Ist das Leben zum Großteil nur Instandhaltung?
Alles muss in Schuss gehalten werden, wenn man keine Regression will - der Haushalt ständig geputzt sein, das Auto gewartet werden, der Körper ertüchtigt werden, das Wissen aufrecht erhalten werden (v.a. bei Merkinhalten und Sprachen).
Die Zeit, die wir für Instandhaltung aufwenden, geht dann aber beim Neuerwerb von Fähigkeiten, Dingen und Wissen ab und erhöht nur weiter den Instandhaltungsaufwand. Dann müssen wir manchmal Dinge, für die wir in der Vergangenheit so viel Zeit aufgewendet haben, fallen lassen, um neue Dinge zu erlernen, die jedoch wiederum Instandhaltung benötigen.
Ab einer gewissen Altersgrenze können wir bei körperlicher und geistiger Ertüchtigung nichtmal mehr den Status quo aufrecht erhalten, sondern nur die Abstiegsgeschwindigkeit drosseln.
Ist das Leben nicht zum großen Teil Instandhaltung von dem was man hat, obwohl man es sowieso langfristig verliert? Wie geht ihr damit um, ist es einfach nur kindisch, diese fundamentale Realität nicht annehmen zu wollen?
3 Antworten
Ja, eigentlich per Definition.
Tierisches und pflanzliches Leben ist unbestritten zu 100% Selbsterhalt (und Reproduktion), menschliches Leben im Grunde auch. Was wir in der Nahrungssuche an Zeit einsparen, stecken wir in den Erhalt unseres gehobenen Komforts wieder rein. Dazu gehört neben dem Putzen auch das Arbeiten und das Lernen. (Wenn dabei auch etwas Interesse im Spiel ist, umso besser.)
Zu wissen, dass man irgendwann eh alles verliert, hält uns nicht davon ab. Ein wesentlicher Grund ist, dass wir zum Glück den Zeitpunkt nicht kennen. Bis dahin nicht zu verelenden, ist Antrieb genug.
Ja, das Leben ist ein Zerfallsprozess in Richtung Katastrophe bzw Befreiung.
Jede Krankheit ist eine Vorwarnung auf den Tod, oder eine Aufschiebung dessen. Religiöse Systeme dienen dazu, das zu verschleiern. Auch philosophische bzw politische Ideologen sind nicht gefeit davon.
Kleiner Nachtrag von einem geschätzen weisen Mann:
"Worauf wartest du, um dich zu ergeben?" - Jede Krankheit sendet uns eine als Frage verkleidete Aufforderung zur Übergabe. Wir stellen uns taub, wobei wir denken, dass die Farce allzu abgeklappert ist und man das nächste Mal endlich den Mut haben sollte, zu kapitulieren.
Wie naiv und verblendet ggü der Realität will man bitte schön sein-...
Die Mehrheit dieser Welt ist nicht widerstandsfähig und verreckt elendig an einfachsten Krankheiten!!!
Am Ende beißen wir alle ins Gras! Die Krankheit ist der Vorgeschmack und ein Kampf gewonnen, Krieg verloren!
Wie naiv und verblendet ggü der Realität will man bitte schön sein
keine Ahnung wie naiv und verblendet ggü der Realität du sein willst, aber du machst Fortschritte.
Willst du uns jetzt die Erkenntnis der Sterblichkeit als etwas Neues verkaufen? Als Offenbarung, auf die noch niemand gestoßen ist? Da setze ich noch einen drauf: Das gesamte Universum strebt der Entropie zu! Wie willst du das toppen?
Aber du kannst das gern abkürzen. Bei manchen zerfällt das Gehirn eh schon vor dem Verfallsdatum. Und nun kannst du behaupten, dass bereits seit der Befruchtung im Mutterleib die Eieruhr läuft ...
Wir leben in Zeiten, wo die Sterblichkeit und das Wesen der Welt an sich ungern gesehen und verdrängt wird, wo das Leid und Krankheiten immer noch hinter dicken Wänden und Gegenden was sich Krankenhäuser nennt,, versteckt wird! Das ist etwas zutiefst modernes.
Religiöse Systeme und die Konsumkultur lenken davon ab. Also ja, deine eigene Antwort schreit voller Verblendung dieser Tatsache!
Ach Gott herrje!
So sieht es aus: Je mehr man hat, desto mehr muss man sich kümmern und je deutscher, desto schlimmer.
Man kann es natürlich auch machen wie die Tiere: drauf sch...
Krankheit ist nicht zwangsläufig eine Todesankündigung. Das mag auf einen Herzinfarkt zutreffen, aber eine Grippe kann uns zeigen, wie widerstandsfähig wir sind und Zeit heilt Wunden!