Wie urteilen Richter?

5 Antworten

Meines Wissens nach gilt in Deutschland die Unschuldsvermutung, heißt, es muss etwas erst eindeutig bewiesen werden, damit der Angeklagte auch die Schuld bekommt und dementsprechend eine Strafe.

Und ich gehe mal davon aus, dass Richter nie komplett objektiv sind, das ist menschlich fast unmöglich, also wird immer, auch wenn unbewusst, eine subjektive Meinung mitspielen.

Schöne Grüße :)


DerRoll  12.03.2025, 12:16

Wenn dem so wäre gäbe es keinerlei Indizienprozesse.

Es muss bewiesen werden. Eine Bauchentscheidung des Richters ist anfechtbar.
Es gibt immer irgendwelche Indizien und/oder Beweise.
Natürlich gibt und gab es viele Fehlturteile. Aber da ist das Problem, dass Fehler Menschen machen. Kein Fehler ist perfekt.
Oder eben die Opfer/Zeugen haben gelogen.

Wenn du mit 10 gestohlenen Fahrrädern im Kofferraum deines Fahrzeugs angehalten wirst und sagst, die hättest du hinter irgendeinem Haus gefunden, wird dir der Richter das wohl kaum glauben und dich wegen Diebstahl o.ä. Verurteilen und nicht wegen Unterschlagung.

Es geht natürlich auch um Gefühl und gesunden Menschenverstand, auch wenn die Tat nicht zu 100% nachgewiesenen ist.
Zumal eine Tat niemals zu 100% nachgewiesen ist.

Man darf keine rationalen Zweifel mehr haben. Bestehen Zweifel, so lautet es: in dubio pro reo (im Zweifel für den Angeklagten). Ist der Richter von der Unschuld des Angeklagten überzeugt, wird der Angeklagte natürlich ebenfalls freigesprochen.

Innerlich urteilen sie nach dem Bauch und finden dann Begründungen, die emotionslos, wertneutral und sachlich fundiert klingen.