Mache ich mir zu viele Sorgen wegen der Blasenentzündung meiner Oma?

3 Antworten

Eine Blasenentzündung geht nicht mit Bluthochdruck einher.

Wenn sie „Neben der Spur“ und irgendwie verwirrt ist, muss man an eine Sepsis (Blutvergiftung) denken.
Muss nicht zwingend sein, kann aber ein Anzeichen sein.

Kann aber auch sein, dass ihr Körper einfach arbeitet oder sie zu wenig getrunken hat.

AKUTE untypische Verwirrtheit -> 112 anrufen!!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigenerfahrung, Notfallsanitäterin i.A

Ich denke nicht, dass du dir zu viele Sorgen machst. Evtl. trinkt deine Oma einfach viel zu wenig, das kann nämlich zu solchen Ausfällen führen und zu einer Blasenentzündung, da der Harnweg austrocknet und sich dann blitzschnell Bakterien ansiedeln können. Forsche mal nach, ob sie überhaupt und was und wie viel sie trinkt. Dann müsste man sie unbedingt dazu bringen, einen bis zwei Liter Wasser bzw. Tee täglich zu trinken. Wenn sie tatsächlich genügend trinkt, dann schickt sie oder geht mir ihr zum Arzt, da die Blasenentzündung behandelt werden muss.


SpezialAntwort  08.05.2025, 10:12

Das mit der Trinkmenge muss man bei älteren Patienten vorsichtig betrachten. Bei Menschen mit Herzinsuffizienz und konsekutiver Überwässerung muss die Trinkmenge angepasst werden, damit bei der betroffenen Person die Beschwerden sich nicht erheblich verschlechtern. In so einem Fall werden vom Arzt entsprechende Diuretika (wasserausscheidende Medikamente) unterstützend verschrieben.

Bei herz- und nierengesunden älteren Menschen kann es aber auch durchaus vorkommen, dass tatsächlich die tägliche Trinkmenge zu wenige sein kann. Im Alter lässt das Durstgefühl nach.

Über die beschriebene Patientin liegen aber zu wenig hilfreiche Informationen vor, sodass das mögliche Problemfeld "Trinkmenge" nicht wirklich beurteilt werden kann.

Es ist absolut verständlich, dass du dir Sorgen um deine Oma machst. Gerade wenn jemand, den man liebt, gesundheitliche Probleme hat und sich das Verhalten verändert, ist es natürlich, sich Gedanken zu machen.

Was du über Blasenentzündungen und ihre möglichen Begleiterscheinungen sagst, ist so pauschal nicht ganz richtig. Blasenentzündungen können, besonders bei älteren Menschen, in der Tat zu Verwirrtheit und allgemeiner Beeinträchtigung des mentalen Zustands führen. Das liegt daran, dass die Infektion Stress für den Körper bedeutet und Entzündungsbotenstoffe freigesetzt werden können, die auch das Gehirn beeinflussen. Manchmal kann eine schwere Harnwegsinfektion bei älteren Menschen sogar Symptome zeigen, die fälschlicherweise für Demenz gehalten werden könnten.

Bluthochdruck ist keine direkte Begleiterscheinung einer Blasenentzündung, kann aber bei älteren Menschen ohnehin schon vorhanden sein und sich in Kombination mit einer Infektion möglicherweise verstärken oder zu weiteren Komplikationen führen.

Die Symptome, die du bei deiner Oma beschreibst – viele Gedanken, Panik, Wiederholungen, etwas "neben der Spur" sein und eine kürzere Reaktionszeit – könnten durchaus durch die akute Blasenentzündung verursacht sein. Es ist gut möglich, dass diese vorübergehender Natur sind und sich bessern, sobald die Infektion erfolgreich behandelt wurde.

Die Tatsache, dass deine Oma in Bezug auf bestimmte kognitive Fähigkeiten wie Hauptstädte und Bundespräsidenten fit ist und euch alle erkennt, spricht eher gegen eine fortgeschrittene Demenz. Bei einer Demenz wären in der Regel auch diese Bereiche zunehmend betroffen. Die Schwankungen in ihrem Zustand und die spezifische Verschlechterung während der Blasenentzündung deuten eher auf einen akuten, infektionsbedingten Zustand hin.