7 Monate alter Hund lässt sich nicht rufen und anleinen

13 Antworten

Hallo,

ich glaube, du erwartest einfach schon viel zu viel von dem Hund.

Erstens ist er erst 7 Monate und erst 3 Wochen bei dir. Kommt dazu scheinbar noch aus recht schlechter Haltung, wo sicher auf die liebevolle gewaltfreie Erziehung nicht sonderlich Wert wurde.

Die Abrufbarkeit eines Hundes aus dem Spiel oder einer jagdlichen Situation gehört zur Königsklasse der Hundeerziehung. "Sitz" oder "Platz" dem Hund beizubringen ist dagegen "Kinderkram" (natürlich auch sehr wichtig).

Diese Abrufbarkeit muss man über viele Wochen z.B. an einer Schleppleine und/oder in einem gesicherten Gebiet trainieren, zuerst lange Zeit ohne "Außenreize" (andere Hunde, Jagdobjekte etc.) Erst wenn das 100 %ig klappt, dürfen Außenreize hinzu kommen. Und auch das Training dauert dann wieder viele Wochen - und es gibt Rückschläge!!

Freu dich doch daran, wie gut der Hund schon reagiert und dass er scheinbar sehr lernfähig ist und trainiere fleißig an der Abrufbarkeit. Aber sei nicht traurig oder sauer, wenn es lange dauert. Dafür hast du dann später einen prima erzogenen und hörenden Gefährten.

Und stell an den Kleinen noch nicht zu viele und zu hohe Anforderungen.

Gutes Gelingen

Daniela

Ich bin auch der Meinung ihr erwartet da etwas viel. Außerdem musst du das ganze mal aus Hundesicht sehen. Du rufst deinen Hund der kommt zu euch und du hast die Leine schon in der Hand. Unsere Vierbeiner sind ja nicht doof, der wird wissen "och wie blöd die rufen mich, Schluss mit Freilauf und ich muss an die Leine" Du musst beide Sachen mit etwas negativen verknüpfen. Das rufen soll sich lohnen und auch das anleinen. Der größte Fehler den du machen kannst den Hund rufen und danach anleinen. Ich rate dir ebenso zu einer 10-15 m langen Schleppleine (kein Nylon) brennt höllisch, wenn die mal über die komplette Hand geht. Und dann wird der Rückruf geübt. Beachte auch das du niemals mehr wie 2x rufen solltest...mehrmaliges abrufen nutzt schnell ein gut erlerntes Abrufkommando ab. 1xrufen Hund kommt "Special Leckerlie" rein (ich nutze da Käse und den bekommt er nur in dieser Situation beim ersten kommen) oder ein tolles Spielzeug als Belohnung. 2x rufen verbales Lob, kein Leckerlie. Reagiert der Hund nicht an der Schleppleine, abholen oder zu dir angeln (leicht an der Leine zupfen) und den Hund daran erinnern, was du eigentlich von ih wolltest, nur verbales Lob. Wichtig ist auch das du die Schleppleine gut in der Hand hältst, und nicht außen Boden schleifen lässt, um Erfolgserlebnisse gering zu halten. Durch die Schleppleine lernt der Hund sich in einem bestimmten Radius um dich herum zu bewegen und ist gut kontrollierbar. Hier noch ein tolles Video zum rufen und danach anhttps://m.youtube.com/watch?v=3fhS5z2Gjj8tch?v=3fhS5z2Gjj8


Einafets2808  01.06.2015, 14:24

***Du musst beide Sachen mit etwas negativen verknüpfen.*** Verschrieben ich meinte du musst beide Sachen mit etwas positivem verknüpfen.

Tomster78  01.06.2015, 13:17

Sehr gut, besser hätte ich's nicht formulieren können ! ;-)

belohne die nächsten paar Wochen jeden Gehorsam des Kleinen mit einem Leckerli. D.h.... wenn er kommt , wenn Du ihn rufst, gib ihm eines OHNE ihn anzuleinen...lass ihn dann wieder springen....nach 3-4 Erfolgen, leine ihn an...lobe ihn und gib ihm sein Leckerli....lass ihn aber nach 1-2 Min. frei zum spielen. Wiederhole das Ganze von ca 2x wieder von vorne...mach immer Pausen dazwischen, wo er spielen darf. Auf die Art lernt er, dass kommen und anleinen Spass macht, weil es ein Leckerli gibt.

Du kannst das Ganze auch an einer Schleppleine üben...wichtig sind Deine Stimme und Deine Körperhaltung...d.h. geh anfangs in die Hocke wenn Du ihn rufst...er muss zuerst Vertrauen gewinnen.


Volleyhomer  26.06.2015, 09:37

Sehe ich auch so. Zusätzlich lernt der Hund bei dieser Methode, dass ein Kommen und Anleinen nicht mit Spielende einhergehen. Das scheint mir bei deinem Hund auch von Bedeutung zu sein. 

Zusätzlich (leichter gesagt als getan) würde ich mich auf diese Spiele gar nicht erst einlassen. Dieser Anlein-Versuch und das Fang Spiel werden dann für den Hund wirklich zum Spiel. Vielleicht einfach den Hund rufen und mit einem Leckerli immer näher an dich ran locken. Wenn er dir aus der Hand gefressen hat, kann er wieder abhauen... Dann irgendwann wieder rufen und Leckerli geben... Usw.

Ich hab nicht alles gelesen, aber ich würde es damit versuchen, dass du ihm bei euch auf der Wiese rufst und wenn er kommt bekommt er ein Leckerli und dann musst du versuchen ihm das Geschirr überzuziehen während du ihm ein weiteres Leckerli anbietest. So hat mein Hund gelernt immer zu kommen. Wenn er nicht nah genug kommt ruf nochmal aber mit einem "schärferen" Unterton, damit er weiß, was du möchtest, falls er nicht reagiert, bzw nicht hört, dass du ihm zeigst, dass das nicht in Ordnung war. Immer positiv und seltenerer negativ bestärken.

Hallo linchenxo,

so einen Hund hatte ich auch mal 😉

Meine Bella, mein erster, eigener Hund konnte einen Spaziergang mit drei Stunden Einfangversuchen auf fünf Stunden ausdehnen. Sie kam mit und auch heran - um dann hinterlistig wegzuspringen, sobald sie angeleint werden sollte....

Mehr als einmal war ein offen stehender Hochhauseingang, dessen Türe ich dann listig schloss die letzte Rettung... Später dann hatte ich eine Longierleine von 20 m an einem Jagdhundfährtengeschirr befestigt, das half sie einzuangeln.

Heute bin ich weiter und ich habe die Erfahrung gemacht, dass wir Hundehalter oft die Ursache des weghüppelns des Hundes sind. Schliesslich soll sich unser Hund immerzu bei uns wohl fühlen und nicht in Bedrängnis kommen.

Deswegen zeige ich Dir hier, neben dem Tipp zur Schleppleine 5 - 10 m. zwei Videos welche Dir helfen mit positivem Einwirken auf Deinem Hund das freudige Herankommen und An - wie Ableinen zu bewerkstelligen.

https://www.youtube.com/watch?v=w56F5GxnT6w

= das Abrufen. neben dem Video siehst du weitere Videos dieser Ausbildungsrichtung, welche Hunde freudig mit ihrem Hundehalter zusammenwirken lässt.

Für das Leckerlie gibt es viele Ideen, bis hin zur Futtertube, gefüllt mit Leberwurst, Thunfischpaste oder auch Rascheltüten, welche man mit dem "Jackpot" gefüllt - immer - in einer der vielen Taschen der Hundeausgehjacke mitführen sollte.