Ist ein Roman, der ganz oder teilweise von KI geschrieben wurde, noch Kunst?
In Japan sorgt ein Roman für Aufsehen, der in Teilen von Chat-GPT geschrieben wurde
Der preisgekrönte Science-Fiction-Roman «Tokyo Sympathy Tower» der japanischen Autorin Rie Qudan geht den Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf den Einzelnen und die Gesellschaft nach. Es erweist sich, dass der Maschine nichts Menschliches fremd ist.
Rie Qudans "Tokyo Sympathy Tower" ist lupenreine Science-Fiction, allerdings nicht von der eindeutigen, actionreichen, plotgetriebenen Art. Was diesen Roman auszeichnet, erklärt Rezensent Martin Oehlen, ist sein intellektueller Gehalt, der "kontemplative Reiz", den er auf seine Leserinnen und Leser ausübt. Auf elegante und originelle Weise verbindet die japanische Autorin hier Architektur mit Philosophie, Ideologie und Sprache, so Oehlen. Eine Architektin entwirft einen Turm, den Tokyo Sympathy Tower, als Edelgefängnis für Verurteilte in einer Gesellschaft, die Empathie und Inklusion fördert, statt Egoismus und Konkurrenz, lesen wir. In dieser Welt spielt es eine wesentliche Rolle, wie über wen gesprochen wird. Der Zusammenhang von Sprache, Identität und Wirklichkeit ist also ein zentrales Thema dieses Romans - da scheint es nur logisch, dass Rie Qudan sich auch mit Sprachmodellen wie ChatGPT befasst und diese selbst zur Wort kommen lässt. Oehlen kann somit nichts Verwerfliches an der Tatsache finden, dass Qudan, wie sie in einer Dankesrede bekannte, einige Passagen mithilfe von ChatGPT verfasst hat, zumal es in diesen Passagen eine fiktive KI ist, die spricht. Dass Qudan mit diesem facettenreichen Text den Akutagawa Literaturpreis erhielt, für den sie sich in jener erwähnten Rede bedankte, scheint dem Rezensenten also absolut berechtigt.
https://www.perlentaucher.de/buch/rie-qudan/tokyo-sympathy-tower.html
19 Antworten
Wäre mir egal, wenn er gut wäre, würde ich ihn lesen. Es klingt allerdings beschissen.
Was diesen Roman auszeichnet, erklärt Rezensent Martin Oehlen, ist sein intellektueller Gehalt, der "kontemplative Reiz", den er auf seine Leser ausübt. Auf elegante und originelle Weise verbindet die japanische Autorin hier Architektur mit Philosophie, Ideologie und Sprache, so Oehlen.
Wenn irgendein "Experte" so was schreibt, lese ich es eher nicht.
Das ist doch schon Geschwurbel.
Wird halt früher oder später so alles gleichgeschalten
ChatGPT hat ja keine neuen Ideen, sondern gebraucht alte wieder und wieder
Kunst wird es nicht. Denn Kunst ist es, wenn der Künstler im Werk aufgeht
Die KI wurde offensichtlich bewusst als Stilelement eingebaut, das ist doch absolut legitim. Wenn der Roman gut ankommt, wurd die Autorin da schon vernünftig dran gearbeitet haben, ansonsten würde man das erkennen. Schau dir einfach mal komplett KI-generierte Geschichten an ... absolut beschissen geschrieben.
Als Hobbyautor benutze ich KI für brainstorming und schnelle Informationsbeschaffung. Teilweise gibt die KI auch wirklich sinnvolles Feedback zum Text.
als Kunst im klassischen Sinn würde ich das nicht bezeichnen - es ist im Grunde genommen nichts anderes als eine Zusammenstellung aus dem Gedankengut verschiedener Menschen
unter Kunst verstehe ich auch Genialität, ganz neue Ideen - diese sehe ich hier nicht
Die Kunst sehe ich darin, die KI zu programmieren.