Sehen Sie Gefahr darin, Kontakt mit außerirdischen Lebensformen aufbauen zu wollen?

12 Antworten

Wenn es in einem überwindbaren Radius intelligente Lebensformen gäbe, sollten wir zumindest vorsichtig sein. Ich glaube aber nicht, das sie zu uns kämen, um unser Sonnensystem zu plündern. Alle denkbaren Rohstoffe gäbe es schneller und billiger in deren Heimatsystem zu gewinnen. Vielleicht wäre es ja auch eine Spezies, die nicht unseren Drang zur Expansion und ungezügelter Vermehrung teilt. Dann brauchen sie auch weniger Rohstoffe und kommen vielleicht mit einem reinen Recycling ihrer eigenen Ressourcen aus. Weiss man eben nicht. Die Radiosignale die wir bisher ausgestrahlt haben, dürften Im kosmischen Hintergrundrauschen untergehen. Ich glaube nicht, das wir anhand deren gefunden würden. Sie würden uns eher entdecken, indem sie unsere Atmosphäre analysieren. Sauerstoff wäre schon mal ein Zeichen für Leben. Wenn sie durch Messungen feststellen, das der CO2-Spiegel unserer Atmosphäre steigt und das plötzlich FCKW vorhanden sind, würden sie alleine daraus eine Zivilisation bei uns vermuten. Mit dem JW-Teleskop können wir das auch und mit stärkeren Nachfolgemodellen können wir dann vielleicht auch weiter entfernte Planeten darauf abklopfen. Funkwellen wären zwar eine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme, aber die Signale müssten schon sehr zielgerichtet und mit enormer Sendestärke ausgestrahlt werden. Würden wir Laser-Impulse entdecken, wäre die Sache viel klarer! Laser entsteht nur künstlich und wir wüssten sofort, das wir es mit Intelligenz zu tun hätten. Bis jetzt wurden noch keine Laser-Impulse entdeckt.

Ob sie eine Gefahr für uns wären, merken wir erst, wenn sie mal konkret hier sind. Und dann kommt es vollkommen darauf an, wie sie mental gestrickt sind. Ich denke auch eher nicht, das da sehr kriegerische Wesen auftauchen, denn eine Spezies, die wesentlich aggressiver als wir wären, hätte sich wahrscheinlich schon selber das Licht ausgeblasen. Wären sie friedliche Forscher, könnten wir unendlich viel von ihnen lernen. Ob sie in persona zu uns reisen würden, weiss man auch nicht, vielleicht hätten sie Bedenken wegen Mikroorganismen bei uns. Wir könnten sie und sie uns kontaminieren. Dann ginge es uns so wie der indigenen Urbevölkerung Amerikas. Vielleicht schicken sie uns Robotersonden, die erst mal die Lage checken. Wenn sie höhere moralische und ethische Ansprüche stellen, werden wir ihnen momentan nicht genügen. Vielleicht meiden sie uns bewusst und beobachten uns ganz einfach erst mal, bis wir uns über ein bestimmtes Level weiterentwickelt haben werden. Wenn die sehen, von welchen Breischädeln die Welt regiert wird und wie, werden sie unser Sonnensystem erst mal zum Sperrgebiet erklären.

Nein, ich denke, wenn sie eine Gefahr wären, würde die Menschheit längst nicht mehr existieren. Ich bin sicher, dass es Möglichkeiten gibt, interstellare Reisen auch über große Distanzen durchzuführen, wenn wir sie auch nicht kennen. Außerirdische Zivilisationen können uns vielleicht sogar mehr als 1 Milliarde Jahre voraus sein, genug Zeit hätten sie also gehabt.


LeonsEhrenTyLee 
Beitragsersteller
 18.08.2024, 20:16

Interessanter Standpunkt, danke für Ihre Antwort.

Es könnte eine Gefahr sein allerdings ist es nicht so einfach wie in Filmen. Gäbe es zb in 500 Lichtjahren Entfernung nachweislich einen Planeten mit einer hoch technischen Zivilisation würde ein Signal oder eine Nachricht dorthin mindestens 500 Jahre brauchen eine mögliche Antwort 500 Jahre zurück. Und wir sähen diesen Planeten wie er vor 500 Jahren war und umgekehrt auch .Ganz so einfach wie in Filmen ist es nicht

Wenn außerirdische allerdings wirklich die interstellare Raumfahrt beherrschen kann man nur hoffen dass sie deutlich friedlicher sind als Menschen. Es gibt den Spruch "Von uns möchte ich nicht entdeckt werden "


LeonsEhrenTyLee 
Beitragsersteller
 18.08.2024, 20:52

Ja, das Problem mit der Geschwindigkeit und der daraus resultierenden langen Zeit die unsere "Botschaften" im interstellaren Raum zurücklegen müssen ist mir bekannt. Auch bewegt sich unser Sonnensystem um das Zentrum der Milchstraße in einer gewissen Geschwindigkeit, demnach würde das Signal, was von den Aliens zu uns zurückgesendet werden würde uns ja auch nicht erreichen könnte.

Mein Frage war eher rein hypothetisch gemeint. Danke für Ihre Antwort!

Eine potenzielle Gefahr besteht natürlich immer. Die Frage ist, ist die Zukunft an sich nicht schon Gefahr genug? Wir wissen nicht was auf uns zukommt (in der Theorie schon, die Praxis ist aber noch nicht eingetroffen und könnte ganz anders ausfallen als wir zum jetzigen Zeitpunkt annehmen).

Lassen wir außer acht, dass wir nach heutigem Wissensstand gar nicht mehr zu dem Zeitpunkt existieren, an dem Außerirdische unsere Erde bewandern, so denke ich, dass es eine ungemeine Chance wäre, Mitlebende kennenzulernen. Sie könnten unseren Horizont erweitern und ihre Fortschritte (Technik, Nahrung, Medizin - egal in welcher tatsächlichen Form sie bei ihnen existiert) mit uns teilen.

Die wahrscheinlichste Gefahr geht m.M.n. nicht unbedingt von den Aliens selbst aus, viel mehr von uns. Es könnte also sein, dass wir gar nicht begreifen was auf uns zukommt, wir gewisse Informationen nicht verarbeiten können und uns das Angst macht. Auf Angst reagiert man bekanntlich mit Flucht oder Angriff. Aufmüpfig wie unsere Spezies ist, könnte ich mir also vorstellen, dass wir versuchen sie anzugreifen und sie eventuell mit einem Angriff antworten. Das wäre dann gefährlich für uns, weil wir mit ziemlicher Sicherheit keine Chance gegen sie hätten.

Sie kommen womöglich mit friedlichen Intensionen zu uns, doch wir heißen sie nicht im Frieden willkommen.

Ja, schon. Nicht unbedingt für uns oder unsere Kinder. Nicht mal für die nächsten 5 oder 10 Generationen. Aber langfristig? Das Szenario aus ID4 - mit dem Generationenschiff, welches von Planet zu Planet zieht, um dessen Rohstoffe "abzuernten", nachdem es die einheimische Lebensform vernichtet oder zumindest entscheidend dezimiert hat - ist nicht so weit hergeholt, wie man meinen könnte. Wir wissen einfach noch viel zu wenig (im Grunde genommen sogar gar nichts) darüber, was "da draußen" auf uns wartet, als dass es eine gute Idee ist, mit aktiven Signalen nach anderen intelligenten Wesen zu suchen. Passiv senden wir ja schon seit über 100 Jahren elektromagnetische Signale aus - und wir wissen nicht, ob jemand diese nicht nur empfangen sondern auch deren künstlichen Ursprung erkannt hat - und deshalb vielleicht schon zu uns unterwegs ist. Und welche Absichten dieser "Jemand" hat. Von friedlicher Forschung und Kontaktaufnahme bis zu "Kündigung des Lebensraums der Menschen wegen Eigenbedarfs" ist da alles vorstellbar.


LeonsEhrenTyLee 
Beitragsersteller
 19.08.2024, 14:44

Danke für Ihren Beitrag, sehe das so ähnlich.