Pfingsten und der hl. Geist. Was bedeutet das?
Pfingsten bezieht sich im NT auf das „Fest der Ernte“ (2. Mose 23:16), das „Fest der Wochen“ (2. Mose 34:22) oder „Tag der ersten reifen Früchte“ (4. Mose 28:26). Die Anweisungen für dieses Fest sind in 3. Mose 23:15-21, 4. Mose 28:26-31 und in 5. Mose 16:9-12 zu finden. Pfingsten bedeutet „fünfzigster [Tag]“und wurde am fünfzigsten Tag nach dem 16. Nisan, dem Tag, an dem die Gerstengarbe dargebracht wurde, gefeiert. Nach dem jüdischen Kalender fiel es auf den 6. Siwan.
Unabhängig davon unterrichtete Gott einst den Propheten Joel: „Danach soll es geschehen, dass ich meinen Geist auf Fleisch von jeder Art ausgießen werde, und eure Söhne und eure Töchter werden tatsächlich prophezeien. Was eure alten Männer betrifft, Träume werden sie haben. Was eure jungen Männer betrifft, Visionen werden sie sehen“ (Joel 2:28-32). Am Pfingsttag des Jahres, in dem Jesus starb, bezog der Apostel Petrus diese Stelle auf das Ausgießen des Geistes auf alle, die in einem Obergemach in Jerusalem versammelt waren. Zum anderen auf das anschließende Verkündigen der „großen Dinge Gottes“ (Apostelgeschichte 1:12-14; 2:1-4, 11, 14-21).
Der heilige Geist kann laut der Bibel betrübt werden, er kann sprechen, lehren, Zeugnis geben und als Erinnerer und Helfer dienen. Etwas anderes jedoch, was von Gottes Geist gesagt wird, kann sich nicht auf eine Person beziehen. Der Geist kann zum Beispiel auf Menschen ‘ausgegossen’ werden und kann sie ‘erfüllen’. Wie ist das zu erklären? Was ist Gottes heiliger Geist?
7 Antworten
Der heilige Geist ist die dritte Person der Dreifaltigkeit. Über ihn wissen wir an wenigsten, er bleibt rätselhaft. Bestimmte Dinge und Wirkungsweisen Gottes werden mit ihm verbunden, darauf beziehen sich manche Ausdrücke. Die Bibel ist kein theologisches Lehrbuch, dass immer mit denselben exakt definierten Begriffen arbeitet. Daher scheinen manche Stellen nicht zu passen. Man sagt aber zum Beispiel, dass der heilige Geist in der Seele wirkt. Diese Wirkung kann sozusagen ausgegossen werden. Insgesamt bleibt der heilige Geist aber rätselhaft.
Etwas anderes jedoch, was von Gottes Geist gesagt wird, kann sich nicht auf eine Person beziehen.
"Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht."
"Nach diesen Geschichten begab sich’s, dass zu Abram das Wort des HERRN kam in einer Erscheinung"
"Da geschah das Wort des HERRN zu Samuel"
"Ich will rühmen Gottes Wort; ich will rühmen des HERRN Wort."
Alles was wir im AT über Gottes Wort finden, kann sich nicht auf eine Person beziehen. Und dann finden wir in Joh 1 nicht nur "und Gott war das Wort", sondern auch "Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns".
Auf einmal ist Gottes Wort eine Person, Jesus Christus.
Und mit dem Heiligen Geist ist es ganz ähnlich.
Der Heilige Geist ist ganz klar eine Person. Er spricht, erinnert, kann betrübt werden, usw. Beschreibungen wie das Ausgießen tun dem keinen Abbruch. Fakt ist, es gibt keine eindeutigen Verse gegen die Person des heiligen Geistes und die eindeutigen Verse für seine Person sind deutlich in der Überzahl.
Ich habe dazu mal einen Artikel geschrieben: https://www.jesus-christus-ist-gott.de/fragen-%C3%BCber-gott-und-die-dreieinigkeit/ist-der-heilige-geist-eine-person
Bitte auch lesen, ich führe da sowohl die Pro- als auch die Kontra-Argumente auf.
lg
In der Bibel meint der Geist der Welt nicht einen unsichtbaren Geist wie ein Dämon oder eine Gottheit, sondern die innere Haltung, Denkweise und Werteordnung, die in dieser gefallenen Welt vorherrscht – also eine Art geistliches Klima, das von Gott wegführt.
In 1. Korinther 2,12 steht:
„Wir haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist.“
Das bedeutet: Menschen, die dem Geist der Welt folgen, leben nach dem, was in dieser Welt als normal gilt – Macht, Ehre, Reichtum, Selbstdurchsetzung, Oberflächlichkeit, Stolz. Sie beurteilen Dinge aus menschlicher Sicht, nicht aus Gottes Perspektive.
Merkmale des Geistes der Welt:
Er will ohne Gott auskommen – unabhängig, selbstsicher, oft stolz.
Er ist blind für Gottes Wahrheit – geistliche Dinge gelten als „Unsinn“ (1. Kor 2,14).
Er verachtet Demut und Gnade – setzt auf Leistung, Erfolg und äußere Stärke.
Er kann sehr religiös oder moralisch erscheinen, ist aber innerlich gottlos.
Im Gegensatz dazu wirkt der Heilige Geist:
Der Geist Gottes macht Menschen fähig, Gott zu erkennen, seine Wahrheit anzunehmen und nach seinem Willen zu leben. Wer den Geist Gottes hat, sieht die Welt mit neuen Augen – durch den Blick des Glaubens, nicht durch weltliche Maßstäbe.
Weitere Bibelstellen:
Römer 12,2 ruft dazu auf, sich nicht diesem Weltdenken anzupassen, sondern sich erneuern zu lassen.
1. Johannes 2,15–17 sagt: Wer die Welt liebt, hat die Liebe des Vaters nicht in sich.
Jakobus 4,4 nennt Freundschaft mit der Welt sogar Feindschaft mit Gott.
Fazit:
Der „Geist der Welt“ ist das unsichtbare Denken dieser Welt, das Gott ausschließt – geprägt von Selbstbestimmung, Vergänglichkeit, Ablehnung göttlicher Wahrheit. Der Christ ist aufgerufen, sich davon zu lösen und durch den Heiligen Geist in eine neue Gesinnung geführt zu werden
Hoerli79 hat ja schon gut geantwortet. Der Geist der Welt ist eine Gesinnung und wird auch nicht so personifiziert wie der Heilige Geist.
Wie gesagt, lies den Artikel.
Also den Geist der Welt darf ich nicht personifizieren, den Geist Gottes schon.
Das ergibt für mich keinen Sinn, zumal bei der Nennung des Geistes Gottes kein bestimmter Artikel verwendet wird, den ich dann erwarten würde.
Da ich schon Gott und Jesus nicht gleich ewig und gleich mächtig sehe, und auch keine Bezugnahmen von bspw. Jesus und Paulus auf eine göttliche Person des hl. Geistes, kann ich ihn definitiv nicht als eine dritte ebenso mächtige und eigenständige Person sehen.
Trotzdem Danke für alle Beiträge.
Das heißt,
an Pfingsten (3.Mose 23,15)
wurde der H.G. zum ersten mal auf alle Gläubigen ausgegossen (Apg.2,1-4).
Die **Zeugen Jehovas lehren**, dass der **Heilige Geist keine Person**, sondern **Gottes wirksame Kraft** ist. Ein zentrales Argument von ihnen lautet:
> **„Der Heilige Geist kann keine Person sein, weil er ‚ausgegossen‘ wird.“**
### 👉 Beispielstelle, auf die sie sich beziehen:
> **Apostelgeschichte 2,17**:
> *„In den letzten Tagen, spricht Gott, will ich von meinem Geist ausgießen auf alles Fleisch …“*
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## 🧠 **Wie argumentieren die Zeugen Jehovas konkret?**
1. **Geist wird „ausgegossen“**
→ Eine Person kann nicht ausgegossen werden – nur **eine Kraft oder Wirkung**.
2. **Geist wird „erfüllt“** (z. B. Menschen „voll Heiligen Geistes“)
→ Das passt eher zu **Energie, Einfluss oder Wirkung**, nicht zu einer eigenständigen Person.
3. **Fehlende direkte Anrede oder Anbetung des Geistes**
→ Der Geist wird **nirgendwo angebetet oder angesprochen** wie der Vater oder der Sohn – daher sei er **nicht Teil der Gottheit**.
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## 📜 **Kritik und Gegenargumente aus trinitarischer Sicht**
### 🔹 1. **Sprachliche Metapher ≠ Unpersönlichkeit**
* Auch **Jesus** sagt von sich: „Ich bin das **lebendige Wasser**“ (Joh 4,10) – aber niemand würde behaupten, er sei daher **kein Mensch**, nur „Wasser“.
* *Ausgießen* ist eine **bildliche Redeweise**, die die **Reichweite** und **Intensität** beschreibt – **nicht das Wesen** des Geistes.
### 🔹 2. **Der Heilige Geist handelt wie eine Person**
In der Bibel:
| Verhalten | Bibelstelle |
| ------------------------------ | ------------ |
| **Spricht** | Apg 13,2 |
| **Lehrt** | Joh 14,26 |
| **Erforsch den Willen Gottes** | Röm 8,27 |
| **Kann betrübt werden** | Eph 4,30 |
| **Verteilt Gaben wie er will** | 1. Kor 12,11 |
→ Das alles sind Merkmale **persönlichen Handelns**.
### 🔹 3. **Trinitarisches Gesamtzeugnis der Bibel**
* Matthäus 28,19: *„Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des \*\*Heiligen Geistes“*.\*
→ Der Geist steht **gleichrangig** neben Vater und Sohn – im Singular („Name“).
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## ✅ Fazit:
Die Lehre der Zeugen Jehovas, dass der Heilige Geist **nur eine Kraft** sei, **stützt sich stark auf vereinzelte Bildworte** wie „ausgießen“.
Doch im Gesamtzeugnis der Bibel zeigt sich, dass der Geist **persönlich handelt, spricht, leitet und entscheidet** – also **die Eigenschaften einer Person besitzt**.
Das Bild vom „Ausgießen“ beschreibt **nicht das Wesen**, sondern die **Wirkung des Geistes in der Welt**.
Das wird doch von bspw. der "Weisheit" auch gesagt, dass sie handelt. Hier wird niemand annehmen, dass es sich um eine Person handelt.
Du sagst, der Geist steht gleichrangig neben dem Vater. Warum sah Stephanus ihn nicht sondern nur Jesus?
„Er aber [Stephanus], erfüllt vom Heiligen Geist, blickte zum Himmel empor, sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen und rief: Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen“ (Apostelgeschichte 7:55, 56, Einheitsübersetzung).
Das wird doch von bspw. der "Weisheit" auch gesagt, dass sie handelt. Hier wird niemand annehmen, dass es sich um eine Person handelt.
Philo von Alexandrien hielt sie für eine echte, göttliche Person. Die Tochter Gottes.
Philo von Alexandrien hielt sie für eine echte, göttliche Person
Im 2. Jahrhundert lehrte Justinus der Märtyrer, der heilige Geist sei ein Einfluss oder eine Wirkungsweise Gottes. Er hielt sie nicht für eine Person.
faktencheck
Justin dem Märtyrer († ca. 165 n. Chr.), einem der frühesten christlichen Apologeten und Kirchenväter. Er wird oft als „Justin der Märtyrer“ bezeichnet und war ein Philosoph und Christ, der in Rom wirkte und wegen seines Glaubens hingerichtet wurde.
🔹 Frage:
Hat Justin der Märtyrer gelehrt, dass der Heilige Geist nur eine Kraft ist – und keine Person?
❌ Antwort: Nein.
Justin lehrte nicht, dass der Heilige Geist „nur eine Kraft“ sei. Im Gegenteil: Er sah den Heiligen Geist als eine göttliche Person – wenn auch in einer noch nicht vollständig ausgearbeiteten trinitarischen Formulierung, wie sie später auf Konzilien (z. B. Nicäa 325) festgelegt wurde.
📜 Was schrieb Justin über den Heiligen Geist?
In seinem Werk „Erste Apologie“ (Kap. 6, 13, 61) und im „Dialog mit Tryphon“ bekennt er:
„Wir verehren und beten an ... Gott den Vater, seinen Sohn Jesus Christus, und den Heiligen Geist.“
(Apologie I, 6)
Er spricht von:
Gott Vater als Ursprung,
Jesus Christus als „zweiten Platz“ (Logos, Mittler),
den Heiligen Geist als „dritten Platz“, der göttlich und wirksam ist.
➡️ Das ist eine klare trinitarische Dreigliederung, auch wenn Justin das Wesen des Geistes noch nicht so deutlich als „Person“ beschreibt wie später Kirchenväter (z. B. Athanasius, Basilius).
Im 2. Jahrhundert lehrte Justinus der Märtyrer, der heilige Geist sei ein Einfluss oder eine Wirkungsweise Gottes. Er hielt sie nicht für eine Person.
Ich weiß zwar nicht wie du von Philo und der Weisheit auf Justin kommst, aber bitte, hier:
"und den prophetischen Geist [so nennt ihn Justin] verehren und beten wir an"
Quelle: https://bkv.unifr.ch/de/works/cpg-1073a/versions/erste-apologie-bkv/divisions/7#fn:15
Wenn der heilige Geist Gottes eine Person ist, um welche Person handelt es sich dann beim "Geist der Welt"?
Nun haben wir nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der von Gott ist, damit wir das erkennen können, was uns Gott gütigerweise gegeben hat. 1. Korinther 2,12