Ist das Leben im Grunde egal?
So, ich starte mal hier eine kleine Diskussion.
Wir bestehen aus Atomen und alles zerfällt wieder und kann wieder entstehen.
Blickt mal aus der Sicht, hinter dem Universum und diskutiert dann...
Bitte keine Antwort, wie: Leben einfach genießen usw. das ist ja klar und das mache/versuche ich.
10 Antworten
Das LEBEN ist der Kampf gegen das mächtigste Monster im Universum. Alles was LEBENDIG ist, versucht den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik auszutricksen!
Auch wenn ICH wahrscheinlich nicht ewig lebe, kann ich versuchen meine Gene ewig leben zu lassen. Deshalb möchten und sollten Männer Söhne und Töchter bekommen , damit Mutter und Vater repräsentiert sind, und möglichst mehr Söhne als Töchter, weil die Wahrscheinlichtkeit, daß sich Töchter fortpflanzen höher ist, als daß sich Söhne fortpflanzen.
Leben ist nicht die Existenz der Atome, sondern deren Organisation. Innerhalb eine Lebewesens können Atome, Moleküle, ... ausgetauscht werden (und werden auch ständig) ohne dass das jeweilige Leben zerfällt.
Mir scheint es, dass dem Leben sowieso nicht die Individuen wichtig sind, sondern der Fortbestand, die Weiterentwicklung der DNA, der Gene, also der Organisation von Atomen, Molekülen, die dann nur "Mittel zum Zweck" sind. Wohlgemerkt das hat nichts mit Kreationismus oder sowas zu tun!
Warum das so ist, wenn es denn so ist, ist eine andere Frage, auf die ich keine wirkliche Antwort, die nicht auf reinem Glauben basieren würde, habe.
Verstehe, sorry, aber das dürfte auf rein wissenschaftlicher Sicht derzeit völlig unbeantwortbar sein, fürchte ich. Allein dass gesagt wird, man hätte die DNA entschlüsselt, ist meiner Meinung nach ein sehr populistischer Standpunkt. Mir kann z. B. ja bis Dato niemand schlüssig erklären, wie genau die DNA es schafft, hochkomplexe Strukturen wie Reflexe, Instinkte, ... zu reproduzieren.
Wenn Du das sagst... 😉 M. E. bestenfalls ein kleiner Teil aller Fakten, aber man muss ja nicht immer einer Meinung sein.
Deshalb möchten und sollten Männer Söhne und Töchter bekommen
Meines Wissens bekommen Frauen Söhne und Töchter — das scheint zweitrangig?
Alles was LEBENDIG ist, versucht den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik auszutricksen!
Das klappt grundsätzlich nicht. Leben produziert mehr Entropie als es "Ordnung" schafft. Säubere ich mein Wohnzimmer, wo landet denn da der Dreck und vor Allem die "nebenbei" erzeugte Wärme? In der Umgebung, genau. Und irgendwann schlägt die Umgebung zurück, siehe Themen CO2, Plastikmüll, ...
Anders gesagt, Leben versucht sicherlich in einem eng begrenzten Bereich "Ordnung", "Fortschritt" (im Sinne von Erhalt seiner selbst, seiner Art usw.) zu erzeugen. Aber immer auf Kosten der Umgebung! Die Entropie insgesamt steigt unwiderruflich, insgesamt gesehen.
Unser Wohlstand — worauf beruht der letztlich? Auf Ausnutzen der "Umgebung", sei es Umwelt, seien es dritte-Welt-Länder usw.
Man kann vielleicht sagen, Leben insgesamt wie auch seine einzelnen Individuen samt Gruppen sind letztlich schlicht egoistisch. Dass das Leben an sich, der "rote Faden" (=DNA, Gene), egoistisch ist, weiß ich nicht, dessen wahres Ziel kennt man nicht wirklich. Ich fürchte aber, die Sichtweise, die eigenen Gene nun "ewig" weiterzugeben, ist typisch, wer sagt Dir denn, dass nun gerade Deine Gene erhaltungswürdig sind? Und wie ist das mit den Genen Anderer? Wer oder was bewertet dies nach welchen Maßstäben?
Meines Wissens bekommen Frauen Söhne und Töchter — das scheint zweitrangig?
Frauen können alle ihre Gene weitergeben, auch wenn alle ihre Kinder weiblich sind. Männer nur, wenn sie auch Söhne haben.
Das klappt grundsätzlich nicht. Leben produziert mehr Entropie als es "Ordnung" schafft.
Gesamtheitlich gesehen.
Leben versucht sicherlich in einem eng begrenzten Bereich "Ordnung", "(im Sinne von Erhalt seiner selbst, seiner Art usw.) zu erzeugen.
Richtig. Gene sind egoistisch.
https://www.youtube.com/watch?v=j9p2F2oa0_k
wer sagt Dir denn, dass nun gerade Deine Gene erhaltungswürdig sind?
Ich! (und meine Frau)
Wer oder was bewertet dies nach welchen Maßstäben?
Meine Frau.
Egal ist relativ. Das Leben ist einfach. Nichtmal ein "ich" gibt es wirklich
Da könnte ich ja auch sagen, es gibt nur ein einziges ich, meines... alle Anderen sehe ich nur "von draußen", keine Ahnung, ob die "echt" sind... 😎
genau genommen gibt es aber ganz ganz viele "ich", denn du existierst nicht wirklich. Jeder Zelle deines Körpers wurde seit deiner geburt mehrfach ausgetauscht, dein "bewustsein" und deine existenz ist im prinzip nur ein endlos neural feedback welche durch dein neurales netz (gehirn) fliest. Es existiert also streng genommen nur ein temporär zusammenhängender Zellhaufen.
... samt der darin befindlichen gar nicht haufenförmigen Strukturen, Verknüpfungen, die nicht fest an Zellen, sondern an deren Zusammenhängen geknüpft (vermutlich) das aufbauen, was sich "ich" nennt. Und was weder Neurologie noch Gen-Forschung derzeit erklären können.
Ohne "Zellhaufen" wäre das vermutlich nicht machbar. Es sei denn, man kommt zu einem völlig anderen Raum-Zeit-Verständnis.
es gibt überhaupt kein "ich", das ist für die meisten menschen aber eine horrorvorstellung, selbst für welche die keinen Gott brauchen um irgend einen Sinn zu finden. Es gibt ein begrenztes ich, und neue Zellen ersetzen die alten ja nur... lösen aber (nicht das gesamte neurale netz auf). Trotzdem ist das konzept ich/bewustsein eigentlich ein trugbild. Wir können das auf die KI übertragen die letztendlich auch irgendwann eine Art bewustsein entwickeln wird. Wir sind im prinzip nur biomaschinen und das war es. Wie gesagt, für die meisten Menschen unvorstellbar.
Das ist komplett auch nur reine Spekulation, Deine Meinung, die ich mangels genügendem Detailwissen der Forschung so nicht als gesichert ansehe.
es ist einfach eine logische nüchterne betrachtung der tatsachen. Das jede einzelne Zelle des Körpers wärend des lebens mehrfach ausgetauscht wird ist fakt. Entweder man hängt also dem glauben an dass eine unsichtbare Seele diese Biomaterie "befällt" und dieses ich darin erzeugt, oder man bleibt beim messbaren, einem sehr langen sich selbst befeuernden neurofeedback in einem sehr sehr komplexen neuralen netzwerk. Für diese unsichtbare Seele gibt es nicht die geringsten anzeichen die irgenwie als wissenschaftlich bezeichnet werde könnten.
Ich rede ja gar nicht von Seele, stelle nur fest, dass nicht klar ist, wie selbst neue Zellen sich so einfügen, positionieren können, dass man praktisch nichts merkt. Da muss irgendwas im Spiel sein, von dem wir nichts wissen, mal ganz neutral formuliert. Wie schaffen denn neue Zellen dies Deiner Meinung nach?
Das ist schon mal interessant, danke.
und fand heraus, dass verschiedene Zelltypen einzigartige Kombinationen von Adhäsionsmolekülen exprimieren, um sich während der Morphogenese selbst zu sortieren. Diese „Adhäsionscodes“ bestimmen, welche Zellen bevorzugt verbunden bleiben und wie stark sie dies tun, selbst wenn im sich entwickelnden Embryo weitreichende Zellumlagerungen stattfinden.
Nun muss man aber "nur" noch herausfinden, wie die Zellen zu dieser Information kommen. Und wie neue Zellen das übernehmen.
Muss das nachher mal gründlicher lesen, bin jetzt nicht allein.
Hmmm. das ich ist sowiso ein interessantes Thema... vielen Dank für deine Antwort
Leben an sich ist tatsächlich egal - um etwas anderes zu sein, müsste es ja etwas geben, was für Leben eine bewusste Verantwortung trägt.
Diese Leerstelle wird zwar allenorts mit Religion gefüllt - man kann sie aber auch einfach leer lassen und sich an dem erfreuen, was gerade ist.
Jeder sieht das anders. Ich denke das Leben so wie wir es kennen kann nicht alles sein
Vielen Dank, genau, ich fragte nach letzterem 😅 aber wissenschaftlich