1 Jähriges Kind ist so frech. Was tun?

9 Antworten

Das hört sich nicht nach einem "frechen", sondern nach einem unausgelastetem Kind an. Wenn man in seiner Wohnung von einer Ecke in die andere flitzen muss, warum nicht auf dem Spielplatz? Da sind die interessanten, wissenswerten Erfahrungen zu machen, da sieht man Dinge, die man noch nicht kennt, da laufen andere Menschen herum, die genau so groß sind wie man selber... Und man spielt sich müde ohne dass irgendwer genervt ist und einen am liebsten vor die Tür setzen würde.

Das klingt nach einem sehr lebhaften, tobebedürften Kind.

Mir hilft es da immer sehr zu wissen: Es ist eine Entwicklungsphase.

Dass er das seit 3 Monaten macht und nicht schon immer, ist auch ein Anzeichen dafür, dass er in eine neue Entwicklungsphase eingetreten ist, in der er Grenzen testet und sich ordentlich austoben und bewegen muss. Auch so etwas geht vorüber - sonst hätten wir ja heute auf der Straße lauter rennende, Dinge werfende Erwachsene, stell dir das mal vor. ;)

Die Antwort auf "wie oft muss ich dir noch sagen, dass..." ist eben leider "10 Millionen mal". Und zwar bei so ziemlich jedem Kind, ob es nun um Dinge werfen, Zimmer aufräumen oder Schuhe ausziehen geht. Du wirst es wieder und wieder und wieder sagen, und es wird wieder und wieder und wieder passieren, weil ein Kleinkindgehirn so einfach nicht funktioniert. Das zu verstehen und von Erwartungen loszulassen, ist der erste Schritt, deine Frustration zu lösen.

Ein junges Kind hat noch nicht die Fähigkeit entwickelt, seine Impulse zu kontrollieren, also wird er immer wieder etwas tun, von dem er eigentlich weiß, dass er es nicht darf. Das ist normal und zu erwarten. Bei manchen Kindern mehr, bei manchen weniger.

Es ist schon nicht schlecht, wie du es handhabst - wenn er mit Dingen wirft, obwohl er es nicht darf (überlege hier - hast du einen wirklich guten Grund, es zu verbieten? Vielleicht könnte man sein Zimmer so kindersicher machen, dass er mit seinem Spielzeug werfen darf, also Glas rausnehmen etc.?), dann validiere beim Verbieten gleichzeitig die Gefühle des Kindes, also "Ja, es ist superschwer, die Legosteine nicht zu werfen, wenn sie sich doch so gut werfen lassen! Deswegen helfe ich dir jetzt damit." Und du nimmst die Legosteine weg. So ähnlich hast du es ja schon gemacht, aber ich würde verbal diese Erklärung hinzufügen und ihm klarmachen, dass du ihn nicht für sein Verhalten beschämst, sondern dass du ihn verstehst und es jetzt trotzdem wegnimmst - nicht, weil er "böse" ist, sondern weil sein Verhalten nicht in Ordnung ist und es ihm anscheinend zu schwerfällt, es ohne Hilfe zu unterlassen.

Ein Kind, das erst eineinhalb Jahre alt ist, dafür zu bestrafen, dass es nicht seine Impulse kontrollieren kann, ist so, als würde man ein 6-monatiges Kind dafür bestrafen, dass es auf den Boden gepinkelt hat. Es bringt nichts, weil es entwicklungstechnisch nicht dazu fähig ist, gewisse Erwartungen zu erfüllen.

Was dein Kind braucht, ist deine Hilfe, Selbstkontrolle zu lernen. Das braucht viel Zeit und Geduld. Erkläre, dass du ihm helfen wirst, indem du seine Hand hältst, den Gegenstand (oder Hund) entfernst oder das Kind aus der Zone entfernst (aber nicht isolierst, also nicht allein aufs Zimmer schickst, sondern mit ihm gemeinsam von dort weggehst). Mit deiner Führung wird er nach und nach lernen, sich zu kontrollieren. Dabei kannst du ein Vorbild sein: "Puh, ich habe gerade so viel Lust, laut zu singen! Aber ich weiß, dass der Nachbar schläft, deswegen mache ich es nicht." So zeigst du deinem Kind, dass auch du als Mensch manchmal Impulse hast, ihnen aber nicht nachgehst, wenn es nicht angebracht ist.

Das Kind ist 18 Monate alt, da wird nicht gestraft.

Er benimmt sich wie ein Kind seines Alters sich nun mal benimmt.

Such doch bitte eine Erziehungsberatung auf, ich sehe da sehr sehr große Probleme auf Dich zukommen.

Kinder in diesem Alter können noch gar nicht "frech" sein.

1. Ist irgendwas anders in seinem Umfeld seit 3 Monaten?

2. Kann er irgend etwas dazu sagen, warum er das macht?

3. Meine Empfehlung wäre das (Hör-)Buch "Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn"

(Ich weiß, der Titel ist total bescheuert, aber inhaltlich ist es wirklich gut...)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Menuett  14.05.2019, 15:43

Er ist 18 Monate alt. Wenn er früh dran ist, kann er Zwei-Wort-Sätze.

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Gehst du auch mit ihm raus, wo er sich mal so richtig austoben kann?!

Mitdirundmir12 
Fragesteller
 14.05.2019, 15:08

Ja ich wohne nur 10 Minuten von der Nordseeküste entfernt wo wir ab und zu am Strand spielen, einen großen Garten haben wir auch, sowie Spielplätze und Wälder in die wir bei schönem Wetter gehen.

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