Könnte und sollte man die Lufthansa verstaatlichen?
Die Lufthansa Group hat sich die letzten Jahre, auch seit Corona, was Kunden- und Arbeitnehmerumgang angeht, erheblich verschlechtert. Bspw. setzt man jetzt noch mehr auf Tochtergesellschaften wie bspw. "Eurowings" oder "Discover Airlines", hautpsächlich eben auch, um die Gehälter von Flugbegleitern zu drücken, auch wenn es so natürlich nicht gesagt wird.
Auch ist der Service schechter geworden. Es gibt auf Kurzstrecken bspw. keine kostenlose Verpflegung mehr, der Flugpreis ist jedoch dennoch immer höher geworden, und gibt somit kaum mehr einen Unterschied zu sog. Billigfliegern.
Sollte man daher gerade Lufthansa, die ja mal dem Staat gehörte, wieder verstaatlichen, damit alle Mitarbeiter wieder zu besseren Konditionen direkt dort angestellt sind ohne diese ausbeuterischen Tochterunternehmen, und dass der Staat einen Flugpreis inkl. Verpflegung fair für alle anbietet?
7 Antworten
Nein.
Nix für ungut aber ne verstaatlichte Lufthansa wäre vermutlich in 20 Jahren komplett runtergewirtschaftet.
Alles was du sagst, über die sinkende Qualität und die Ausnutzung des Tochtergesellschaftsmodells, stimmt.
Allerdings würde eine Verstaatlichung der LH daran auch nichts ändern. Da wäre es sinnvoller, wenn die Aktionäre (v.a. die Großaktionäre) mehr darauf drängen würde langfristiger und mehr auf Qualität bedacht zu wirtschaften als nur auf den kurzfristigen Gewinn bedacht zu sein.
Auf gar keinen Fall sollte die Lufthansa verstaatlicht werden! Es gibt keinen einzigen Punkt, den der Staat besser machen könnte. Der Schlendrian würde mit der Übernahme des Staates bei der Lufthansa einziehen und die Konkurrenz würde sie abhängen. Am Ende würde ein riesiger Schuldenberg beim Steuerzahler hängen bleiben. Nein Danke!
Weil der Staat nicht auf die Kosten achtet. Die laufen in einem solchen Fall IMMER aus dem Ruder.
Haben die nicht auch Finanzexperten bei sich sitzen, die davon Ahnung haben sollten?
Welches Interesse sollten diese Finanzexperten daran haben, die Lufthansa wirtschaftlich zu führen? Sie werden doch vom Staat bezahlt und bekommen keinen Druck von den Aktionären.
Ja eben, ohne Druck würden sie die Flugbegleiter alle fairer bezahlen ohne Tochtergesellschaften.
Ja, und genau aus diesem Grund würde die Konkurrenz die Lufthansa immer weiter abhängen. Die Mitarbeiter sollten nicht vom Staat beschützt werden, sondern sich in einem Arbeitskampf selbst behaupten. Der Staat sollte dafür sorgen, dass dieser Arbeitskampf fair abläuft, so wie das in Deutschland der Fall ist. Mehr sollte der Staat nicht tun. Denn wenn er mehr macht, dann werden sich die Bauarbeiter auch melden, weil sie sich ungerecht behandelt fühlen oder die Frisöre oder die Verkäuferinnen. Jeder will dann unter den Schirm des Staates und wie willst du ihnen sagen, dass die Lufthansa Mitarbeiter bevorzugt werden, die anderen aber nicht?
Im schlimmsten Fall wird die Lufthansa dann in die DB Fernverkehr AG integriert. Statt weiß - blau, den aktuellen Unternehmensfarben, wären die Flugzeuge dann im ICE-Look lackiert und das Personal trägt die blau-violette DB Unternehmensbekleidung.
Bis in die 1990er war dem so. Seit 1997 ist die Lufthansa vollständig privatisiert. Ob das so gut wäre, sie wieder zu verstaatlichen... wenn ich mir unsere Bahn so ansehe und unsere Straßen/Brücken... na ich weiß nicht.
Da die Lufthansa Group inzwischen selbst Eigner von mehreren internationalen Firmen ist, muss man ehrlich hinterfragen, ob es gut ist, wenn der Staat sich hier einmischt: Austrian Air, brussels AIRLINES, ITA AIRWAYS, SWISS, Eurowings und viele mehr.
Aber der Staat hat doch die finanziellen Mittel, auch das Unternehmen voranzutreiben. Warum muss es automatisch es herunterwirtschaften wollen?