Wohngruppen / Kinderheime in Deutschland

Ich habe früher überwiegend gute Erfahrungen im Internat Schloss Varenholz gemacht in den 70 er und Anfang der 80 er Jahre. Evtl. kannst Du Dich dahin versetzen lassen? Frage das Jugendamt und Du musst Dich eben auch selbst an die Regeln halten, die da gelten. Die Lehrer waren sehr gut in Varenholz und die Erzieher auch gut bis mittelgut. Blöd und übergriffig, beleidigend waren nur einige mobbende Schüler.

Ich kann dich absolut verstehen! Auch ich musste mehrere Jahre im Kinderheim verbringen, und es war bis heute (obwohl es fast 40 Jahre her ist) die schlimmste Zeit meines Lebens.

Ich könnte enorm viel dazu schreiben, das würde hier komplett den Rahmen sprengen. Wenn es dich interessiert, sieh dir meine Website an (steht im Profil), da habe ich meine komplette Geschichte festgehalten und wie ich aus heutiger Sicht darüber denke.

Auch ich meine, man muss die Öffentlichkeit noch viel mehr darüber aufklären, wie schlimm Heimerziehung ist und wie sehr man ein Kind damit fürs Leben schädigt.

Jaja, das Amt und alle Erzieher sind immer die Bösen. Wie denn auch anders? Die leben ja nur dafür, dass es den Kindern möglichst schlecht geht und die Eltern durchs Kinder-wegnehmen bestraft werden.

Reicht das an Vorurteilen jetzt?

Ich möchte mal an die andere Seite erinnern bzw ins Gedächtnis rufen, dass die Unterbringen außerhalb der elterlichen Wohnung nie der erste Schritt ist um eine familiäre Kriese zu lösen. So was kommt immer erst sehr viel später wenn schon viel anderes gescheitert ist.

Wenn die Kinder dann also in so einer Einrichtung landen, haben sie schon einiges hinter sich an Trauma. Und ja, das zeigen die auch nach außen! Der Umgang mit ihnen ist also kein Zuckerschlecken! Ja, das rechtfertigt nicht, wenn man handgreiflich wird oder sonst irgendwelche Grenzen überschreitet. Aber was viele dieser Kinder lauthals schreiend als "Misshandlung" deklarieren ist sehr oft einfach nur ERZIEHUNG und zwar eine, die ihnen bisher gefehlt hat.

Nein, ich schiebe hier nicht die Schuld auf die Kinder bzw Jugendlichen und nein, ich möchte tatsächliche Misshandlungen auch nicht verharmlosen oder abstreiten, dass es die überhaupt gibt - aber ich möchte ausdrücken, dass es nicht immer nur so schwarz und weiß ist, wie es der Fragesteller hier darstellen möchte. Ja, es ist aus SEINER Sicht so gewesen und ich war auch nicht dabei um das beurteilen zu können. Aber es ist eben selten immer exakt so, wie man es nachher vor andere darstellt und dabei bleibe ich.

Ich hab selbst nie in einem Heim oder sowas gewohnt aber ich hatte eine Freundin in der Schule die sich mit 14 mit Ihren Pflege Eltern verkracht hatte und die haben sie sozusagen "abgegeben". Sie hat in einer Wohngruppe gelebt, wie in einer WG, 2 Häuser waren das in jedem haben glaube Ich 5-6 Leute gewohnt von 8-17 Jahre.

Die Betreuer waren mal nett, mal weniger nett. Ich kann nicht sagen ob sie kompetent waren, weil ich da nicht gewohnt habe. Was mir aber auffiel war das manche einfach wenig Feinfühlig waren, oder wenig Mitgefühl hatten. Das wird klar vorausgesetzt, und klar ist auch das es mal Tage gibt an denen man streitet aber insgesamt gab es mehr Probleme als gute Zeiten mit allen die dort gelebt haben. Da waren Kids die wirklich Horror hinter sich hatten, dadurch schwierig waren, und diese Sozialarbeiter die da immer mitgewohnt haben abwechselnd wussten das zwar aber waren manchmal einfach zu hart im Umgang mit diesen Kids. Meine Freundin wurde dann an Ihrem 18 Geburtstag rausgeschmissen - wurde angekündigt, zu der Zeit befand sie sich mit diesen Leuten wieder im Streit, jedenfalls haben die Ihr gesagt das sie an Tag X rausfliegt und so war es dann auch. Geholfen wurde Ihr nicht. Sie musste für die ersten Tage in eine Notunterkunft für junge Frauen und danach hat sie bei verschiedenen Leuten immer wieder gewohnt.

Die Leute sagen immer das man sich beschweren kann beim Jugendamt wenn es nicht gut läuft, oder wenn man angegriffen wird das zur Anzeige bringen kann.. Das bringt wirklich nichts, da diese Jugendamt Menschen nicht gegen diese Leute vorgehen - die arbeiten gemeinsam, die fallen sich nicht gegenseitig in Rücken. Offiziell ist das nicht so - inoffiziell ist es so. Ich kann mich an ein 8 Jähriges Deutsches Mädchen erinnern die unheimlich streng behandelt wurde weil sie schwierig war, aber irgendwie hat man immer wieder im Alltag vergessen das die miterlebt hat wie der Vater die Mutter getötet hat und ihr dann hinterher gerannt ist und gedroht hat sie auch zu töten. Das diese 8 Jährige nicht normal ist nach allem was die erlebt hat ist klar, es ist ebenso klar das man nicht jede Sekunde des Tages das im Kopf hat weil so kein normaler Alltag stattfinden kann. Wie gesagt, ist sehr schwierig gewesen, aber ich empfand diese Erzieher oder Sozialarbeiter, keine Ahnung wie man die nennt, als wenig mitfühlend.

Das sollte nicht so sein, aber das lässt sich überall beobachten Inkompetenz ist überall bei der Polizei lehrern, es mangelt an Pflegekräften Lehrern und so weiter