Wäre es ökonomischer, wenn wir unsere Nutzfläche (ua Nahrung, Produktion) konzentrieren und strikt von der Natur trennen?
Wenn wir also 20% (nur von mir geschätzter Platzhalter) der Erdoberfläche bestmöglichst an unseren Bedarf anpassen und zwar so, dass diese Flächen zeitlich unbegrenzt bewirtschaftet werden können. Dafür wäre diese Fläche völlig frei von unberührter Natur und Wildtieren (bis auf Naherholungsgebiete - Parks, kleine Wäldchen, etc).
Im Gegenzug lässt man 80% der Landmasse wieder zu unberührter Natur werden, die weder durch Besiedlung, Verkehrswege noch Landwirtschaft verdrängt oder unterbrochen wird. Auch wäre diese Wildnis durch unseren Schadstoffausstoss -bis auf Grenzgebiete- weniger belastet.
Der Aufenthalt (zB Urlaub oder Forschung) in diesen Gebieten wäre an strikte Auflagen gebunden - zB ein Limit an Personen in jeder Region (aber bei dieser riesigen Fläche würde ein Limit wohl nur bei den beliebtesten Reisezielen erreicht werden) und keine Beeinträchtigung jeglicher Art und Weise (BSP Antarktis: selbst ein weggeworfenes Bonbonpapier wird dort mit einer abnorm hohen Geldbuße belegt).
Der Abbau von Rohstoffen sollte dort auch nur mit der geringstmöglichen Beeinträchtigung betrieben werden.
Dies ließe sich natürlich nicht in wenigen Jahren oder Jahrzehnten verwirklichen, sondern wäre ein Projekt, das über Generationen und Jahrhunderte läuft - aber ich glaube, die positiven Aspekte eines ausreichend intakten und gesicherten Ökosystems würden den Aufwand rechtfertigen und könnte zur Lösung einiger drängender Probleme beitragen.
(Anmerkung des Verfassers: Dieser Beitrag ist unter dem Einfluss von THC entstanden und ich habe mich entschlossen, Euch mal an diesem eher selten eintretenden Geisteszustand teilhaben zu lassen.)
4 Antworten
Hallo,
Der von dir veranschlagte Flächenbedarf ist bei weitem viel zu klein!! Vom Menschen nicht beeinflusste Teile der Landschaft bei uns wären Wald, das ist die natürliche Vegetationsform praktisch überall bei uns. Wir haben aber nur noch auf 32 Prozent der Fläche Wald. Der Rest sind Siedlungsflächen, Straßen, wird als Acker- Wiesen und Weideflächen offengehalten. Und von den Waldflächen sind, je nach Betrachtungsweise, nur ca. 10 % nicht bewirtschaftet. Über den Daumen haben wir also momentan ca. 3 % der Landesfläche so wie du dir das vorstellst! Und trotzdem, wenn ich mich nicht täusche, haben wir weder bei Holz noch bei Nahrungsmitteln, schon gar nicht bei Rohstoffen wie Erz, Selbstversorgung. Das heißt also, wir nehmen zusätzliche Flächen im Ausland für uns in Anspruch. Um deine Vision zu verwirklichen, müssten wir die nicht mehr genutzten Flächen größenordnungsmäßig verzehnfachen. Und trotzdem müssten wir auf der verbliebenen bewirtschafteten Fläche mehr erzeugen als auf der größeren Fläche heute. Für Wald und Holzerzeugung traue ich mir ein Urteil zu. Und da sage ich, es wäre absolut unmöglich. Wir bewirtschaften den Wald heute nachhaltig, entnehmen nur so viel, wie im selben Zeitraum wieder nachwächst. Aber wir haben keine Möglichkeit, die genutzte Fläche zu reduzieren, und gleichzeitig die erzeugte Holzmenge zu steigern. Im Gegenteil - Bewirtschaftungsmodelle mit Baumarten, die besonders hohe Flächenerträge liefern wie die Fichte, funktionieren in Zeiten des Klimawandels nicht mehr - die Holzmenge, die wir pro genutztem Hektar Wald in Zukunft werden nutzen können, wird geringer sein als heute. Und erfahrungsgemäß ist es so, dass zusätzliche Fläche, die künftig nicht mehr bewirtschaftet werden sollen, immer Waldflächen sind. Nirgends werden Industrie-, Verkehrs-, Siedlungs-, oder Landwirtschaftstachen sich selbst überlassen. Die bewirtschaftbare Waldfläche wäre also in deinem Modell weit überproportional geschmälert.
Noch ein paar weitere Gesichtspunkte:
In der Landwirtschaft ist der Ertrag pro Hektar bewirtschafteter Fläche sicher durch Intensivierung steigerbar. Dies ist in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten ja auch erfolgt. Aber dabei hat man immer die in in Anspruch genommenen Fläche sozusagen verlagert und erweitert. Mit Kunstdünger, Maschineneinsatz, Spritzmitteleinsatz etc hole ich pro Hektar Ackerfläche mehr heraus. Aber um das zu erreichen, muss ich anderswo Rohstoffe abbauen, brauche Platz für Maschinen- und Chemiefabriken, musst viel mehr Dinge hin und her transportieren, etc. Verbrauche ich dann insgesamt weniger Ressourcen, nehme ich insgesamt weniger Fläche in Anspruch? Ich bezweifle das!
Das Leitbild des Naturschutzes ist keinesfalls überall ein vom Menschen vollkommen unbeeinflusster Zustand. Im Namen des Naturschutzes wird bei uns auf großer Fläche verhindert, dass sich Bereiche zu Wald entwickeln dürfen. Sie werden künstlich durch Beweidung und/oder Mahd offengehalten, um dort seltene, bedrohte Arten zu erhalten, die im Wald nicht leben können.
Wie könnte man die Eigentumsverhâltnisse regeln? Wer darf sein Eigentum weiterhin gewinnbringend bewirtschaften, wer wird enteignet, um die von dir angestrebten Flächenanteile zu erreichen?
Ja, unter dem Einfluss von THC meint man manchmal, man habe die Welt verstanden und alle Probleme gelös. Aber bei Licht betrachtet sieht es dann doch oft wieder anders aus...
Der von dir veranschlagte Flächenbedarf ist bei weitem viel zu klein!!
Habe doch ausdrücklich erwähnt, daß dies Zahl nur geschätzt u eher als Platzhalter gedacht ist!!! (ein Ausrufezeichen mehr musste es sein😉).
Denn der Grundgedanke meines Beitrags ist es, die Flächennutzung der Menschheit zu konzentrieren, um ein möglichst unberührtes und intaktes Ökosystems, auf möglichst größter zusammenhängender Fläche zu ermöglichen und dieses Ökosystem unter Auflagen auch nur so nutzt, dass dieses möglichst nicht beeinträchtigt wird.
Was auch möglich wäre: 50.000 Objekte, weltweit verteilt, für Rohstoffabbau und Tourismus á durchschnittlich 5km² wären zusammen nichtmals 0,2% der gesamten Landmasse.
Auch wäre der Flächenbedarf des Menschen, optimiert und bestmöglichst an unsere Anforderung angepasst mit 15-20% der gesamten Landmasse möglich (bei 2000-3000m² pro Mensch). Dazu habe ich interessantes gefunden (hab noch n bisschen Toleranz draufgelegt):
Ab meiner Platzhalterzahl beschreibst Du den Jetztzustand und die Probleme, die eine sofortige oder zeitnahe Umsetzung (Umsiedlung von Mensch, Industrie, Landwirtschaft,etc) auch definitiv hätte (bzw unmöglich wäre). Ich hingegen habe den Zeitraum über Generationen und Jahrhunderte definiert (in der Wohnraum/Industrie durch Verschleiß und Alter sowieso ersetzt werden würden und die Landwirtschaft in vielen kleinen Schritten neu aufgestellt und optimiert würde. Auch muss man Chemie und sonstigen Schadstoffausstoss nicht genau neben Wohnraum setzen und der Ausstoß wird sich in Zukunft auch weiter verringern).
Was Du geschrieben hast, ist stimmig und korrekt, ist aber am Grundthema meines Beitrags vorbei gegangen.
"Der Abbau von Rohstoffen sollte dort auch nur mit der geringstmöglichen Beeinträchtigung betrieben werden."
Nein.
Dort werden keine Rohstoffe abgebaut.
Es soll ja unberührte Natur sein.
Ich schüttel nur den Kopf über die Ideen, auf die die heutige Jugend kommt.
Jaja, andere sollen die Auflagen einhalten, aber den einen Rohstoff, auf den DU nicht verzichten willst, da müssen wir mal eine Ausnahme machen...
Warum brauche nur ich diese Rohstoffe?
Und es ist meine Theorie - da mache nunmal ich die Ausnahmen, und nicht ihr😉
Du willst auch Tourismus in die Wildnis gestatten, ohne Straßen dorthin, ohne Häuser zum übernachten, was essen die Leute? Energie, Lagerfeuer...
Schon allein die Anwesenheit schädigt die Natur. Vom Rasenlatschen und Pflanzen niedertrampeln rede ich ja noch gar nicht.
Unsere Anwesenheit schädigt und beeinträchtigt die Natur, egal, wo wir uns aufhalten - mein Grundgedanke ist, ein möglichst unberührtes und intaktes Ökosystems, auf möglichst größter zusammenhängender Fläche.
Ein geringes Limit wäre bestimmt vertretbar, aber ehrlich gesagt habe ich das auch nur geschrieben, weil sonst die meisten Antworten von Leuten kämen, die sich nicht verbieten lassen wollen, dorthin zu reisen wohin sie wollen...
"Ein geringes Limit wäre bestimmt vertretbar,"
Nein. Sonst wäre es ja nicht "unberührt".
Es wird dann wieder Reiseunternehmen geben, die Ausflüge in deine unberührte Natur anbieten, mit Hotelanlage direkt am Sandstrand mit Golfplatz daneben und frischem Gemüse von nebenan.
Die unberührte Natur wird wieder genutzt und ausgebeutet werden.
Wenn es auf einer Fläche von 357.000km² (Deutschland) ca 50 kleine inselchen von 1-5km² für Rohstoffe und Touristen gäbe und es nur begleitete Aufenthalte in einem kleinem Radius gäbe, wäre davon max 0,2 oder 0,3% dieser Fläche betroffen.
Ja ich strebe genau so etwas an - meine Utopie ist:
Alle Menschen sollten in einer großen hyperkulturellen Solarpunk-Stadt voller Parkanlagen und sehr hohen vertikalen Wäldern leben.
Nahrung wird primär mit Vertical Farming erzeugt (der Wegfall der Tierindustrie lässt sich der Flächenbedarf ohnehin massiv verringern), für Wasser brauchen wir Entsalzungsanlagen, welche noch umweltfreundlicher werden müssen, was aber machbar sein sollte.
Mobilität wird weitgehend kostenlos über ein Magnetschwebebahn-Netz gewährleistet.
Das ganze wird über eine Cybersozialismus reguliert.
Ps.: Jagd usw. sollte es natürlich nicht geben - außer maximal mit dem Fotoapparat
Auch nicht schlecht - bei mir ist halt der Grundgedanke, ein möglichst großes und intaktes Ökosystem zu haben, das von uns möglichst wenig beeinträchtigt wird.
Bei mir spielen einige Überlegungen mit hinein, unter anderem dass es weniger Territoriale Konflikte gibt, wenn es keine Nationalstaaten oder getrennte Gebiete gibt und aufgrund des Klimawandels weite Teile der Erde schwer bewohnbar werden könnten und es dann nur zu verstärkten Zuwanderungs- und Verteilungskonflickten kommt, wenn wir nicht von vornherein sagen: "Lass uns alle zusammen ziehen!"
Wir können jetzt schon mit Holz sehr hoch bauen (siehe Holzhochhäuser) - aber Moso Bambus ist durch sein schnelles Wachstum und den geringeren wasserbedarf noch effizienter und die fürs Baumaterial genutzten Bambuswälder können gleichzeitig als öffentliche Parkanlagen dienen.
Die Konstruktion der Wohntürme als Vertikale Wälder sorgen nicht nur für eine attraktive Optik und gute Luftqualität in der Stadt, sondern speichern gleichzeitig mehr CO2 als horizontale Wälder auf der gleichen Fläche...
Zero-Emissions-wohnen mit gleichzeitig höherer Lebensqualität - soviel Aufwand ist das eigentlich nicht.
Aber mittlerweile habe ich resigniert, wenn es darum geht, ob in Zukunft dies überhaupt mal auf globaler Ebene ernsthaft in Angriff genommen wird - Nachhaltigkeit und CO²-Ausstoß insgesamt.
Da kann ich mich nur noch positiv überraschen lassen.
In China gibt es durchaus Projekte zu dem Thema - weshalb ich da auch immer sehr Ambivalent bin, da Pooh zweifellos ein Natinalkonservativer und auf vielen ebenen problematischer Autokrat ist - und dort andererseits aber Sachen möglich sind und veranlasst und umgesetzt werden die im hiesigen Neoliberalismus unvorstellbar scheinen...
...der Chinesische Staatskapitalismus mag jetzt nicht das von mir angestrebte Wirtschaftssystem sein, wenn ich aber die Wahl zwischen ihm und der Neoklassik habe, nehme ich ihn mit Kusshand!
Also, du erlaubst Urlaubern, überall hin.
Aber Tiere werden abgeschossen.
Guter plan
Ähm die Auflagen mit begrenzendes Limit und keiner Beeinträchtigung dieser Gebiete hast Du evtl überlesen, aber dafür die Stelle, in der Tiere abgeknallt werden, gefunden (die habe ich wohl überlesen).
Danke für Deinen Beitrag
Begrenzte Auflagen.
Ja, für die mit viel Geld.
Und die Kulturfolger, tauben, krähen, Wildschweine, Waschbären, Ratten, Enten, gänse, mäuse haben ja kein Geld und in deiner Stadt nichts zu suchen
Für dich sind nur die schönen und Reichen relevant
Bei unserer Bevölkerungsdichte haben diese Kulturfolger eigentlich auch keine Wahl mehr und nehmen das Angebot unserer Abfälle gerne an - aber bei ausreichend Natur und 0 Bevölkerungsdichte können die auch auf uns verzichten.
Wenn ihr urbanen nicht überall Windräder hunpflanzen würdet, und eure Pizzen in jedem Ecke schmeissen würdet, wäre das auch net notig.
Ihr vernichtet Lebensraum und schafft neuen.
Und dad passt euch net
Da müsste man evtl bei Rohstoffen, auf die nicht verzichten werden kann, evtl einen Kompromiss machen (müssen).