Tipp zum Bücher schreiben?
Ich würde super gerne ein Buch schreiben. Am liebsten ein Roman. Etwas in dem man sich als Leser verlieren kann.
Es gibt viele Genres die mich extrem interessieren und faszinieren. Egal ob Fantasy, Horror, Psycho-Thriller oder Krimis. Bspw. bin ich ein riesengroßer Sebastian Fitzek Fan.
Ich habe sich schon ein paar Ideen. Leider schaffe ich es nicht auch nur eine einzige dieser Ideen zu packen und da eine komplette Geschichte drauf aufzubauen.
Es sind einige Ansätze da. Die sind, laut anderen die sie mal gelesen haben, sich nicht unbedingt schlecht oder verkehrt.
Aber leider werden aus diesen Ansätzen keine ganzen Romane.
Hat jemand Tipps wie ich am beten vorgehen kann damit aus diesen Textfetzen ganze Kapitel werden können?
3 Antworten
Es gibt viele Genres die mich extrem interessieren und faszinieren. Egal ob Fantasy, Horror, Psycho-Thriller oder Krimis. Bspw. bin ich ein riesengroßer Sebastian Fitzek Fan.
Such dir etwas aus, allerdings finde ich, dass guter Horro, gute Psycho-Thriller und gute Krimis schwieriger zu schreiben sind als reine Fantasy.
Bei Krimis musst du sehr gut im Voraus kramen, damit der Täter zwar unter den Bekannten verdächtigen ist, aber auch nicht offensichtlich ist. Alles muss in sich Konsistent bleiben, damit steht und fällt ein Krimi. Du brauchst also im Grunde bevor du mit dem ersten Kapitel anfängst die komplette Straftat mit allen Schritten, falschen Fährten und Enthüllungen. Das empfinde ich (der aber auch Krimi weder besonders liest, noch schreibt) als ziemlich anspruchsvoll für ein Erstlingswerk.
Bei Horror muss man schauen, dass es unter die Haut geht und gleichzeitig nicht stumpf und plakativ wird, also glaube ich ist das auch nicht ohne.
Und gute Psychos zu schreiben ist auch ein ganz anderes Level als normale Charaktere.
Meiner Meinung nach - wenn du nicht gerade ein Herzensprojekt in den anderen Bereichen hast, dann schreib zuerst Fantasy, das ist mMn am einsteigerfreundlichsten. Deine Fantasy muss ja auch nicht Herr der Ringe High Fantasy sein, sondern darf auch düsterer sein mit Elementen von Horror und Psycho-Thriller, das würde ich mir sogar von mehr Schriftstellern wünschen.
Wenn du magst, schreibst du Urban Fantasy, also Fantasy in der realen, zeitgenössischen Welt, da lassen sich deine Einflüsse vielleicht besser unterbringen als in einer komplett fiktiven Welt wie bei Herr der Ringe.
Ich habe sich schon ein paar Ideen. Leider schaffe ich es nicht auch nur eine einzige dieser Ideen zu packen und da eine komplette Geschichte drauf aufzubauen.
Es sind einige Ansätze da. Die sind, laut anderen die sie mal gelesen haben, sich nicht unbedingt schlecht oder verkehrt.
Aber leider werden aus diesen Ansätzen keine ganzen Romane.
Hat jemand Tipps wie ich am beten vorgehen kann damit aus diesen Textfetzen ganze Kapitel werden können?
Es gibt mehre Plotting-Methoden, so zum Beispiel die Schneeflockenmethode, die versucht, systematisch deine vage Idee auszubauen zu einem brauchbaren Plot.
https://www.epubli.com/wissen/schneeflockenmethode
Diese Methode ist sehr umfangreich und niemand zwingt dich, all diese Schritte zu gehen bzw. bis zum Ende zu gehen, eine 50-seitige Zusammenfassung und eine komplette tabellarische Szenenübersicht ist vielleicht etwas viel.
Aber wer viel Leitung und Lenkung möchte, könnte damit glücklich werden.
Ich würde sagen, du solltest dir (vielleicht auf einem Spaziergang, Nietzsche half das immer viel) Gedanken um diese Themen machen:
- Wie sieht die Welt aus, in der meine Geschichte spielt? Was ist besonders, was möchte ich zentral beleuchten? Welche anderen Geschichten wären möglich?
- Wie sind meine Charaktere, was treibt sie an? Was motiviert sie? Wie sind ihre Beziehungen zueinander und ihre weitergehenden sozialen Netzwerke. Was würden sie machen, wenn die Handlung in der Form gar nicht erst zustande kommt (Job, Alltagsleben, Hobbys, Interessen, ...) Wie wirken sie wechselseitig? Erstelle Charakterbögen und lerne deine Figuren in deiner Welt besser kennen. Idealerweise ergibt sich dann eh eine Handlung.
- Was motiviert Konflikt und Veränderung in meiner Geschichte? Handlungen leben von Konflikt, das ist absolut zentral. Wenn in deiner Welt für alle alles gut ist, dann schreibst du eine Utopie, die zwar auch manche Leser anspricht, aber deutlich weniger Aufmerksamkeit zieht.
Wenn du ein bequemes Gerüst willst, dann kannst du dir einen der 20 sogenannten Masterplots aussuchen und darum deine Geschichte schreiben bzw. schauen, was am besten passt zu Setting und Charakteren.
Achte dabei nur nur darauf, dass du nicht klischeehaft wirst. Irgendwas sollte deine Heldenreise von den vielen anderen abheben.
https://www.die-schreibtrainerin.de/20-masterplots-von-ronald-b-tobias/
Die 20 Masterplots von Ronald B. Tobias- 1. Die Suche
Die Hauptfigur sucht: eine Person, einen Platz, einen Schatz, eine Formel usw. Ein sehr altes Motiv, das schon seit Tausenden von Jahren in vielen Geschichten neu interpretiert wurde. Im Mittelpunkt steht die Figur des Suchenden, der durch die Suche verändert wird. Es ist ein psychologischer Plot, kein Action-Plot.
- 2. Das Abenteuer
Ähnlich dem Plot “Die Suche”, aber mit entscheidenden Unterschieden: Der Abenteuer-Plot ist in erster Linie ein Action-Plot. Im Mittelpunkt steht die Reise (nicht die Hauptfigur). Die Hauptfigur sucht sein Glück, das es niemals zu Hause gibt, sondern nur irgendwo da draußen. Es spielt keine große Rolle, ob sich die Hauptfigur verändert, denn es ist kein psychologischer Plot. Was zählt, ist der nächste Moment und was dann passiert.
- 3. Die Verfolgung
Zu den beliebtesten Kinderspielen gehören „Verstecken und Suchen“ und „Fangen“. Kinder und auch Erwachsene lieben diesen Nervenkitzel. Die literarische Version ist der Verfolgungs-Plot. Er ist einer der am einfachsten strukturierten Plots. Innerhalb kürzester Zeit ist klar, wer der Böse ist und wer der Gute – und wer wen jagt.
- 4. Die Rettung
Auch der Rettungs-Plot ist ein Action-Plot: Wichtiger als subtile psychologische Porträts ist die Frage, was als Nächstes passiert. Doch hier liegt der Schwerpunkt stärker auf dem Antagonisten: Die Geschichte beruht auf der Dynamik zwischen Protagonist, Opfer und Antagonist. Der Hauptkonflikt entsteht durch die Suche und den Versuch des Protagonisten, das zurückzubekommen, was er verloren hat.
- 5. Die Flucht
Auch der Flucht-Plot ist ein Action-Plot: Die Geschichte konzentriert sich auf die Mechanismen von Gefangennahme und Flucht.
- 6. Die Rache:
Das Hauptmotiv: Der Protagonist rächt sich am Antagonisten für ein reales oder gefühltes Unrecht. Ein sehr emotionales Thema, das die meisten Menschen berührt. Denn sehr viele haben ein tief empfundenes Gefühl für Recht und Unrecht. Fast immer spielt sich das Geschehen außerhalb von Recht und Gesetz ab.
- 7. Das Rätsel:
Kinder und Erwachsene lieben Rätsel, die uns herausfordern und unterhalten zugleich. Ein Rätsel ist eine gut durchdachte, hintergründige oder mehrdeutige Fragestellung. Um die Antwort zu finden, müssen alle Bedeutungsebenen der Frage ausgelotet werden. Doch die Antwort darf nicht zu einfach sein (dann fühlen sich die LeserInnen nicht ernst genommen) und nicht zu schwer (dann verliert man die LeserInnen).
- 8. Die Rivalität:
Zwei Menschen mit demselben Ziel: Den gleichen Menschen erobern, die Schlacht gewinnen, eine Ausschreibung gewinnen. Rivalität ist ein uraltes Motiv der Menschheit: Kain und Abel, Griechen und Römer. Die Gegner sind sich ebenbürtig und der Kampf findet auf Augenhöhe statt.
- 9. Der Underdog:
Auch im Underdog-Plot geht es um Rivalität, doch im Gegensatz zum Rivalitäts-Plot sind sich die Gegner nicht ebenbürtig. Der Protagonist kämpft mit massiven Nachteilen und hat kaum eine Chance. Diese Grundkonstellation berührt meist unsere Herzen, weil wir mit dem Underdog mitfühlen.
- 10. Die Versuchung:
Beim Versuchungs-Plot wird die Hauptfigur in Versuchung geführt oder überredet, etwas zu tun, das entweder unklug, falsch oder unmoralisch ist. Niemand kommt durchs Leben, ohne in Versuchung geführt zu werden. Das älteste Beispiel ist das Paradies, in dem Adam und Eva in Versuchung geführt wurden.
- 11. Die Metamorphose:
Der Metamorphose-Plot ist märchenhaft (oft: Science Fiction oder Fantasy), doch die Geschichten handeln immer von uns Menschen: Sie enthüllen eine Wahrheit, die man sonst schwer erkennt. Der Plot handelt von einer Veränderung – sowohl physisch als auch emotional.
- 12. Die Verwandlung:
Der Verwandlungs-Plot erzählt die Veränderung eines Menschen – von einem wesentlichen Charakterzustand zu einem anderen wesentlichen Charakterzustand. Er beruht auf der jahrmillionenalten Fähigkeit und Notwendigkeit des Menschen, sich an verändernde Verhältnisse anzupassen, um zu überleben. Doch es gehört ebenfalls dazu, dass der Mensch in manchen Dingen immer derselbe bleiben wird. Der Verwandlungs-Plot dreht sich um wesentliche Veränderungen und geht damit über die übliche Veränderung der Protagonisten einer Geschichte hinaus.
- 13. Die Reifung:
Während der Verwandlungs-Plot von Erwachsenen handelt, die sich wesentlich verändern, handelt der Reifungs-Plot von Heranwachsenden auf ihrem Weg zum Erwachsen werden.
- 14. Die Liebe:
Eines der zentralsten Themen der Menschheit: Frau trifft Mann oder Mann trifft Frau. Doch da Geschichten vom Konflikt leben, reicht das nicht für ein Buch oder einen Film. Deshalb lautet die Grundkonstellation des Liebes-Plots: Frau trifft Mann, aber… Das „Aber“ bezieht sich auf Hindernisse, die zwischen den beiden Menschen stehen.
- 15. Die verbotene Liebe:
Wie der Liebes-Plot, doch das „Aber“ bezieht sich in diesem Fall auf die Verletzung gesellschaftlicher Tabus wie unterschiedliche Ethnien, Altersstufen, gesellschaftliche Klassen und ähnliches. Der Verbotene-Liebe-Plot beruht also immer auf den Werten einer Gesellschaft. Beispiel Homosexualität: In alten Büchern und Filmen war der Hauptkonflikt der Liebesgeschichte die Gleichgeschlechtlichkeit des Paares, ein klassischer Verbotene-Liebe-Plot. In modernen Geschichten kommt es immer häufiger vor, dass die Gleichgeschlechtlichkeit des Paares nicht das eigentliche Problem ist. Da die Konflikte andere Ursachen haben, handelt es sich meist um einen klassischen Liebes-Plot.
- 16. Das Opfer:
Das uralte Konzept des Opfers beruht darauf, dass ein Objekt für einen Gott geopfert wird, um eine Beziehung zwischen dem Opfernden und Gott herzustellen. In der modernen Literatur ist meist kein Gott involviert, sondern jemand opfert etwas für ein Konzept oder eine Idee wie Liebe, Ehre oder Barmherzigkeit.
- 17. Die Entdeckung:
Menschen sind immer auf der Suche danach, wer sie wirklich sind. Während Philosophen ganze Bände mit der abstrakten Betrachtung dieser Frage füllen, setzten sich Literaten bzw. ihre Protagonisten ganz konkret damit auseinander. Der Entdeckungs-Plot ist ein Plot der Charaktere, da er sich um Menschen dreht und um deren Suche danach, wer sie sind.
- 18. Die Grenzerfahrung:
In diesem Plot erleben Menschen einen absoluten Ausnahmezustand: Entweder erleben gewöhnliche Menschen außergewöhnliche Umstände oder außergewöhnliche Menschen erleben gewöhnliche Umstände. Die Charaktere werden einem absoluten Ausnahmezustand ausgesetzt und müssen darauf reagieren. Und fast jeder dieser Charaktere könnten wir selber sein.
- 19.+20. Aufstieg und Fall:
Die beiden Plots beziehen sich auf die gegensätzlichen Positionen im Kreislauf von Erfolg und Misserfolg. Während der Aufstiegs-Plot den Aufstieg einen Menschen beschreibt, erzählt der Fall-Plot von seinem Fall. Manche Geschichten erzählen beides – den Aufstieg und den Fall. Im Mittelpunkt dieser Plots steht die Hauptfigur, um die alle anderen Charaktere kreisen – wie sich Sterne in einem Sonnensystem um die Sonne (Hauptfigur) drehen.
Ich hoffe, ich konnte dir genügend Denkanstöße geben :)

- Gib deinem Protaginisten ein Ziel. Mach dem Leser klar, warum dein Protaginist das Ziel erreichen muss und was passiert, wenn er es nicht erreicht.
- Überlege dir, was alles passieren könnte, das verhindert, dass er sein Ziel erreicht (Welche Figuren könnten ihm warum im Weg stehen, welche Informationen fehlen ihm und warum sind sie schwer zu finden).
- Überlege dir, was er alles herausfinden oder finden muss, damit er Schritt für Schritt das Ziel erreicht. Es ist ein Wechselspiel aus 2 und 3, bis er am Ende das Ziel erreicht.
Einfach anfangen! Schreib erstmal drauflos, auch wenn’s nur Bruchstücke sind. Überleg dir eine grobe Richtung: Wie startet die Geschichte, was passiert in der Mitte, wie endet sie?
Denk an die Figuren: Wer sind sie, was wollen sie, was steht ihnen im Weg? Konflikte zwischen Charakteren treiben die Handlung oft von allein voran.
Mach dir keinen Druck. Schreib jeden Tag ein bisschen und lass den ersten Entwurf einfach entstehen – perfektionieren kannst du später. Lies zwischendurch Bücher, die dich inspirieren. Du packst das!