Warum wissen US Amerikaner so wenig über deutsche Geschichte?

Amerikaner werden zwar in Geschichte unterrichtet, doch nicht so, wie du es u. a. hier in D erlebst.

Sie lernen ihre Geschichte. Und die beherrschen sie - zumindest die, die ich kennengelernt habe. Sie lernen auch etwas internationale Geschichte. Doch nicht sonderlich intensiv. Gleiches gilt für Erdkunde. Sie kennen ihr Land, ihre Staaten. Doch frag sie (keinen Soldaten, obgleich auch hier einige unsicher sein dürften) mal, wo der Iran liegt. Damals lag er direkt neben Frankreich :-0

Was dein Argument mit Abstammung betrifft: Diese liegt teilweise über 200 Jahre zurück. Warum sollten sie also an dem jeweiligen Herkunftsland interessiert sein? Selbst Australier, deren Abstammung liegt etwas weniger weit zurück, interessieren sich nicht besonders dafür.
Und ob irgendein Mensch, der erst aus der 3. oder 4. Generation stammt, Interesse an dem damaligen Herkunftsland der Ur-Urgroßeltern hat, mögen die Betroffenen beantworten.

Sie fokussieren sich auf andere Themen, würde ich mal sagen. Die USA liegen auf einem ganz anderen Kontinent mit einer anderen Geschichte. Unabhängigkeitskrieg 1776, Gilded Age, Erster Weltkrieg (Rolle der USA), Verfassung & Bill of Rights, Transatlantischer Sklavenhandel, Spanische Kolonien im Südwesten (Mexiko, Kalifornien, Texas, Florida), Obama, Trump, Polarisierung

das sind so ihre typischen Themen. Sie lernen auch viel über andere Völker des amerikanischen Kontinents (z.B. black Americans, Latinos, Native Americans)

Europa kennen sie nur grob, die meisten verbinden Europa wahrscheinlich mit Kolonialismus und nichts mehr. Das ist alles, was sie über Europa wissen. Kolonialismus, Christopher Kolumbus (über Christopher wenn überhaupt!!!) keine Geografie, nichts.

Und wenn sie schon so wenig über Europa wissen, dann was erwartest du bei Deutschland? Irgendein großes Wissen wird da sicher nicht sein. Deutschland verbinden sie nur mit Hitler, weil sie das so aus Filmen oder flüchtig aus dem 2 Weltkrieg Lernstoff kennen. Sie wissen quasi nichts genau, sie haben für jedes europäische Land nur Klischees im Kopf

schliesslich haben sie auch Geschichte als Fach in der Schule. 

Da geht es nur um die Geschichte der USA. Das weiss ich aus eigener Erfahrung.

Amis sind sehr US fixiert und kennen kaum Länder, Kulturen oder Lebensweisen außerhalb der USA. Und selbst die eigenen Geschichte kennen sie oft nur sehr verzerrt und aus dem Fernsehen.

Weil man logischerweise, je nach Land hauptsächlich die eigene Geschichte behandelt.

Für mehr reicht schlicht die Zeit im begrenzten Unterricht nicht.

BtW. Die größte ethnische Gruppe in den USA stellen die sogenannten Hispanics. Unmöglich die gesamte Geschichte von Mexiko, Puerto Rico, Kuba, El Salvador, Dominikanische Republik und anderen Ländern Lateinamerikas abzuhandeln.