Impliziert Allwissen, dass alles sinnlos ist?
Bitte lest das zuerst durch, denkt dann nach und antwortet erst dann:
Wenn jemand, zum Beispiel ein Gott, als allwissend beschrieben wird, impliziert das dann nicht, dass die Zukunft schon feststeht, weil es jemanden gibt, der sie kennt? Und heißt das dann nicht, dass es komplett egal ist, was wir tun? Weil wir eh nichts verändern können, sondern nur das machen, was der allwissende Gott weiß, was wir machen werden?
10 Antworten
Keineswegs.
Wenn antike Bildungslose sich einen "allwissenden Gott" ausgedacht haben, dann heißt das LÄNGST nicht, dass es den gäbe.
Daher sind wir FREI mit unseren Handlungen und niemand kennt die Zukunft.
Das sehe ich auch so, war eher als Gedankenexperiment gemeint
Unter der Annahme, dass man "alles" "wissen" könnte, ja.
Ich würde jedoch sagen, dass die Zukunft entweder noch kein "Wissen" ist, oder die Zukunft nicht teil von "allem" ist, sondern nur das Jetzt "alles" ist.
Freier willen gibt es immer noch. Und dieser kann über die Zukunft entscheiden, nicht wissen.
Nein, wegen des Wissens steht die Zukunft eben nicht fest. Unsere Entscheidung bleibt dennoch frei. Ein Vorauswissen ändert das nicht.
Die Zukunft zu kennen, impliziert Determinismus, ja.
Determinismus, bedeutet aber nicht Sinnlosigkeit. Auch wenn fest steht, welche Entscheidung man wie treffen wird, so trifft man dennoch diese Entscheidung. Und man trifft sie aus den gleichen Beweggründen mit dem gleichen Resultat.
Ob es allerdings einen Sinn gibt - Determinismus hin oder her - ist eine andere Frage
Dass alles feststeht, bedeutet nicht, dass du keinen Einfluss darauf hast. Es steht lediglich bereits fest, wie du deinen Einfluss nutzen wirst.
Daher sind die Entscheidungen eben nicht egal. Sie sind es, die die Zukunft auf eben das festlegt was "vorherbestimmt" ist.
Wenn du deine Mutter umbringst, stirbt sie. Sonst (hoffentlich) nicht. Offensichtlich hat deine Entscheidung Einfluss auf deine Gefühle und es ist nicht egal wie du sie triffst. (Zumindest, wenn dir ihr Überleben nicht egal ist)
In anderen Worten: Der Allwissende schreibt die Zukunft nicht vor. Er kennt sie nur bereits.
Du scheinst der Meinung zu sein, dass eine Entscheidung die durch unsere Einzelteile bzw. unsere Vergangenheit vorherbestimmt ist, keine Entscheidung ist, die wir treffen - sondern eben was auch immer für die Vergangenheit verantwortlich war.
Aber wir *sind* unsere Einzelteile und unsere Vergangenheit.
Men in Black III - Griffin
Der hat auch 'alles' gewußt und trotzdem war der genaue Weg nicht vorherbestimmt.

Kenn ich nicht, aber der ist auch fiktiv, in Fiktion muss Logik nicht existieren
Aber die Entscheidungen, die ich treffe, stehen im Vorfeld schon fest, und wie ich mich fühle und so, ich muss mich nicht anstrengen für irgendwas, weil es sowieso egal ist