Wie habt ihr zum Atheismus gefunden?

10 Antworten

Eigentlich ist man ja erstmal Atheist, bis einem der Floh ins Ohr gesetzt wird, es könne Götter geben. Dann durchläuft man diese Abwägungsschleifen, wie du sie auch durchlaufen hast. Bei manchen überwiegt am Ende der Glaube, andere sind nicht vom Glauben überzeugt.

Mir persönlich sind diese Erklärungen der Welt suspekt. Es gibt etwas, das man nicht versteht, also muss das etwas mit einem Gott zutun haben. Zu diesen Ungewissheiten gehört auch der Tod. Es ist nicht nur eine Ungewissheit, es ist eine Art Kränkung, die wir nicht ertragen wollen, dass unser Wichtigstes, das Ich aufhören wird zu existieren. Das Macht Götter nicht nur zu Erklärbären, sondern auch zur Quelle der Hoffnung, gespeist aus den Sehnsüchten, die aus der Kränkung entstanden sind.

Bis auf die Entstehungsgeschichte der Welt, die Thematik um das Leben nach dem Tod und ein paar gewirkte Wunder liest sich zumindest die Bibel so, als könnte alles genauso passiert sein - auch ohne einen Gott. Es sind Geschichten, die Weisheiten in sich tragen. Die Weisheiten hätten aber auch Nichtgötter vermitteln können.

So wirklich gläubig war ich nie. Aber deine Beobachtungen decken sich im Wesentlichen mit den meinen: das Wirken eines Gottes ist nicht feststellbar.

Besondere Ereignisse werden nach Gutdünken zurechtinterpretiert, Widersprüche bei diesen Interpretationen ignoriert. So entsteht der Anschein, dass es Wunder, Gebetserhörungen und Prophezeiungen gebe.

Ein beliebter Ausspruch von Gläubigen ist ja auch: »Gottes Wege sind unergründlich«. Aber wenn das so ist, dann kann ich mir den Glauben auch gleich sparen – das wäre dann nämlich nur der untaugliche Versuch, das Unergründliche zu ergründen.

Wurde als Atheist geboren und bin Atheist geblieben.

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Denn die Hinweise für Götter sind gleich gut, wie die Hinweise für Feen, Trolle, Osterhasen und Geister. Es gibt keinen vernünftigen Grund, die Existenz solcher Wesen anzunehmen.Interessanterweise spielen alle diese mythologischen Figuren zurzeit Verstecken. Warum ist das so?

Götter sind nicht mehr als Russells Teekanne: eine hypothetische Teekanne, die unerkannt im Weltall herumdüst.

Diese Teekanne kann man weder beweisen noch widerlegen:

... eine hypothetische Teekanne, die im Weltraum zwischen Erde und Mars um die Sonne kreise und so klein sei, dass sie mit Teleskopen nicht gefunden werden könne.
Falls er ohne weitere Beweise behaupten würde, dass eine solche Teekanne existiere, könne man nicht erwarten, dass ihm jemand glaubt, bloß weil es unmöglich sei, das Gegenteil zu beweisen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Russells_Teekanne

 - (Religion, Atheismus, Atheist)

Ich habe die Idee von Gott schon als kleines Kind völlig unplausibel gehalten. Denkende Lebewesen sind doch alle sehr klein. Die sind angewiesen auf eine Umwelt. Die schweben nicht im Himmel. Dass nun ein denkendes Wesen eine Umwelt selbst aus dem Nichts geschaffen haben soll, ist doch eine völlig verrückte Idee!

Ausserdem sah man von Gott ja überhaupt nichts. Die Idee vom Samichlaus oder vom Osterhasen schien mir immer viel überzeugender. Von denen sah ich eine konkrete Wirkung. Was in der Natur passiert, schien mir nie von jemandem gemacht.

Aus Enttäuschung nicht an Gott zu glauben, finde ich hingegen nicht überzeugend. Man kann sich ja verschiedene Gründe ausdenken, weshalb er dir nicht hilft:

  • Er interessiert sich einfach nicht für dich.
  • Er kann gar nicht eingreifen.
  • Er möchte, dass du etwas lernst.
  • Er möchte dich bestrafen.
  • Du warst in deinem letzten Leben ein schlechter Mensch.
  • ...

Ich bin mit der Pubertät rausgewachsen.

Man stellt fest, dass keine Religion Beweise für die Richtigkeit seiner Religion hat, kein Theist Gott beweisen kann (nach mehreren tausend Jahren) und erfährt von Phänomenen wie selektive Wahrnehmung, Verwechslung von Korrelation und Kausalität usw.