Sollte man seinen Eltern dankbar sein?
In meinem Kulturkreis herrscht oft die Erwartung uneingeschränkter Dankbarkeit gegenüber den eigenen Eltern, unabhängig davon, ob sie einen gut oder schlecht behandeln.
Ich bin der Meinung, dass man jede Person, einschließlich der Eltern, mit einem gewissen Respekt behandeln sollte. Allerdings wurde man ja nicht gefragt, ob man gezeugt werden möchte; entweder war es ein Unfall oder der Wunsch der Eltern.
Sollte man also allein aufgrund der Tatsache, dass man lebt, seinen Eltern dankbar sein?
5 Antworten
Nein sollte man nicht weil die Entscheidung Kinder zu kriegen wollen oft eine egoistisch ist. Sie denken in aller ersten Instanz an sich selber und ihre Bedürfnisse. Sie haben Spaß gehabt und dich dann gezeugt. Daraus entstehen Pflichten und diese sind das mindeste was man für das Kind tut. Dafür sollte man keinen Dank verlangen weil es eben das Minimum ist.
So laut dem Motto ich habe dir das Leben gegeben und jetzt bist du mir Sachen schuldig. Sowas ist verwerflich.
Gute Eltern verlangen keine Dankbarkeit oder was im Tausch dagegen. Sie tun es aus Liebe und machen dir kein schlechtes Gewissen sobald sie ihren Willen nicht bekommen.
Ich denke schon, dass Dankbarkeit gegenüber den Eltern generell angebracht ist, es sei denn, die Eltern vernachlässigen ihre Kinder!
Wer aufschauen kann, Dankbarkeit und Ehrfurcht empfindet ist weniger hassempfimdlich!
Ich meine auch empfundene Dankbarkeit und nicht den Punkt einer Liste, die pflichtgemäß abgearbeitet werden muss oder soll.
Man ist den Eltern nichts schuldig, da man kein Mitspracherecht bei der eigenen Entstehung hatte.
Meine Eltern haben nichts getan für das ich ihnen dankbar sein könnte. Meine Zeugung war eher Zufall, die haben heiraten müßen weil sie schon vorher schwanger war mit meiner Schwester, und dann war das eben so. Die haben erst aufgehört Kinder in die Welt zu setzen nachdem mein Bruder geboren war. Der hat allen Grund ihnen dankbar zu sein, wir Mädchen waren aber eben einfach nur da, man hat dafür gesorgt daß wir nicht verhungern und zur Schule gehen, das war's dann aber auch. Wofür sollte ich dankbar sein, für den psychischen Schaden den ich davon habe? Also klare Antwort: Nein. Ich muß den Eltern nicht dankbar dafür sein daß ich geboren wurde, wenn das ihr einziger Beitrag zu meinem Leben war. Wenn man Eltern hat denen man wichtig war und ist, sieht das anders aus, denn seit ich selber Mutter bin weiß ich, was für Einschränkungen und Schwierigkeiten man als Eltern auf sich nimmt damit das Kind eine gute Zukunft hat, dafür darf man durchaus dankbar sein, auch wenn es als normal und selbstverständlich gilt.
Der Spruch, Du wurdest ja nicht gefragt, ist ohne jeden Zweifel ebenso dämlich wie lächerlich. Eine Eltern-Kind-Beziehung sollte (ein Leben lang) von gegenseitigem Respekt und ebensolcher Liebe geprägt sein.
Meinst du denn wirklich Dankbarkeit? Oder geht es eher um den von mir angesprochenen Grundrespekt, den jeder Mensch eigentlich genießen sollte?