91 Prozent der Deutschen wollen nicht gendern - wie steht ihr dazu?

11 Antworten

Ich gendere nicht. Muss es nicht. Will es nicht. Würde mich auch nicht dazu zwingen lassen. Was andere machen ist in der Regel egal - außer es geht halt um irgendwelche Diskussionen übers Gendern und den Sinn und Nutzen dahinter - da beteilige ich mich gerne gelegentlich, je nach Lust und Laune.

Gibt Ausnahmen wo ich vielleicht doch gendere - je nach Stimmung: Wenn ich es irgendwie mit Personen zu tun habe die da empfindlich darauf reagieren. :D (Oder wenn man einer Frau erklären will, dass sie auch Ärztin werden darf und das nicht nur Männer sind - falls sie das vorher vielleicht noch nicht wusste.)

... endlich mal ein Punkt, in welchem ich gerne und guten Gewissens mit der Mehrheit der Deutschen übereinstimmen kann.

Ich hasse einfach dieses Schubladendenken - dieses Einteilen in feste Kategorien - und vor allem auch dieses sprachliche Hin- und Her-Hick-Hack mit Sternchen und Strichen und "innen" und so weiter.

Dabei könnte es o einfach sein:

Wir sind alle Menschen. So lasst uns doch einfach alle miteinander als Menschen betrachten und behandeln. Alle sind gleich. Und alle sollen gleich sein - vollkommen unabhängig von Sprache, Religion, Herkunft, Hautfarbe oder eben den Geschlechtsmerkmalen.

Das kann man sogar sehr elegant sprachlich ausdrücken - in einer förmlichen Brief- oder EMai-Ansprache zum Beispiel:

"Guten Tag Laura Schmitz" - "Guten Tag Manfred Krage"

===> Keinerlei Andeutung auch nur irgend eines Geschlechtes und damit auch keinerlei Grundlage, irgendjemanden nachteilig zu behandeln!

per48a  10.01.2022, 00:02

Und wenn das Komma in einer solchen eleganten Anrede fehlt, empfinde ich das als respektlos. Als ob der Tag meinen Namen trüge.

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Traveller5712  10.01.2022, 13:36
@per48a

Ganz ehrlich? Das sind persönliche Befindlichkeiten, welche eben bei der Findung einer geschlechtsneutralen Anrede zurückstehen müssen.

Für mich als jemand, der noch zwischen Frau und Fräulein unterscheiden gelernt hat ist jede andere Form der befremdlich. Ich werde mich damit aber abfinden, solange es kein so "Herumgemurkse" ist, wie es derzeit stattfindet.

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per48a  14.01.2022, 11:38
@Traveller5712

"Komm, wir essen Opa!" "Ich will aber den Opa gar nicht essen." "Ganz ehrlich? Das sind persönliche Befindlichkeiten...."

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Sie müssen es ja nicht tun.

Es kann aber nicht sein, dass Leute, die es tun, dafür angegangen werden.

Es ist schlimm genug, dass viele von diesen Möchtegern-Sprachwahrern selbst keinen geraden Satz hinbekommen und dabei noch mit Fachwörtern um sich werfen, die sie irgendwo aufgeschnappt aber nicht verstanden haben; oder, dass Leute plötzlich Eigentum an "unserer Sprache" anmelden.

Vor fünf Jahren hat es auch niemanden gejuckt, ob ich "Lehrer" oder "Lehrkräfte" gesagt habe und jetzt meinen manche, sie müssten hier ein Fass aufmachen.

Und wer hat da eigentlich "zu viel Zeit" und "keine wichtigeren Probleme"? Ich, weil ich ein paar Zeichen mehr tippe? Oder der Mensch, der seinen Tag unterbricht, um mir seine gaaanz wichtige Meinung mitzuteilen? 😃

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – staatl. gepr. Übers. und absoluter Sprach(en)nerd

Cool. Ich gehöre auch mal zur Mehrheit. Das Gendern (auch bekannt als Verhunzen der Sprache) ist mit Abstand das sinnloseste was man machen kann. Aber andererseits sollte uns das freuen. Wir haben als Gesellschaft keine größeren Probleme als die vermeintliche sprachliche Gleichbehandlung von Randgruppen, zumindest wenns um die diversen geht.

Mir ist es egal, soweit keiner diskriminiert oder sonstiges wird, ich denke es ist verständlich, was man meint und dann ist alles gut. Jeder soll es machen wie er will, soweit er keinen verletzt.