Tipps für Bücher schreiben
Hi, also ich schreibe gerne Geschichten und arbeite auch immer wieder mal an einem Buch und wollte mal so wissen, was eure top Tipps für das schreiben von Romanen sind. Aber bitte nicht für so Horrorgeschichten, oder generell Büchern mit viel Blut. Die Tipps können übrigens auch für das Planen von Büchern/Geschichten sein. Ich wollte nur mal wissen, wie andere das so machen.
7 Antworten
Viel lesen und viel schreiben. Dadurch lernst du, was funktioniert und was nicht. Ansonsten gibt es viele gute Schreibratgeber, mit denen du das kreative Schreiben und wichtige Techniken des Erzählens lernen kannst.
Da gibt es einige:
- "Das Leben und das Schreiben" von Stephen King
- "Wort für Wort" und "Meisterklasse" von Elizabeth George
- "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt" von James N. Frey
- "Handbuch für Kinder- und Jugendbuchautoren" von Sylvia Englert
- "Über das Schreiben" von Sol Stein
- "Ein Roman in einem Jahr" von Louise Doughty
- "Romane und Kurzgeschichten schreiben" von A. Steele
Ich glaube, diese Ratgeber würden für den Anfang ausreichen, um einige handwerkliche Kniffe zu lernen. Wenn du später an eine Veröffentlichung deiner Texte denkst, kann ich dir noch das Buch "Autorenhandbuch" von Sylvia Englert empfehlen.
Leider hast du ausschließlich die Nieten aufgezählt. Sol Stein ist das Standardwerk, aber auch nicht mehr druckfrisch.
Was wären denn deine Schreibratgeber-Tipps? Auch wenn die Titel alle schon etwas Älter sind, hat sich doch am handwerklichen Aspekt des Geschichten-Erzählens nichts geändert. Ich bin für jeden Vorschlag offen. :)
Ich habe so 35 Stück im Regal stehen, aber das ist nicht vor Ort. Ich hab das als Amazon-Rezensent schon einmal erklärt, leider löschen die Herrschaften das, woran man sich abgemüht hat, so dass dich keinen Link angeben kann: Es gibt mindestens 3 verschiedene Arten dieser Ratgeber:
1. Tröster: Jeder kann schreiben. Stimmt nicht.
2. Biografisches wie von King und George. Die schreiben aus dem Bauch heraus und können es gar nicht erklären.
3. Selbstvermarkter und Geldmacher. Zumindest die Hälfte davon enthält auch Tipps, auf die man nicht selber kommen kann.
Die deutschen Ratgeber (Autorenhausverlag) sind häufig sehr brav und die amerikanischen recht marktschreierisch und auch auf den Markt fixiert. Dazu gehört z.B. Frey. Da brauchst du, wenn überhaupt, nur den ersten Band. Der Rest ist Aufguss.
Es kann nicht schaden, wenn du dich genrespezifisch informierst, z.B. Abenteuer/Queste oder Krimi oder Drehbuch. Da hätte ich z.B. zur Heldenreise:
„Die Heldenreise: Der Weg des Schriftstellers“ von Christopher Vogler – Dieses Buch basiert auf Joseph Campbells Konzept der Heldenreise und bietet eine detaillierte Analyse der Struktur von Abenteuergeschichten. Es ist besonders hilfreich für Autoren, die epische Geschichten oder Abenteuerromane schreiben möchten. - Man kann aber auch den Campbell selbst kaufen.
Hier habe ich noch eine kleine Liste von deutschen Büchern, die mir nicht so viel sagen, bis auf Cameron, was man sich durchaus gönnen kann:
1. „Schreiben lernen: Die Grundlagen des kreativen Schreibens“ von Peter Bichsel – Dieses Buch bietet eine fundierte Einführung in die Techniken des kreativen Schreibens und ist sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet.
2. „Der Weg des Künstlers: Ein spiritueller Pfad zu kreativem Selbstvertrauen“ von Julia Cameron – Obwohl es nicht ausschließlich ein Ratgeber für kreatives Schreiben ist, bietet dieses Buch wertvolle Übungen und Anregungen, um die eigene Kreativität zu entfalten.
3. „Kreatives Schreiben: Ein Handbuch für Einsteiger“ von Jörg Steinleitner – Dieses Buch richtet sich an Anfänger und bietet praktische Tipps und Übungen, um das Schreiben zu erlernen und zu verbessern.
4. „Schreibwerkstatt: Kreatives Schreiben für Einsteiger und Fortgeschrittene“ von Anja D. K. – Ein praxisorientierter Ratgeber, der verschiedene Schreibtechniken und -stile behandelt und zahlreiche Übungen enthält.
5. „Der Schreibcoach: Kreatives Schreiben für alle, die mehr aus ihren Texten machen wollen“ von Jutta Wilke – Dieses Buch bietet eine Vielzahl von Tipps und Techniken, um das eigene Schreiben zu verbessern und kreativer zu gestalten.
6. „Schreiben für die Seele: Kreatives Schreiben als Weg zur Selbstentdeckung“ von Gabriele K. – Hier wird das kreative Schreiben als therapeutisches Werkzeug betrachtet, das zur Selbstreflexion und persönlichen Entwicklung beitragen kann.
7. „Das große Buch vom Schreiben: Kreatives Schreiben für Anfänger und Fortgeschrittene“ von Jörg Steinleitner – Ein umfassender Ratgeber, der verschiedene Aspekte des Schreibens abdeckt, von der Ideenfindung bis zur Überarbeitung.
Hier noch paar fremdsprachige, die meisten gibts übersetzt. Zur Qualität kann ich dir niciht viel sagen, guck einfach auf die schlechtesten Bewertungen bei Amazon. Die Jubelbewertungen kannst du knicken. Wenn die Meckerer nur Haare in der Suppe finden, ist der Rest vermutlich ganz brauchbar.
1. „Der Schreibcoach: Kreatives Schreiben für Einsteiger und Fortgeschrittene“ von Chris Baty – Der Autor ist bekannt als Gründer der NaNoWriMo (National Novel Writing Month) und bietet praktische Tipps und motivierende Anleitungen für angehende Schriftsteller.
2. „Schreiben! Die Kunst des kreativen Schreibens“ von William Zinsser – Dieses Buch ist ein Klassiker und bietet wertvolle Einblicke in die Kunst des Schreibens, mit einem Fokus auf Klarheit und Stil.
3. „Bird by Bird: Some Instructions on Writing and Life“ von Anne Lamott – In diesem Buch teilt Lamott ihre Erfahrungen und gibt praktische Ratschläge für das Schreiben und das Leben als Schriftsteller. Die deutsche Ausgabe trägt den Titel „Vogel für Vogel: Ein Handbuch für das Schreiben und das Leben“.
4. „Writing Down the Bones: Freeing the Writer Within“ von Natalie Goldberg – Dieses Buch verbindet kreatives Schreiben mit Zen-Prinzipien und bietet inspirierende Übungen. Die deutsche Ausgabe heißt „Schreiben, Schreiben, Schreiben: Die Kunst des kreativen Schreibens“.
5. „The War of Art: Break Through the Blocks and Win Your Inner Creative Battles“ von Steven Pressfield – Pressfield behandelt die inneren Widerstände, die viele Schriftsteller erleben, und bietet Strategien, um diese zu überwinden. Die deutsche Ausgabe trägt den Titel „Der Weg des Künstlers: Überwinde den inneren Widerstand“.
Auch wenn die Titel alle schon etwas Älter sind, hat sich doch am handwerklichen Aspekt des Geschichten-Erzählens nichts geändert.
Doch, hier muss ich widersprechen. Heutzutage würde man weder Karl May noch Jules Verne verlegen. Lies sie! Altbacken und voller Aus- und Abschweifungen, Landschaftsbeschreibung oder Beschreibungen technischer Gerätschaften.
Die Leserschaft ist heute eine andere. Sie weiß, wie eine Prärie aussieht. Die Medien sind in Bild und Ton verfügbar, alles durch Links verknüpft. Für Gedichte innerhalb von Erzählungen hat man keine poetische Ader mehr.
Der Büchermarkt ist rückläufig; Zeitschriftenabos sind zu 75% eingebrochen. Der Schreiberling kann nur die verbliebenen Lücken füllen und muss die verkürzte Aufmerksamkeitsspanne und eine völlig veränderte Erwartungshaltung einkalkulieren. Die Qualitätsansprüche sind gestiegen, die Konkurrenz hart, der Leser ist Gutes gewohnt und schreit zugleich nach Fastfood. Jeder 8...12. in Deutschland schreibt oder träumt von einer Schriftstellerkarriere. Auf 1 angenommenes Manuskript kommen 2000 abgelehnte. So schlimm ist es nicht einmal auf dem Wohnungssektor.
Vor 100 Jahren und ohne Fernseher hat man sich noch auf der Parkbank gegenseitig vorgelesen und in Ausdrücken geschwelgt. Heute werden dicke Bücher in 3 Tagen verschlungen und die Bücherfresser haben die Handlung nach weiteren 3 Tagen vergessen, sind aber stolz darauf, schon das nächste Buch angefangen zu haben, das sie in 2,5 Tagen durch haben wollen ...
- überleg dir bevor du los schreibst immer wie die Geschichte ausgeht, andernfalls passiert es leicht, dass du dich in eine Sackgasse schreibst
- es geht nicht darum, was andere von deiner Geschichte denken, sondern was du davon denkst. Mach nicht den gleichen Fehler wie ich früher und denk dir während dem schreiben, wie andere das finden werden. Das führt nur dazu, dass du selbst unzufrieden mit der Geschichte bist und abgesehen davon gibt es sowieso immer Leute, denen das was du schreibst nicht gefällt, egal was du machst
- die Meinungen von jemand anderen ist gut und kann auch hilfreich sein, aber bedenke immer, dass das nur die Meinung von einer Person ist und nur weil sie etwas schlecht findet, heißt das nicht, dass es alle schlecht finden. Am Ende ist das immer noch deine Geschichte und du sollst damit zufrieden sein
- Dein erster Entwurf muss nicht perfekt sein. Verschwende nicht deine Zeit, deine ersten zehn Kapitel tausend Mal zu überarbeiten, sondern schreib erst Mal deine Geschichte fertig. Wenn du das mal hast, hast du immer noch Zeit alles zu überarbeiten
- Schreib dir deine Ideen irgendwo auf oder mach eine Audioaufnahme, egal was, Hauptsache du hast alle wichtigen Informationen irgendwo gesammelt für den Fall das du mal eine Schreibflaute hast und danach nicht mehr sicher bist, was als nächstes passieren sollte
Das waren jetzt mal so ein paar Sachen, die mir spontan einfallen, ich hoffe da war etwas hilfreiches dabei. ich wünsche dir noch viel Erfolg beim Schreiben :)
Ich schreibe mir meistens immer alles wichtige auf und eine kurze Zusammenfassung wie ich die Geschichte ungefähr schreiben möchte.Tipps habe ich aber, auch nicht so.Ich schreibe oft drauf los wenn mir was einfällt.
Irgendwann kommt man beim Schreiben zu dem Punkt, dass man mehr will, als nur eine lange, aber unstrukturierte Geschichte zu schreiben. Dann kommt der Punkt, dass man seine Geschichte baut. Hilfreich für mich waren übersichtlich dargereichte Schreibtheorien:
https://www.epubli.com/wissen/aufbau-einer-geschichte
Experimente sind auch toll. Andere Stilmittel, wie Geschichtseinschübe oder sowas. Einen Spannungsrahmen aufzubauen, wie bei einem Krimi, funktioniert auch, wenn eine Person versucht, dass Herz von jemand anderem zu erobern.
Irgendwann kommt man beim Schreiben zu dem Punkt, dass man mehr will, als nur eine lange, aber unstrukturierte Geschichte zu schreiben.
Sehr schön formuliert :p
Die Seite ist auch sehr interessant. Werde mir das aufjedenfall durchlesen.
Da gibt es Vieles. Zu Vieles, um das hier alles in einem Beitrag zu umreißen.
Ich denke, den besten Tipp, den man geben kann ist: Finde deinen eigenen Weg. Es gibt keine in Stein gemeißelten Regeln (Von Rechtschreibung und Grammatik mal abgesehen), denen man unbedingt folgen muss.
Natürlich muss man Dinge ausprobieren, um herauszufinden was einem liegt, was gar hilfreich ist und was überhaupt nicht. Ich will damit nur sagen, dass mein Weg nicht gleichzeitig auch dein Weg sein muss. :)
Was die Planung angeht, kann ich dir ja einfach mal meine Methode nennen:
Ich arbeite idR mit der Schneeflockenmethode, um meinen Plot auszuarbeiten, arbeite jedoch nicht jeden Schritt akribisch ab, sondern nur die, die ich auch für mich persönlich brauche.
Später schreibe ich mir dann eine Liste, mit den wichtigsten Geschehnissen und Wendepunkten, die ich bereits im Kopf habe und darauf basierend erarbeite ich mir dann für längere Projekte auch noch einen Szenenplan, der mir dabei helfen soll beim Schreiben fokussiert zu bleiben und nicht ständig überlegen zu müssen wie ich von A nach B und dann nach C komme. Dieser Szenenplan ist bei mir tabellarisch aufgebaut (Excel Tabelle) und beinhaltet: Nummer, Kapitel, Kapitelname (ich benenne meine Kapitel immer), Perspektivfigur(en), Handlung, Figuren, die in der Szene vorkommen, Setting, Zeitraum (Datum, Tageszeit) und Sonstiges für Anmerkungen. Das Ganze kann man natürlich beliebig erweitern/kürzen wie man es eben braucht und möchte.
Bevor ich den Szenenplan ausarbeite, lege ich für jede Figur einen Charakterbogen an und fülle ihn aus. Ich arbeite hier gern mit einem vorgefertigten aus dem Internet und passe ihn lediglich an meine Bedürfnisse an. Dieser umfasst bei mir sämtliche Eckdaten, Aussehen, Charakterzüge, Hobbys, Vorlieben und Abneigungen, Soziales Umfeld/Beziehungen, Ängste, Stärken und Schwächen und als Letztes die Vergangenheit, die ich nicht stichpunktartig festhalte, sondern komplett ausschreibe. Das hat den Vorteil, dass mir dabei oft nette Details einfallen, auf die ich vorher nie gekommen wäre.
Je nachdem wie wichtig eine Figur ist, gehe ich mehr ins Detail oder eben auch weniger. Für Statisten und Randfiguren, lege ich auch mal gar keinen Charakterbogen an.
Aber ob nun ausführlich oder eher oberflächlich, ich würde jedem Autor empfehlen mit solchen Bögen zu arbeiten. Das hilft ungemein dabei dreidimensionale Figuren zu erschaffen, die authentisch und in sich logisch sind.
Zudem ist es praktisch immer alle Informationen übersichtlich und auf einen Klick verfügbar zu haben.
Charakterinterviews zwischen Autor und Figur(en) können helfen herauszufinden wie die Figur wirklich tickt, wie sie spricht und gestikuliert und es ist auch eine gute Möglichkeit herauszufinden wie die Figuren miteinander interargieren, wie sie zueinander stehen. Das kann richtig Spaß machen.
Manchmal, wenn es doch etwas komplexer wird, arbeite ich auch gerne mit Mindmaps. Die sind praktisch, weil man die Kästchen beliebig verschieben und verknüpfen kann. Ich nutze sie beispielsweise gern um das Beziehungsnetz meiner Figuren zu visualisieren. So sehe ich auch auf einen Blick wo vielleicht zu viel oder noch zu wenig vorhanden ist, usw.
So viel zur Planung. Es gibt auch noch reichlich andere Methoden zum Plotten. Ich kann nur immer wieder empfehlen einfach mal ein paar auszuprobieren und zu schauen, was am besten für einen selbst funktioniert. Die Akt-Strukturen und die Heldenreise werden beispielsweise auch sehr gerne genutzt.
Was das Schreiben angeht... nun ja. Wie gesagt, da gibt es viele Dinge. Zu Vieles um das hier alles in einen kleinen Beitrag zu quetschen. Es würde dir wohl auch nicht viel bringen, wenn ich jetzt mit Begriffen wie "Show, don't tell" um mich werfe, du aber trotzdem keine Ahnung hast was das genau bedeutet. Ich rate dir daher eher dir entweder ein paar Schreibratgeber zu kaufen oder erst einmal das Internet zu durchforsten, was dich zumindest nichts kostet außer Zeit.
Zwei Blogs habe ich dir ja theoretisch schon verlinkt. Außerdem gebe ich dir noch ein paar Kolumnen von anderen Hobbyautoren mit auf den Weg, die für den Anfang schon sehr hilfreich sind:
https://www.fanfiktion.de/s/5a537ca0000684be8a696d8/1/Von-Woerterschrottplaetzen-und-geistigem-Duennschiss-Ein-Schreibratgeber
https://www.fanfiktion.de/s/57c55d7e0003a60f16715a9e/1/Schreibwerkstatt
https://storyhub.de/storys/ratgeber/kultur-kunst-literatur/fanfictions-schreiben-in-gut.-ein-schreibratgeber-f%C3%BCr-kritikgeplagte
Und auch auf Wattpad bekommst du einiges angezeigt, wenn du dort nach Schreibratgebern suchst. Natürlich können diese keinen Schreibratgeber von einem professionellem Schriftsteller ersetzen, aber es ist dennoch eine gute Möglichkeit sich näher mit dem Handwerk zu beschäftigen.
Liebe Grüße
Freut mich, wenn dir das helfen konnte. :)
Das mit dem "Show, don't tell" war auch nur ein Beispiel. Viele wissen zu Beginn eben nicht was das ist, beziehungsweise was das genau bedeutet, weshalb ich das gerne als Beispiel nehme. Wenn du das breits kennst, bist du zumindest kein blutiger Anfänger mehr.
Danke, kennst du vielleicht solche Schreibratgeber? Ich kenne leider keine...