Weiß nicht was ich meiner Freundin raten soll?
Sie hat einen Soldaten kennengelernt und sich in ihn verliebt, sowie er auch in sie.
Er hat nur noch ca. 1 Jahr und 9 Monate Dienstzeit als Soldat und will dann aufhören.
Sie hat mich gefragt, was sie machen soll, da sie eigentlich nie mit jemanden mit so einer Berufsbedeutung was anfangen wollte.
Ich habe zu ihr gesagt, sie soll es versuchen, da es nicht mehr lange ist. Sie ist total verunsichert da sie angst hat, dass er eingezogen wird und eventuell doch verlängert durch das gute Geld, hat aber starke Gefühle für ihn.
Hatte schon mal jemand eine ähnliche Situation? Wie seid ihr damit umgegangen, mit einem Partner mit der Berufung?
Kann ich ihr noch einen anderen Rat geben?Bitte nur ernstgemeinte Kommentare
4 Antworten
Allgemein kann man sagen, dass man in der Liebe besser nicht zu sehr auf künftige Veränderungen spekulieren sollte.
Es gibt soviele Fälle in meinem Bekanntenkreis...
Frau kam mit einem Dicken zusammen, in der Hoffnung, dass er seine Diät durchzieht.
Mann kam mit einer Studentin zusammen, in der Hoffnung, dass sie bald ihr Studium abschließt.
Frau kam mit einem zusammen, der kein Kind wollte, in der Hoffnung, dass er seine Meinung ändert.
Mann kam mit Frau zusammen, und ging davon aus, dass sie ihr Elternhaus verlässt, um mit ihm zusammen zu ziehen.
In allen dieser Fälle gingen die Beziehungen in die Brüche, weil sich die erwarteten Änderungen eben nicht einstellten.
Darum ist der einzig vernünftige Rat: Wenn man sich nicht vorstellen kann, mit einem Menschen zusammen zu bleiben, wenn alles genau so bleibt, wie es jetzt ist, sollte man es gleich bleiben lassen.
Wenn die Gefühle groß genug sind, lernt sie mit dem Beruf umzugehen.
Oder sie sucht sich einen anderen Mann, bei dem sich das Problem nicht stellt.
Wenn sie ihn wirklich liebt, nimmt sie ihn mit seinem Beruf.
Sie soll bloß nix mit ihm anfangen und dann darauf hoffen, dass er seinen Beruf aufgibt. Man kann und soll den Partner nicht ändern.
Entweder sie kommt damit klar, dass er Soldat ist, oder sie soll es von vornerein lassen.
PS: Was ist eigentlich so schlimm daran, eine Beziehung mit einem Soldaten zu haben?
Ich glaube es ist die Angst bei ihr vor dem Einsatz und das er stirbt
Er kann auch als Büroarbeiter mit Mitte 40 an Krebs sterben.
Wenn er im Einsatz stirbt (und das sind ja die wenigsten) hat er es wenigstens hinter sich.
Ich würde es schlimmer finden wenn er im Einsatz mit einer dauerhaften Verletzung überlebt und dann beispielsweise ständiger Pflege bedarf.
Ja schon. Aber in dem Berufsfeld hast du halt glaube diese Einsätze
Das ist halt ihre Angst. Vor so nem Einsatz
Nicht jeder kommt in den Auslandseinsatz.
Manche Teilstreitkräfte öfter und häufiger, andere eher nicht.
Das muss sie mit ihm klären, was in seinem Beruf auf ihn zukommen kann.
In der Familie von Menschen mit derartigen Jobs setzt man sich gewöhnlich sehr offen mit der Thematik auseinander und akzeptiert das damit einhergehende Risiko.
Ob "deine Freundin" das will und kann, muss sie selber entscheiden.
Das Schicksal wollte es wohl so, auch wenn sie nie einen Soldaten als Freund haben wollte. Was ich durchaus verstehen kann, grade nun wo es überall brodelt auf der Welt. Man nicht weiss, wann es eben zum Ernsteinsatz kommt.
Man auch weiss, wie traumatisiert Kriegsveteranen ihr Leben lang bleiben. Denn was sie erlebten, war einfach zu schrecklich. Da nutzt auch keine Therapie etwas.
Trotzdem, wenn beide verliebt sind, so sollte man das nicht aus solchen Bedenken einfach kappen, sondern schauen, was daraus wird.
Denn eben, noch ist es einfach Verliebtheit, die sich nach drei Monaten Beziehung legt und entweder zur Liebe herangewachsen ist oder man merkte, dass es eben doch nicht das Wahre war und man sich trennt.
Wächst ihre Verliebtheit tatsächlich zur Liebe heran, dann wird sie auch damit umgehen können, dass er Soldat ist. Oder ihm wird es ihr zu Liebe leichter fallen, sich beruflich neu zu orientieren und den Dienst dann tatsächlich quittieren, wenn sein Vertrag ausläuft.
Denn zu dem Zeitpunkt, also nach beinahe fast 2 Jahren Beziehung, kommen schon gemeinsame Zukunftspläne auf.
Man denkt nicht mehr nur noch in der Ichform, sondern es wird zum Wir bei vielen wichtigen Entscheidungen.
Das heisst nicht, dass sie ihn darin direkt, verbal beinflusst. Viel mehr wird der Gedanke in ihm selbst reifen, wie es wäre, irgendwo eingezogen zu werden, wo eben mit scharfer Munition hantiert wird, er andere Leute umbringen muss. Leute, die unter anderen Umständen zu Freunden hätten werden können. Denn so sieht es nun mal aus.
So mussten nämlich zwei Fronten ersetzt werden im ersten Weltkrieg bei einem Waffenstillstand an Weihnachten. Die Engländer dachten zwar zuerst an eine Finte der Deutschen, waren aber von deren Gesang von Stille Nacht, heilige Nacht dermassen angelockt, dass sie rüber gingen.
Sie spielten zusammen Fussball, zeigten einander die Fotos ihrer Geliebten und dann war der Waffenstillstand fertig. Nur sie konnten hüben wie drüben nicht mehr gegeneinander kämpfen. Denn der vermeintliche Feind, war ja zu einem Freund geworden. Er war nicht der Bösewicht.
Für sie war der Kriegsdienst beendet, sie konnten nicht mehr auch nicht an einer anderen Front kämpfen, denn die Impfung Weihnachten mit dem Feind hielt an.
Krieg ist ein riesiges Geschäft, wo junge Leute geopfert werden, die einer Ideologie nacheifern. Eine, würde jeder Soldat verweigern, sicher nicht diejenigen, die sie da anheizen und ins Verderben schicken, selbst ins Schlachtfeld ziehen würden.
Nein, einfach zulassen...denn berechnen lässt sich das Leben nie. Und wer zu sehr berechnet, der läuft oft an den besten Chancen seines Lebens vorbei, ohne mit der Wimper zu zucken und bereut es später bitterlich.
Den Dingen, die man spürt, sollte man einfach den freien Lauf lassen, dann klären sie sich automatisch. Entweder ins Nichts, nur dann weiss man wirklich warum und trauert dem Ganzen nicht hinterher.
Denn das würdest du, wenn du sagst, ich lasse mich nicht auf dich ein, nur weil du Soldat bist und dir dies, verständlicher Weise nicht behagt.
Selbst bin ich Schweizerin und sowohl mein Mann, wie auch unser Sohn hatten die Pflicht Militär- oder Zivildienst zu leisten...
Somit kann ich nicht wirklich mitsprechen hier, da es bei uns nur im Kader, wenige Stellen gibt, die entlöhnt werden. Mann hier muss und wenn man nicht will, also auch den Zivildienst verweigert, ziemlich viel Geld auf den Tisch legen muss.
Entweder liebt man den Menschen wie er ist
Oder lässt es
Was ist wenn die Gefühle sehr groß sind, sie mit dem Beruf nicht umgehen kann?