Welche Begegnung werdet ihr niemals vergessen?

Das ist eine viel zu schwere Frage. ;)

Ein paar familiäre Dinge definitiv. Aber das kann man ja noch gar nicht sagen, ob man sich irgendwann daran erinnert oder auch nicht.

BeHappy757 😇

Hi,

mehrere...

1.) als ich meine Freundin gefunden habe: Sie hatte etwas gemalt. Ich hab ihr Komplimente gegeben. Mein Bild war hässlicher als ihres und ich hab Witze drüber gemacht wie schlecht ich im Malen bin. Sie hat angefangen zu lachen. Die Bilder waren inspiriert von unserer Lieblingsserie. Seitdem sind wir unzertrennlich. <3

2.) als ich den Jungen sah, in den ich mich später verliebte. Er saß in der SBahn. Wir saßen uns gegen über. Es hat an diesem Tag wie verrückt geregnet. Wir sind dann den gleichen Weg zu unserer Schule gegangen. Er sah sehr traurig aus. Kein Mensch war irgendwie außer wir da oder es kam mir nur so vor, aber jedenfalls stand für mich quasi die Zeit still.

3.) Ich hab mal einem Mädchen das Leben gerettet, indem ich sie von der Straße runtergeholt habe.

4.) Ich wurde letztes Jahr fast überfahren.Der LKW stand gefühlt nur 5cm weit von mir entfernt, als er noch gestoppt hat. Dann kam ein Opi und hat mich beruihgt. Mich über die Straße begleitet, weil ich in so einer Schockstarre war. Danke...

5.) Als ich in der Ubahn einer alte, hübsche Dame sah, sie aber sehr traurig schien und ihr sagte sie sei wunderschön. Dann hat sich ihr Lächeln erhellt und sie sah gleich noch wundervoller aus. <3

6.) Ich bin mal als kleines Kind von zu Hause ausgerissen, weil ich unbedingt einkaufen wollte für meine Mom und ihr irgendwie helfen wollte...(ging nach hinten los). Da sah ich so ein paar Bauarbeiter und die haben mich wieder nach Hause gebracht, ich glaube sogar getragen. Kann mich sehr gut an ihre Gesichter erinnern, obwohl das schon Jahre her ist.

Aber vor allem die ersten Beiden sind in meinem Gehirn tief eingespeichert. Selbst wenn ich Alzheimer bekommen sollte, würde ich die niemals im Leben vergessen. Sie sind in meinem Herzen eingespeichert.

LG

GivenTaken

Es gibt veiel Begegnungen die interessant sind

Es gab viele Begegnungen, die besonders waren und in Erinnerung bleiben - aber im Speziellen ein Erlebnis, das nachhaltige Eindrücke hinterlassen hat. Es ist genau 20 Jahre her. Kann mich dennoch sehr gut dran erinnern. Ich musste auch nicht lang überlegen, die Begegnung ging mir auch ziemlich nach - aber eher im Positiven, weil es eine angenehme Erinnerung ist.

Ich traf in der Fußgängerzone einer süddeutschen Großstadt einen damals schon 80 Jahre alten Mann. Es war extrem heiß (Sommer 2005), der Mann stand da und wurde von den meisten entweder angepöbelt, beschimpft oder bespuckt. Er hat sich dabei was mir auffiel nicht geregt, stand trotz aller Anfeindungen einfach nur da und ich habe das Ganze einige Minuten lang beobachtet, bis ich zu ihm einfach mal hingegangen bin. Ich wusste zu dem Zeitpunkt gar nicht, warum er da steht, aber er tat mir einfach nur leid.

Wir haben uns daraufhin gut unterhalten und ich glaube, das Gespräch hat ihm gut getan. Er hat sich richtig gefreut, dass er mir etwas über sich und sein Leben erzählen konnte und sich tausendmal bedankt, dass er nicht beleidigt wurde und man einfach nur anständig miteinander redete. Das kam wirklich von ganzem Herzen. Eine solche Dankbarkeit kann man wahrscheinlich nicht vorspielen.

Dabei kam vieles raus: Er stammte eigentlich aus Thüringen, siedelte 1990 in den Westen um und schloss sich nach der Wende den Zeugen Jehovas an, für die er nun an diesem Ort Schriften verteilte. Er erklärte mir, dass er sich nach der Wende allein und haltlos fühlte, keinerlei Achtung mehr erfuhr, alles verloren hatte was ihm mal wichtig war und bei den Jehovas dann wieder neuen Halt bekam, sich verstanden und aufgenommen/akzeptiert fühlte. Er sprach sehr wortreich von einer geringen Rente, Desillusionierung, Isolation, Mentalitätsproblemen mit dem "kalten" Süddeutschland, fehlender Akzeptanz durch andere und erwog es, seinen Lebensabend wieder in Thüringen verbringen zu wollen. Ich habe ihm das alles geglaubt, weil es absolut plausibel klang. Er erzählte mir auch, wie das war mit Geschäftemachern aus dem Westen, rechtsfreiem Raum unmittelbar nach der Wende, heilloser Überforderung und rechten Gruppierungen, die teilweise gezielt auf Suche nach haltlosen Jugendlichen gegangen sind - und ich habe einige Zeit später aus Dokus und Büchern gelesen, dass es echt exakt so gewesen ist, wie der alte Mann mir es erklärt hatte.

Kann mich noch sehr gut erinnern. Ich sagte ihm, dass ich zwar katholisch bin kein großes Interesse an den Zeugen Jehovas habe jedoch dafür immer Interesse an guten Unterhaltungen, und die führten wir dann. Er war gar nicht böse, dass ich nicht über den Glauben reden wollte. Wir sprachen über Kultur, deutsche Geschichte, Soziales, die Politik ... das war ein sehr emotionales und gutes Gespräch, das mir auch im Nachhinein wirklich zu Herzen ging!

Dieser alte Mann war übrigens echt der einzige herzliche, freundliche und gesprächsbereite Mensch, der mir in dieser Stadt begegnet ist, zusammen mit einem Opa aus Memmingen in Bayern, der mich nach dem Weg zu einem Denkmal fragte und mich ansprach, weil ihm mein Dialekt auch "bayrisch" vorkam (womit er ja auch Recht hatte!). Ich hielt mich eine Woche lang dort auf und sah sehr viele Menschen dort. Aber nur zwei, die wirklich freundlich und dankbar waren. Und einer davon war dieser Rentner aus Thüringen. Wer weiß - vielleicht lebt er ja noch (er dürfte jetzt 99 oder 100 sein, war damals jedenfalls 80) und denkt auch an mich.

Die erste Begegnung, der erste Abend mit meiner dann zukünftigen Lebensgefährtin! Ich hatte sowas von keine Böcke zu diesem Event zu fahren... Es war ein unvergesslicher Abend und wird es auch bleiben!