Spannungsdiskussion: weil wir sterblich sind und Gott uns Dinge wie Krebs erleiden lässt, kann es ihn nicht geben oder glaubst du trotzdem an Gott und wenn
ja, wie erklärst du dir diese scheinbaren Diskrepanzen? 🤔
Manchmal sitze ich da, wie jede andere auch, mitten in der Nacht, und frage mich: Wenn Gott wirklich so gut ist – warum sterben Kinder an Krebs? Warum müssen Mütter ihre Kinder beerdigen, und warum verbluten Unschuldige im Krieg, während Zyniker weiter Sekt trinken?
Und dann kommt dieser Gedanke, dieser leise Impuls, fast trotzig: „Weil das hier noch nicht das Ende ist.“
Ich glaube nicht an Gott, weil ich die Welt verstehe.
Ich glaube an Gott, obwohl ich sie nicht verstehe.
Und gerade weil ich sterblich bin, brauche ich Hoffnung.
Nicht als rosa Watte, sondern als felsenfeste Gewissheit, dass das Böse nicht das letzte Wort hat.
Jesus hat nicht versprochen, dass alles leicht wird – im Gegenteil: Er wurde ans Kreuz genagelt, ohne zu schreien „April, April!“
Gott hat sich nicht rausgehalten – er ist selbst hineingegangen in diese kaputte Welt.
Und genau das ist der Unterschied:
Der Gekreuzigte Gott ist kein ferner Manager, sondern der leidende Erlöser.
Krebs, Krieg, Tod – all das schreit uns an.
Aber das leere Grab schreit lauter.
Also ja – ich glaube an Gott.
Nicht, weil ich ihn immer verstehe, sondern weil er mich zuerst verstanden hat.
Und manchmal ist das alles, was ich brauche.
Diskussionsfrage:
Weil wir sterblich sind und Gott Dinge wie Krebs erleiden lässt – kann es ihn da überhaupt geben?
Oder glaubst du trotzdem an Gott – und wenn ja, wie erklärst du dir diese scheinbaren Diskrepanzen? 🤔
🕊️💆♀️🐴
(Ela Nazareth – Tochter der Hoffnung)
10 Antworten
Tatsächlich kann es ihn nicht geben - den Gott, den sich viele Menschen vorstellen. Der so handelt, wie wir Menschen es wünschen.
Das bedeutet aber noch lange nicht, dass es gar keinen Gott gibt.
warum verbluten Unschuldige im Krieg,
Ich denke, die Menschen sollten sich weniger fragen, warum Gott Leid zulässt. Ich finde, wir sollten uns eher fragen, warum die Menschen Leid zulassen.
Menschen sind an Leid schuld, nicht Gott. Es ist die Schuld einiger Menschen, dass andere z.B. hungern. Im Krieg hungern z.b. Menschen, aber den Krieg haben die Menschen begonnen. Auch wenn sich die Regierung eines Landes nicht genug um die eigene Bevölkerung kümmert, kann es zu Armut und Hunger kommen. Daran sind dann also auch Menschen schuld.
Wenn alle Menschen nach der Nächstenliebe handeln würden, so würde es keinen Krieg geben und alle Menschen würden satt werden.
Ich bin Christ. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.
Das Schicksal hat für den Menschen bestimmt, wann er unter welchen Umständen stirbt. Dies sehe ich nicht als Widerspruch, sondern als Erfüllung der Rolle des Menschen auf der Erde an. Diese Rolle kann gut oder auch schlecht erfüllt worden sein. Aber für die Gläubigen unter uns hat Gott das Versprechen auf das ewige Leben gegeben, wenn wir die Gebote achten. Dies gibt gerade Kraft als dass es vom Glauben abschreckt.
Die Bibel beschreibt im 1. Buch Mose, dass die ersten Menschen am Anfang im Garten Eden in quasi paradiesischen Zuständen gelebt haben. Sie hatten aber schon die Freiheit, die wir heute auch haben: Mit oder ohne Gott leben zu wollen. Irgendwann haben sie sich dazu entschieden, ihr eigenes Ding zu machen und ohne Gott leben zu wollen (bzw. sie wollten sein wie Gott). Auch wenn das nicht ganz einfach zu verstehen ist und durchaus viele Fragen bleiben, aber alles Negative und Böse wie Tod, Krankheit, Schmerz, Leid usw. war das Ergebnis dieser Entscheidung und gewollten Trennung von Gott.
Trotzdem hat Gott die Menschen nicht verlassen, obwohl das vielleicht verdient gewesen wäre. Er hat einen Rettungsanker ausgeworfen, dass sie Menschen, die an ihn glauben, wieder zu ihm finden können. Dafür ist Jesus Christus am Kreuz gestorben, dass die, die an ihn glauben und um Vergebung ihrer Sünden bitten, erlöst werden und das ewige Leben geschenkt bekommen. Wenn man überlegt, dass das Leben nach dem Tod ewig und für immer dauert, sind vielleicht die negativen Dinge, die wir hier erleben, nicht mehr ganz so schlimm (wenn natürlich noch schlimm genug). Aber auch hier zwingt Gott wieder niemanden: Jeder kann entscheiden, ob er nach dem Tod bei Gott sein möchte oder nicht...
Zur Frage, warum Gott Leid zulässt, finde ich auch die Argumentation des folgenden Artikels sehr interessant: Die Warum-Frage - Gott und das Leiden auf der Welt
Zunächst einmal, Leid, Unzufriedenheit, Unerfülltsein existiert und das ist keines Menschen schuld, so ist die Existenz der Welt.
Es ist ein Daseinsmerkmal
Wir können in den höchsten Himmel fliegen oder in den tiefsten Meeresgrund tauchen, es bleibt sich alles gleich.
Wir wollen was und kriegen es nicht, wir kriegen was und wollen es nicht.
Das bedeutet aber nicht, dass es keine Transzendenz, keine Freiheit vom Leid gibt.
Aus christlicher Sicht würde man sagen: Gott ist kein Wunscherfüllungsautomat.
LG