In Deutschland kennt man den Ausdruck, jemand habe "(kein) Mitleid verdient". Polen finden das befremdlich.

8 Antworten

Der Ausdruck wird verwendet, wenn:

  • Raucher mit Raucherbein weiter raucht trotz ärztlicher Warnung und dann das Bein abgenommen werden muss
  • Raucher mit COPD https://de.wikipedia.org/wiki/Chronisch_obstruktive_Lungenerkrankung weiter raucht und die Atemnot sich dadurch verschlimmert
  • wenn ein Mobber zum gemobbten wird
  • wenn ein Möder im Gefängnis es nicht aushält und sich das Leben nimmt

Natürlich sollte man erst einmal empartisch sein und die Hintergrüde wissen bevor man urteilt. Aktuell ist es beispielsweise üblich auf HARZ IV Empfänger herab zu schauen, was ich ganz schlimm finde. https://youtu.be/3q2Ob_4X1zQ


Anastasia65 
Beitragsersteller
 03.06.2025, 11:36

Das Rauchen mit Raucherbein könnte bedeuten, dass da jemand ganz mit seinem Leben abgeschlossen hat, es steckt sicher viel Verzweiflung dahinter. Es ist sehr traurig.

Neugier4711  03.06.2025, 11:46
@Anastasia65

Das muss nicht sein. Ich kenne jemanden aus dem Pflegeheim der hat seine Beine verloren durch rauchen und nimmt dennoch aktiv am Leben teil, doch hört er nicht auf zu rauchen. Eine andere hat COPD und soll oder ist in der Zwischenzeit im Hospitz. Die will leben, doch raucht jede Stunde mindestens eine Zigarette. Ich bin seit April endlich Rentner, doch so etwas verstehe ich nicht. Gerade das kann durch das aufhören teilweise wieder besser werden.

Natürlich kann ähnliches wie ein Raucherbein auch genetisch bedingte Durchblutungsstörung sein, da kann man wenig machen, ausser möglichst viel Bewegung (da besteht bei mir die Gefahr), weshalb ich täglich mindestens einen Spaziergang von 3 km mache, beginnende COPD bedingt durch Allergie habe ich ebenfalls, auch da hift Bewegung.

Wer sich dann jedoch selbst aufgibt, der hat verloren.

Anastasia65 
Beitragsersteller
 03.06.2025, 11:50
@Neugier4711

Ja, aber ich kenne es von mir (nicht wegen Rauchen, aber ungesunde Ernährung), das man es oft eher schafft, sich zu schaden, als sich Gutes zu tun.

Neugier4711  03.06.2025, 11:57
@Anastasia65

Ich mache die 16 Stunden Diät um nicht zu fett zu werden. Ich weiß, wie lecker gerade "Dickmacher" schmecken. Fett ist leider ein effektiver Geschmacksträger und ohne schmeckt es weniger gut (:

Süßigkeiten habe ich mir wegen Stress in Beruf angewöhnt. Da bin ich dabei, es zu reduzieren.

Da versuche ich mit Kompromissen es auf die Reihe zu bekommen, denn Freude am Leben und genießen, ist mir eben auch sehr wichtig (:

Wenn jetzt das Wetter sich hält, mache ich gleich noch eine Radtour von mindestens 10 km, damit wird dann etwas gesundes, mit etwas was mir gefällt verbunden (:

vanOoijen  03.06.2025, 12:39
@Neugier4711

Das ist halt Sucht. Einige Leute können nicht ohne ein Suchtmittel.

Vielleicht wäre in dem Fall irgendein Substitut angebracht, was COPD und Raucherbein nicht weiter verschlimmert.

Anastasia65 
Beitragsersteller
 03.06.2025, 11:34

Danke für die ausführliche Antwort.

Faktisch verdient keiner Mitleid. Und Mitleid ist auch das Letzte, was man einer Person entgegenbringen sollte. Mitgefühl ja. Mitleid? Nein. Macht nur schwach. Aber um aus unangenehmen Situationen herauszukommen braucht man Stärke und nicht Mitleid.

Kann Mitleid etwas sein, das man sich "verdienen muss"?

Ja

Aber üblicherweise bekommt man es schon aus der Situation heraus entweder fix oder fix nicht.

Variante 2 ist, dass man das Mitleid bereits verloren hat weil man es bereits besser hätte wissen müssen.

Nein, aber man kann es verwirken.

Verwirken kennen die Polen bestimmt auch nicht.

Zb ist da ein Bär im Käfig und man sagt dir, du sollst ihn nicht ärgern.

Dann gehst du hin und stichst den Bären durch den Käfig immer mit einem Stöckchen.

Wenn der Bär dich dann irgendwie erwischt, hast du eigentlich dein Mitleid verwirkt.


Anastasia65 
Beitragsersteller
 03.06.2025, 11:38

Mir tut der Bär im Käfig da auch mehr leid, aber dennoch wünsche ich niemanden schlechtes.