Warum will man unbedingt die Inklusion in Schulen?
Wenn jemand geistig solche Einschränkungen hat, dass er das Tempo und das Geschehen in Unterricht beeinträchtigt und zu sehr stört, gehört jemand auf eine normale Förderschule, nicht auf eine normale Regelschule. Da muss man eben differenzieren und separieren.
Man muss doch mal ehrlich sein und kann nicht jeden mit Behinderung in eine normale Schulklasse lassen dürfen. Klar ist es eine Behinderung was schlimmes, aber es ist nunmal so, dass diese in einer normalen Schule in der Regel nichts zu suchen haben, wenn sie die Lehrer und das Lerntempo in irgendeiner Form stören. Das Niveau muss schon gehalten werden.
9 Antworten
Ja, das ist eine gute Frage. Ich bin absolut dagegen, denn ich arbeite zurzeit an einer Schule als Vertretungslehrerin und es gibt einige Kinder mit einer Diagnose. Alle Lehrer verlieren die Nerven in den Klassen. Die benachteiligten Kinder kommen nicht mit, sind langsamer, sind überfordert und fangen dann an, etwas anderes zu machen. Dabei lenken sie dann noch die anderen Kinder mit ab, die eigentlich sonst aufpassen würden. Die wiederum sind sowieso genervt, weil sie merken, wie gestresst die Lehrer sind und sie hassen die allgemeine Unruhe in der Klasse. Es ist also für alle Beteiligten kontraproduktiv, für die Lehrer, für die benachteiligten Kinder und für die „normalen“ Kinder.
Das hört sich stark nach Integration statt Inklusion an. Inklusion bedeutet, dass man die Kinder nicht nur in die Regelschulklasse schmeißt, sondern auch ihren Bedürfnissen gerecht wird. Leider wird "Inklusion" aber häufig als Sparmaßnahme benutzt...
Ich gebe Dir da völlig Recht. Die Inklusion geistig behinderter Schüler bringt niemandem etwas. Die normalen Schüler werden in ihrem Lernfortschritt gebremst, die Behinderten überfordert und die Lehrer überlastet.
Aber so ist das nun mal, wenn Ideologie über Vernunft erhoben wird.
Natürlich ist das ideologisch fundiert. Grün-linke Spinnerei von der Gleichheit eines Jeden. Hat man so schon zu DDR Zeiten an den Schulen indoktriniert. Da gab es allerdings noch Sonderschulen. Das die Lernergebnisse dadurch Schaden nehmen, wird hingenommen; dann setzt man halt die Messlatte tiefer.
Da gab es allerdings noch Sonderschulen
Die gibt es heute auch noch. Und zu viele davon.
Ich habe selbst Familienmitglieder die dort sind. Unnötigerweise. Der Unterricht wird an die Schwerstbehinderten angepasst - alle die nur leicht angepasst sind, müssen sich an das schwächste Niveau anpassen, wenn sie auch für eine Regelschule geeignet wären. Die meisten verlassen die Sonderschule ohne anerkannten Abschluss - um als billige Arbeitskräfte in Behindertenwerkstätten außerhalb der Stadt untergebracht zu werden. Von klein auf bestimmte Menschen aussondern - das ist Ideologie.
"müssen sich an das schwächste Niveau anpassen"
Genau das wiederfährt doch in diesem Fall auch den Realschülern.
Nein, eben nicht. Ich war selbst behinderter Realschüler - mich wollte damals niemand auf einer Regelschule sehen, außer meiner Mutter. Ich war nachweislich einer der begabtesten Schüler meines Bundeslandes. Und das ist kein Einzelfall. In den Vorab-Prüfungen für Schüler mit Anspruch auf Nachteilsausgleich saßen einige der besten Schüler unserer Schule. Weil Behinderte es besonders wertschätzen dort zu sein und sich besonders viel Mühe geben, um mitzukommen.
Inklusion meint meist, dass was sinnvoll möglich ist. Rollstuhlfahrer könnten ohne Probleme am Unterricht teilnehmen, in meiner Schulzeit gab es nur einen (bei Kontakt mit über 2000 Schülerinnen und Schülern, also statisch erwartbar 40), der auf einer Regelschule war. Genauso Menschen mit Epilepsie, da gab es nie einen (statistisch erwartbar: 10). Wir versuchen die Mehrheitsbevölkerung bewusst von diesen Menschen fernzuhalten und schieben sie dann in Behindertenwerkstätten ab, wo sie nicht mal Mindestlohn bekommen, damit sie auch dann nicht im Leben von uns „normalen Menschen“ vorkommen. Du kannst mir nicht erzählen, dass sei fair.
Die Leistung von Schüler/innen verschlechtert sich übrigens nicht, wenn man aus Regelschulen inklusive Schulen macht, statt einfach nur behinderte Kinder in Regelschulen zu stopfen und ihre Bedürfnisse nicht zu treffen. Im Gegenteil, von inklusiven Schulen profitieren alle Schüler/innen, das sieht man am Beispiel Schweden sehr gut (erkennt übrigens sogar die nun wirklich nicht linke und inklusionsfreudige Union, bzw. Konrad Adenauer Stiftung an, siehe hier). Dort gehen übrigens alle Kinder bis zur 10. Klasse auf dieselbe Schule. Es gibt das Sprichwort: „Die beste Schule für ein Kind ist die nächste“, denn dort trifft es die Kinder aus seiner Nachbarschaft und schließt Freundschaften, während der Unterricht überall gleichwertig ist.
Trotzdem schneidet Schweden bei PISA in allen drei Kategorien besser ab als Deutschland.
Gruß
Eragon
Wenn eine Inklusion Sinn macht sollte man diese auch möglichst ausführen.
Natürlich kann man das nur bis zu einem gewissen Grad. Erschwerend kommt hinzu das es überall an allen Ecken und Enden an Personal, Material und Geld fehlt.
Inklusion kann durchaus herausfordend sein, wenn sie gelingt ist sie aber ein Mehrwehrt für die Schüler wie auch für die Gesellschaft.
In Deutschland ist es schon schwer, als Rollstuhlfahrer oder Sehbehinderter regulär eine Schule zu besuchen. Niemand außer den Inklusionsgegnerm spricht von Leuten mit Down-Syndrom oder sonst was, das sind Strohmänner.
Das hat überhaupt nichts mit Ideologie zutun. Schulen zum Sondern gesundheitlich anders Entwickelter sind ideologisch motiviert. Die Inklusionspolitik ist die Umsetzung der juristisch bindenden UN-Behindertenkonvention. Man ganz abgesehen davon dass hier völlig übertrieben wird. Die meisten geistig Behinderten sind auf Förderschulen, völlig unabhängig ihrer Schwere. Selbst Ausländer werden gerne gesondert - weil man bei ihnen leichte Sprachprobleme feststellt. Aber klar - wenn man einen Autisten mit Begleitperson regulär am Unterricht teilnehmen lässt um ihn in die Gesellschaft einzugliedern und einen Schulabschluss zu ermöglichen, dann ist das Ideologie.