Wenn du einen Knopf hättest, der die Welt sofort „perfekt“ macht – würdest du ihn drücken?
Ich habe neulich darüber nachgedacht: Angenommen, es gäbe einen Knopf, und sobald man ihn drückt, wäre alles auf der Welt perfekt – kein Hunger, keine Kriege, keine Ungerechtigkeit, einfach nur Frieden und Glück für alle.
Aber dann frage ich mich: Wäre das wirklich gut? Vielleicht gäbe es dann keine Herausforderungen mehr, nichts, wofür man kämpfen oder lernen müsste. Vielleicht wäre das Leben dann auch langweilig, wenn einfach alles perfekt läuft.
Darum interessiert mich:
- Würdest du diesen Knopf drücken?
- Oder findest du, dass die „Fehler“ und Probleme zum Leben dazugehören?
- Was wäre für dich überhaupt eine „perfekte Welt“?
9 Antworten
Das Problem ist, dass es sehr unterschiedliche Vorstellungen von einer perfekten Welt gibt.
Es gäbe immer noch Wissenschaft, Kunst, Literatur, vermutlich auch Berufe, in denen man sich verwirklichen könnte, Hobbys usw. Das sind alles Dinge, in denen man sich herausfordern kann, auch, wenn alles "perfekt" ist.
wäre alles auf der Welt perfekt
Unter "perfekt" dürfte jeder was anderes verstehen und was für den einen perfekt ist, wäre für viele andere ganz sicher nicht perfekt. Gerade auch dann, wenn für jemanden zum Beispiel das Verfügen über Dritte perfekt wäre, während die gar nicht wollen...
Vielleicht wäre das Leben dann auch langweilig, wenn einfach alles perfekt läuft.
Ja, wenn das deine Vorstellung von perfekt ist, dann wäre das wohl sehr öde. Eine perfekte Welt ist keine so tolle Vorstellung, wie es spontan klingt.
keine Ungerechtigkeit
Gerade bei Gerechtigkeit gehen die Vorstellungen extrem weit auseinander. Der eine sieht mehr Belohnung von Leistung, der andere Um- und Gleichverteilung.
Menschen sind sehr verschieden, haben völlig unterschiedliche Talente und Möglichkeiten. Gerechtigkeit ist da nur schwer für alle realisierbar.
Nein, denn:
1. Es gibt keine Perfektion, also Vollkommenheit. Allenfalls Idealvorstellungen.
2. Wenn wir von Idealvorstellungen sprechen, so sind diese subjektiv. Konkret am Beispiel: Für mich wäre eine 'perfekte Welt' - im Sinne von einer Idealvorstellung - eine Welt ohne Menschen. Ich mir sicher, dass die Mehrheit davon weniger angetan wäre.
(Natürlich würden mir einige zustimmen. Jedenfalls solange es ein Konjunktivspielchen bleibt (vgl.:"Die Welt WÄRE besser dran, ohne den Menschen, denn der IST ein Problem.").
Sobald es einen realen Anstrich bekäme, würde man sich in Ausflüchten ergehen, sich womöglich sogar diesem stumpfsinnigen - nicht minder beliebten - "Du bist doch auch ein Mensch", garniert mit einem überheblichen "Haha" als Zeichen dafür, die innere Unlogik aufgedeckt zu wähnen, bedienen.)
Perfektion bedeutete Bedürfnislosigkeit, zu der auch gehörte, kein Bedürfnis nach Beschäftigung und Herausforderungen zu haben.