War die Störung des "Zentrum für Politische Schönheit" bei ARD-Sommerinterview eine gute Aktion?
Die Störung des "Zentrum für Politische Schönheit" hat der AfD offensichtlich nicht geschadet. Vielmehr kann sie sich als Opfer darstellen. Ihre Anhänger breiten die Umstände des Interview genüsslich aus. Die Inhalte des Interview wird kaum gesprochen. Denn Anhängern der AfD es es meist eh nicht wichtig ob die AfD machbare Lösungen anbieten kann.
War es dennoch richtig, dass das "Zentrum für Politische Schönheit" mit ihrer Aktion ein Zeichen gesetzt hat? Oder hat sie ihrem Anliegen mehr geschadet als genutzt?
4 Antworten
Niemand kann mit Protestaktionen Rechtsextremisten zum Umdenken bewegen. Aber Ächtung und Widerstand gegen Rechtsextremismus zum Ausdruck bringen und damit dazu beitragen, dass diese politische Richtung isoliert wird und die Brandmauern erhalten bleiben. Jede Störung rechter Propaganda und Selbstinszenierung zeigt, dass sie von der Zivilgesellschaft nicht hingenommen wird.
Es wäre sinnvoll gewesen wenn es dahinter eine linke politische Organisation gebe, die das für sich beanspruchen und nutzen könnte...
...so ist es eher Ambivalent - jene die es gut finden sind eh gegen die AfD und die AfD kann es beim Rest wieder für ihren Opfernarrativ nutzen. An sich ist es gut und wichtig öffentlich zu zeigen dass die AfD eben nicht akzeptiert ist, allerdings wäre es imo eben wichtig gewesen es in den Kontext einer eigenen Agenda zu stellen, da es der AfD eben nicht nur schadet sondern im eigenen Lager auch nützt - was wir brauchen ist eine geschlossene Einheitsfront und die wird mit autonomen Einzelaktionen halt nur Semibefördert.
Ich bin ein bisschen zwiespältig bei der Bewertung der Aktion. Gut fand ich sie, weil sie dem meiner Meinung nach inhaltlich ziemlich langweiligen Interview etwas "Pep" gegeben hat. Nicht so gut, weil die AFD immer schon bei ähnlichen Aktionen die Opferrollenkarte bis zur Unerträglichkeit über Wochen und Monate ausgespielt. Das ist nervtötend hoch X. Zur Langweiligkeit insbesondere in Bezug auf Weidels Antworten haben mich Kinder zum Nachdenken gebracht. AFD Politiker argumentieren sehr oft mit dem Willen des Volkes, dem sie angeblich eine Stimme geben. Die Kinder, die ich meine, fremdeln sehr stark mit "echten" AFD Politikern, ihnen sind die z.T wahrscheinlich die computergenerierten AFD Idealbilder inzwischen möglicherweise vertrauter und näher. Was wenn echte AFD Politiker inzwischen gar nicht mehr den echten Willen verbreiten, sondern mittlerweile den selbstverbreiteten und sehr weiterverbreiteten z.T computergenerierten Content bis ins geht nicht mehr verbal multiplizieren und auch selbst nicht mehr unterscheiden können, ob das noch echt formulierter Wille des Volkes ist. Ich bin noch ohne KI Gedöns aufgewachsen und werte gesprochene Worte (Interview) noch anders, die Kinder allerdings machen das lustigerweise genau andersrum. Welche Aktion wäre denn angemessen gewesen zum Beispiel auf solche Reinfälle auch mal hinzuweisen ?
Natürlich wird über die Inhalte des Interviews wird kaum gesprochen. Dann müssten sie sich ja mit dem Bullshit auseinandersetzten. Dazu sind 85 % der AfD Anhänger nicht in der Lage und die verbleibenden 15 % wissentlich nicht gewillt.