Geht es nur mir so, oder ist Bahnfahren inzwischen einfach nur noch ein Fiebertraum?
Ich bin einfach nur noch genervt. Seit drei Jahren wohne ich jetzt in einem Ballungsgebiet und egal wann ich fahre, es kommt immer zu Verspätungen oder Ausfällen. Nicht mal einmal pro Woche, nicht ab und zu, sondern wirklich jeden einzelnen Tag. Und als wäre das nicht schon lächerlich genug, erfährt man vieles erst kurz vor der Fahrt. Selbst bei Bauarbeiten, die monatelang vorher geplant werden müssen, bekommt man die Info oft erst am Bahnsteig.
Noch schlimmer wird’s, wenn der Zug unterwegs plötzlich stehen bleibt und keiner weiß warum. Nicht mal das Bahnpersonal. Dann steht man da, ohne Ansage, ohne Information, einfach nur da. Und das passiert nicht selten, sondern regelmäßig.
Ich fahre eigentlich gerne Bahn, aber dieses tägliche Chaos macht einen fertig. Es ist einfach respektlos gegenüber Menschen, die auf den Nahverkehr angewiesen sind. Man merkt immer mehr, dass sich da gar nichts verbessert, sondern eher alles noch unberechenbarer wird.
17 Antworten
Es wurde leider seit der neuen Gesellschaftsform der DB (also nun einige Jahrzehnte) verstärkt NICHT mehr das, was eigentlich nötig zum Erhalt oder gar Ausbau ist in die Infastruktur investiert. So sind Gleise, Weichen, Stellwerke, Fahrkartenautomaten etc. marode und fehleranfällig, die Software nicht überall auf dem notwendigen Stand, es gibt nicht genügend fachkundiges Personal, die Strecken zu sehr ausgedünnt und damit immer überfüllte Züge ...
Dies wieder auf Stand zu bringen, braucht nicht nur jedes Haushaltsjahr viele Millarden an Geld, sondern wird auch viele Jahre oder gar Jahrzehnte brauchen. Ebenso Regierungen, die den Schwerpunkt hier auf ÖPNV setzen.
Tia, zu wenig Geld, zu wenig Personal, zu viel Autoverkehr fordern ihren Preis!
Das war schon dann suboptimal, als ich noch studierte. Deshalb bin ich zu Prüfungen immer mit dem Auto hingefahren, so war ich nicht auf pünktliche Züge angewiesen.
Während der Vorlesungszeiten war das Ganze nicht so kritisch, da einige meiner Profs auch per Bahn kamen und daher für Verspätungen Verständnis hatten.
Ganz so arg erlebe ich das nicht.
Ich pendle rund 1/2 h mit der Bahn. Morgens läuft in der Regel alles rund. Nachmittags sind 5-10 min Verspätung leider eher die Norm als die Ausnahme.
Die Ankündigungen von Baustellen ist meist ganz in Ordnung, spätestens 3 Tage vorher weiß ich normalerweise Bescheid, bei größeren Projekten auch früher. Was sie bei mir in der Gegend irgenwie nicht hinbekommen, ist ein funktionierender Schienenersatzverkehr. Letztes Jahr waren ein paarmal DRK und freiwillige Feuerwehr im Einsatz, weil Fahrgäste stundenlang in einer Bruthitze warten mussten.
Wenn man um den Schienenersatzverkehr herum kommt, ist Bahn für mich deutlich besser als Auto (Stau + Parkplatzsuche).
Na ja, nicht immer. Ich habe auch dieses Jahr schon absolut problemlose Reisen erlebt. Nächste Woche fahre ich nach Norddeutschland, mal sehen was für Überraschungen mich erwarten.