Anmerkungen zu dem Buch „Ursprung der Zeit“ (Mein Weg mit Stephen Hawking zu einer neuen Theorie des Universums) von Thomas Hertog
„Die Philosophie ist tot“ sagte Stephen Hawking.
In dem Buch wird aber überaus kreativer Gebrauch von einer Philosophie gemacht, die wohl als Methode „sich in einer Menge von Antworten auf eine Frage irgendwie zurechtzufinden“ verstanden werden soll.
In der ersten Hälfte des Buches werden die bekannten kosmologischen Modelle und die Kritik an ihnen erörtert. Dabei halte ich es für hilfreich, wenn der Leser mit der Terminologie ein wenig vertraut ist. Ohne Grundkenntnisse in Physik (auf gymnasialem Oberstufenniveau oder auch darüber) kann der Inhalt des Buches kaum verstanden werden.
Ab Kapitel 6 (Keine Frage? Keine Geschichte!) wird ein neues Paradigma der Kosmologie begonnen.
Wesentlich ist dabei die Idee des Pfadintegrals von R. Feynman, die Unsicherheit bezüglich des Ergebnisses bei einem Qubit, die Viele-Welten-Interpretation der Quantenmechanik von Hugh Everett und am Ende die AdS-CFT-Dualität und das holographische Universum.
Zitat aus dem Buch am Ende von Kapitel 7 (Zeit ohne Zeit): „Das Universum wäre demnach so etwas wie ein Quanteninformationsprozessor, eine Sicht, die sich nur um Haaresbreite von der Vorstellung unterscheidet, dass wir in einer Simulation leben.“
Die Vorstellung des "Quanteninformationsprozessors" wird "it from Qubit" verfolgt. Die Idee hierzu stammt aus der Theorie der Uralternativen von Carl Friedrich von Weizsäcker.
Folgende Dualität hilft vielleicht für das Verständnis:
Nach dem theoretischen Modell strahlt ein Schwarzes Loch nach allen Seiten eine Schwarzkörperstrahlung – die Hawkingstrahlung – ab (Quantenphysik). Im Inneren des Schwarzen Lochs wird die Zeit raumartig (Relativitätstheorie). Für die Punkte im Innern des Schwarzen Lochs liegt die Singularität in der Zukunft.
Wir empfangen von allen Seiten eine Schwarzkörperstrahlung – die 3-K-Hintergrundstrahlung - und die Urknallsingularität liegt für uns in der Vergangenheit.
1 Antwort
Stephen Hawkings kurze Geschichte der Zeit lässt manche Leser ratlos zurück, denn ich kann mir die Unendlichkeit des Universums nicht so wirklich vorstellen. Hat nichts mit gymnasialer Oberstufe zu tun, selbst Einstein hat zugegeben dass er sich auch mal bei einer kosmologischen Konstante geirrt hatte, zumindest hat er seine Grenzen erkannt. Wir leben nicht in einer Simulation, nur weil wir nicht alles um uns herum sofort verstehen können, das ist ja nur der Versuch einer Rückführung in den mittelalterlichen Aberglauben, aber genau der ist es den die Menschheit zur Zeit am wenigsten verlangt.
Du hast offensichtllich nicht ein Wort verstanden.