eine Punktlampe angebracht. Wieviel % der Bodenfläche werden beleuchtet?

Zeit- und nervenaufreibende Aufgabe unter Anwendung von Tangentialgleichungen, etc. Wer braucht dieses unnötige Wissen, wenn man danach nicht gerade Mathe oder Astrophysik studieren will?



Meines Erachtens also bloß 10% der Schulbildung wirklich "wichtig".

Andererseits ärgere ich manchmal, dass ich in manchen Fächern nie richtig aufgepasst habe - z.B. in Geschichte. Für mich als minderjährigem Schüler ur-fad und langweilig. Heutzutage bin ich daran hochinteressiert und bildungshungrig.

Im Gegensatz zu den meisten Schülern war Mathe sogar eines meiner Lieblingsfächer. Hatte anlässlich meines 40-jährigen Matura-Jubiläums die Aufgabenstellungen herausgekramt und wüsste heute nicht einmal im Ansatz, wie diese Aufgaben zu lösen wären.

LG

WraithGhost

Claud18  13.09.2024, 08:53
@WraithGhost

Bei uns in der DDR war das Fach Geschichte reichlich ideologiebelastet, und für die Große Sozialistische Oktoberrevolution war wesentlich mehr Zeit eingeplant als für andere Themen. Das Mittelalter hat mich interessiert (schließlich wohnte ich in einer im Mittelalter gegründeten Stadt), das andere weniger.

Aber wenn du dich für Geschichte interessierst, empfehle dir die Zeitschrift "Geschichte" (falls du sie nicht schon beziehst). Die habe ich irgendwann mal nach einem Einkauf im Internet aufgeschwatzt bekommen und finde sie sehr interessant.

Das ist tatsächlich eine der wenigen Formeln aus der Schule, die ich auch in der Realität schonmal angewandt habe.

Den genauen Anwendungsfall kann ich nicht mehr schildern, aber ich fand es zu dem Zeitpunk toll, dass ich die Formel im Kopf hatte und mal „sinnvoll“ anwenden konnte.

In vielen Berufen kommt diese Formel auch zum Einsatz. Im Grunde in jedem, in dem eine bestimmte Fläche etc. berechnet werden muss.

LG 😊

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – interessiert mich einfach 🤗

Wenn zwei Straßen im rechten Winkel aufeinander treffen, aber es eine Möglichkeit gibt, die Straßenecke zu meiden, weil z. B. ein diagonaler Trampelpfad existiert, ist es ratsam diesen zu benutzen, weil man dann statt 2 Längeneinheiten nur √2 Längeneinheiten weit laufen muss.


WraithGhost 
Beitragsersteller
 08.09.2024, 13:45

Das ist bloß logischer, gesunder Hausverstand.

Dazu muss man die pythagoreische Formel nicht unbedingt kennen.

pchem  08.09.2024, 14:13
@WraithGhost

Bei einer Straßenkreuzung mag es das sein. Wenn man aber z. B. wandert und eine Längeneinheit mehrere Kilometer sind, ist es schon von Vorteil, wenn man genau weiß wie groß denn nun die Weg-Ersparnis im Detail ist.

WraithGhost 
Beitragsersteller
 08.09.2024, 17:33
@pchem

Allerdings wirst Du auf Wanderwegen kaum auf rechtswinkelige Kreuzungen treffen.

Die Pythagoras-Formel gilt ausschließlich bei einem exakten 90°-Winkel.

pchem  08.09.2024, 18:05
@WraithGhost

Sie haben anscheinend schon Ihre eigene Meinung. Dann stellen Sie keine Fragen, wenn Sie es sowieso besser wissen.

WraithGhost 
Beitragsersteller
 08.09.2024, 19:31
@pchem

Offenbar haben Sie meine ursprüngliche Fragestellung nicht richtig gelesen bzw. total missverstanden.

Ich fragte explizit nach dem praktischen (sprich technischen) Nutzen der P-Formel. Alle anderen GF-Antwortgeber haben das offensichtlich verstanden - nur Sie nicht.

Es geht hier definitiv nicht um Straßenkreuzungen und "Trampelpfade". Welcher normale Fußgänger kommt auf die absurde Idee, dabei an Pythagoras zu denken und dabei komplizierte mathematische Berechnungen anzustellen?

Ihren Beitrag habe ich daher infolge Themenverfehlung als "nicht hilfreich" gekennzeichnet.

pchem  08.09.2024, 20:16
@WraithGhost

In der Geodäsie, der übergeordneten Wissenschaft der Landvermessung (und dazu gehören auch Straßen, Wege und auch Wanderrouten) ist der Satz des Pythagoras eine grundlegende Erkenntnis. Falls Sie, so wie viele Bundesbürger, mit einem Navigationssystem im Auto oder auf dem Handy unterwegs sind, greifen Sie so jedes Mal auf Kartenmaterial von vermessenem Gelände zu und bedienen sich so dem praktischen Nutzen des Satz des Pythagoras.

Welcher normale Fußgänger kommt auf die absurde Idee, dabei an Pythagoras zu denken und dabei komplizierte mathematische Berechnungen anzustellen?

Der Satz d. Pythagoras ist meines Wissens Schulstoff der 9. Klasse. Kompliziert sollte daran nichts sein. Wenn Sie sich missverstanden fühlen oder meine Antwort nicht hilfreich finden, mag das Ihre Sorge sein, aber eine Themenverfehlung kann ich hier nicht sehen.

WraithGhost 
Beitragsersteller
 08.09.2024, 20:34
@pchem

in Ordnung, nehme Ihre Ausführungen zur Kenntnis.

BTW: Bin kein Bundesbürger, sondern ein Ösi. Und habe nicht einmal ein Navi zur Verfügung. Fahre nach Gefühl, dank meines guten Orientierungssinnes (meinen Führerschein hatte ich vor 41 Jahren gemacht, wo solch technische Neuerungen noch Utopie waren).

Ferner habe ich nicht von der "Quadratur des Kreises" gesprochen. Selbstverständlich ist der P.-Lehrsatz für Schüler relativ einfach begreif- und nachvollziehbar.

Nochmals: Ich sprach nicht von der Schwierigkeit dieser Formel. Sondern fragte bloß nach den Möglichkeiten im Alltagsgebrauch - die jetzt hinlänglich besprochen worden sind.

In der Elektrotechnik, Wechselstrom, braucht man das regelmäßig, um Wirkleistung, Scheinleistung, Blindströme usw. zu berechnen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

In der Vermessung spielt der Pythagoras eine große Rolle.

Bei der Orthogonalaufnahme werden gemessene Maße und abgesetzte rechte Winkel durch Streben kontrolliert. Kontrollberechnungen der Streben und der Abstände zwischen Grenzsteinen erfolgen mittels Pythagoras.

Für die örtliche Überprüfung sind Abstandsberechnungen aus Koordinaten erforderlich. Diese erfolgen mittels Pythagoras.