"Überqualifiziert" - eine besonders subtile Form der Diskriminierung?
Überqualifizierung auf dem Arbeitsmarkt ist nicht nur eine Herausforderung für Bewerber, sondern kann auch eine Form der Benachteiligung darstellen. Wenn jemand als überqualifiziert abgelehnt wird, obwohl er die Anforderungen der Stelle problemlos erfüllen und sogar übertreffen könnte, wird ihm die Chance verwehrt, seine Fähigkeiten einzusetzen und sich weiterzuentwickeln.
Unternehmen befürchten oft, dass überqualifizierte Kandidaten schnell unterfordert wären, sich langweilen und bei der erstbesten Gelegenheit das Unternehmen wieder verlassen würden. Manchmal steckt auch die Sorge dahinter, dass ein höher qualifizierter Mitarbeiter die Position des direkten Vorgesetzten in Frage stellen könnte.
Es wird oft angenommen, dass überqualifizierte Personen höhere Gehaltsvorstellungen haben, die das Budget für die Stelle sprengen könnten, selbst wenn der Bewerber bereit wäre, Abstriche zu machen.
Manchmal basieren Entscheidungen auf impliziten Vorurteilen. Ein Bewerber mit einem höheren Abschluss für eine "einfachere" Position könnte als jemand wahrgenommen werden, der den Kontakt zur "Basis" verloren hat oder zu theoretisch denkt.
Diese Ablehnungen können für Betroffene sehr frustrierend sein und wirken de facto wie eine Diskriminierung aufgrund von Qualifikation oder Erfahrung. Es ist eine paradoxe Situation: Obwohl man mehr zu bieten hat, wird man dafür bestraft, anstatt belohnt zu werden. Dies kann besonders Menschen in fortgeschrittenem Alter treffen, die oft über reichhaltige Erfahrung und hohe Qualifikationen verfügen, aber als "zu teuer" oder "nicht flexibel genug" wahrgenommen werden. Es erschwert nicht nur die Jobsuche, sondern kann auch zu einem Gefühl der Wertlosigkeit führen, obwohl das Gegenteil der Fall ist.
3 Antworten
Ich kann das Wort Diskriminierung nicht mehr hören. Das ist eine einfache Sache von Angebot und Nachfrage. Wenn aus Sicht des Unternehmens das Angebot an potentiellen Kandidaten als gering eingeschätzt wird, wird man jeden nehmen, egal ob er über- unterqualifiziert ist oder eine schwarze Transgender im Rollstuhl ist. Wenn das Angebot zu hoch ist, muss ausgelost werden wer die Stelle bekommt und wenn die Stelle nicht die schwazre Transgender im Rollstuhl bekommen hat, weil der Lostopf anders entschieden hat, ist das halt so und keine Sache von Diskriminierung, da es nur 1 Stelle gibt.
Ich bekomm das ja auch selbst mit bei den Praktikumsplätzen. Da bekommt man 100 Bewerbungen, da liest man auch nicht alle 100 Bewerbungen durch sondern schmeißt mal 90 Bewerbungen zufällig weg und bei den restlichen 10 öffnet man mal das PDF. Das hat aber nichts mit Diskriminierung zu tun. Derjenige, der dafür zuständig ist, hat nunmal nicht die Zeit sich 100 PDFs durchzulesen.
Wenn jemand "überqualifiziert" ist besteht allerdings auch die hohe Wahrscheinlichkeit das die Person den Job schnell wieder wechselt, der AG will ja auch jemanden der den Posten länger füllt und nicht in z.b. 1 Jahr wieder wen neues suchen müssen.
Ist so, und niemand wird das ändern. Überqualifiziert heisst nichts anderes als die Firma brauch stumpfe Befehlsempfänger. Es könnte ja einer kommen der schlauer als der Chef ist.