Düstere Aussichten, wenn Fantasielosigkeit zum Standard wird
Die Aussichten sind schlecht, dass es neue Gesellschaftsentwürfe gibt. Dei Einzigen, die in dieser Richtung unterwegs sind, die Grünen, werden abgestraft und haben, vermutlich auch bei Regierungsbeteiligung, keine Chance, gegen die Phalanx der Gestrigkeit anzukommen.
Wir brauchen aber neue Wege, neue Strukturen, neue Ideen um dem Herkömmlichen zu begegnen. Gegen Trump hilft keine Rüstung oder Zölle, da helfen neue Produkte und Modelle. In der gesellschaftlichen Organisation, in der Wirtschaft und den Produkten.
Wer sieht das ähnlich?
3 Antworten
Wir brauchen aber neue Wege, neue Strukturen, neue Ideen um dem Herkömmlichen zu begegnen.
Erstmal: warum?
Der ganze Text klingt, als würdest du anprangern, dass man funktionierende Systeme nicht über den Haufen wirft.
Schwierig, wenn nicht gar gefährlich finde ich auch den Begriff "Fantasie" im politischen Kontext zu verwenden. Politik ist trocken, langweilig und sachlich. Da geht es schließlich um Schicksale von Milliarden Menschen. Fantasie, mal was neues, mal einen anderen Weg gehen, ist im Grunde nichts anderes, als die Menschen als Versuchskaninchen zu missbrauchen.
Missstände im System kann man anpassen. Schrauben drehen und nachbessern statt abreißen und neu bauen.
LG.
Wenn wir uns nur einen Moment vorstellen, Trump würde auf deutsche Produkte % Zölle erheben und auf Autos 100%. Er würde aus der Nato austretn bzw. den Artikel 5 nur gegen Zahlung von 5% aufrechterhalten. Gleichzeitig würder Putin die Ukraine annektieren.
Ja, stellen wir uns das vor. In dem Fall müssen wir unsere Wirtschaftsbeziehungen mit anderen wichtigen Wirtschaftspartnern, wie z.B. China stärken und ausbauen.
Was die militärische Stärke angeht, ja. Da muss die EU und Deutschland durchaus nachbessern. Sich unabhängig von den USA machen
Wäre da nicht eine völlig neue europäische Gesellschaft nötig? Eine ganz andere Mitwirkung der Bevölkerung? Ganz neue Märkte mit vlöllig anderen Produkten? Eine Umstrukturiereun europäischer Aufgaben?
Nicht wirklich. Ich sehe da nicht zwangsweise einen Zusammenhang. Könntest du erläutern wie das deiner Meinung nach aussehen soll?
Es wären wirtschaftlich sehr schwierige Zeiten. Dann bräuchte es eine gemeinsames Ärmelhochkrempeln. Und das get nur bei gemeinsamen Zielen, zumindest einem gemeinsamen Grundkonsens.
Dazu muss man wissen, wie die Gesellschaft dann aussieht, welche Infrastruktur, welche energieformen, welche Demokratieinrichtungen und was Deutscland am Besten kann.
das bedeutet Debatten und Gemeinsamkeiten. Und dafür braucht man Räume, Geegenheiten, Konstruktivität und erzählungen. Das was jetzt passiert ist das Gegenteil.
Es wären wirtschaftlich sehr schwierige Zeiten. Dann bräuchte es eine gemeinsames Ärmelhochkrempeln.
Das ist erstmal richtig.
Und das get nur bei gemeinsamen Zielen, zumindest einem gemeinsamen Grundkonsens.
Den wird man aber nie erreichen. Zumindest nicht in einer Demokratie, in der einem niemand dazu zwingen kann.
das bedeutet Debatten und Gemeinsamkeiten. Und dafür braucht man Räume, Geegenheiten, Konstruktivität und erzählungen. Das was jetzt passiert ist das Gegenteil.
Findest du? Diesen Eindruck habe ich nicht. Ich kann nicht feststellen, dass die Plattformen, bei denen sich Bürger und Politiker gegenseitig und miteinander austauschen können in den letzten Jahren verschwinden. Eher im Gegenteil.
Wir führen gerade so eine Debatte.
Den wird man aber nie erreichen. Zumindest nicht in einer Demokratie, in der einem niemand dazu zwingen kann.
Da klingt viel Autoritätsgläubigkeit durch. Ich bin durchaus in der Lage selbstständig Entscheidungen zu treffen.
Ich habe den Eindruck, dass es immer mehr Hetzportale gibt und immer weniger analoge Debattierräume.
Da klingt viel Autoritätsgläubigkeit durch. Ich bin durchaus in der Lage selbstständig Entscheidungen zu treffen.
Ich auch und darum geht es doch. In einer Demokratie ist das möglich. Dafür muss man aber eben hinnehmen, dass es im Grunde unmöglich ist, immer einen gemeinsamen Konsens zu finden, wie du es möchtest.
Ich habe den Eindruck, dass es immer mehr Hetzportale gibt und immer weniger analoge Debattierräume.
Hm, ja vieles läuft heute vermehrt digital ab. Debatten sind da keine Ausnahme. Ja, das mag Nachteile haben, aber auch Vorteile.
Wenn die Gesellschaft einen Grundkonsens hat, zm Beispiel was die so´ziale Verantwortung angeht und gemeknsame Leitbilder, gibt es genügends Schnittmengen um weiterzukommen. Im Ahrtal haben die auch nicht diskuitert, welcher Partei jemand angehört sondern angepackt.
Schön und gut, aber nochmal. In einer Demokratie kann man das nicht erreichen.
Im Ahrtal haben die auch nicht diskuitert, welcher Partei jemand angehört sondern angepackt.
Auf meiner Arbeit packen auch AFD und Grünen- Wähler zusammen an. Das ist keine politische bühne und somit ein anderes Thema.
Aber eben nur, weil dort keine politischen Fragen diskutiert werden.
Und das geht in der großen Gesellschaft auch. Bei jedem Projekt passiert das.
Und das geht in der großen Gesellschaft auch.
Das bezweifle ich. Nicht in einer Demokratie. Denn wer legt denn da fest, was angegangen wird? Was passiert mit denen, die dagegen sind?
Ist man mit dem Betrieb nicht einverstanden, kann man diesen verlassen. Ist manchmal nicht einfach, aber zumutbar.
Gerade in Demokratien geht das. Da gibt es so oder so jetzt schon Bürgerbeteiligungne. Die werden allerdings nur selten konstruktiv eingesetzt. Mal ein bißchen das bekannte Fahrwasser verlassen bringt neue Erkenntnisse.
Das ist schon richtig. Ich würde den vermehrten Einsatz von Volksabstimmungen bei wichtigen Themen durchaus unterstützen. Doch bin ich diesbezüglich bei dir überrascht. Soweit ich weiß, lehnen Grüne so etwas eher ab.
Grüne lehnen populistische Volksabstimmungen ab. Die Demokratie fördernde Maßnahmen dagegen fördern sie. Bürgerverein, Bürgervetriligung, auch Volksabstimmungen bis hin zur Landesebene, Wahlmöglichkeiten für Jüngere und Migranten usw.
Hallo Kleidchen,
Ich denke, die Grünen wurden nicht für neue Wege abgestraft (denn Klima geht uns alle an) sondern dafür, dass sie bei der Wahl des Weges und der Formulierung der Ziele einfach auf niemanden Rücksicht genommen haben, insbesondere nicht auf den Rückhalt in der Bevölkerung. Es reicht in der politischen Verantwortung nicht aus, 14% der Wahlstimmen zufrieden zu stellen, sondern mehr als 50%, im Idealfall auch die anderen 86%.
Politik ist meist in Anlehnung an kaizen ein kontinuierlicher Prozess (KVP), eben damit die Bevölkerung "mitgenommen" werden kann. Massive Änderungen werden nicht akzeptiert/begleitet und das ist einfach auch zu beachten.
Neue Produkte und Modelle machen nur dann Sinn, wenn es dafür auch einen Markt gibt. Das bedeutet, dass Staaten/Regionen wie USA, China, Indien mit ihrem Massenmarkt dies auch so sehen. Da reicht selten das Produkt selbst, sondern man muss auch gesellschaftliche und politische Rahmenparameter beachten und "bearbeiten" - und zwar nicht aus unserer Sicht sondern aus deren Standpunkten! Letzteres wurde m.E. von der Ampel leider auch sträflich konterkariert.
Damit es nicht auf philosophischer Ebene bleibt ein praktisches Beispiel:
Innovativ wurde das E-Auto politisch massiv vorangetrieben (keine Kritik an der Idee selbst). Die Automobilhersteller wurden dadurch gezwungen, Forschung und Produktion umzustellen. Dann wurden die Abgasnormen der Flotten herabgesetzt und im nächsten Jahr nochmals. Angesichts der Tatsache, dass die Bevölkerung nur zu Bruchteilen dem "erhofft" prognostizierten Weg folgt und der Absatz nur marginal ist, werden JETZT Produktionsschichten eingestampft und Investitionen auch in Bauprojekte der Hersteller in x-facher Millionenhöhe auf Eis gelegt (und die hätten einen Multiplikatoreffekt in die Wirtschaft/Handwerk). Ein weiterer Effekt wird sein, dass auch die Verbrenner national nicht mehr verkauft werden können, da die Flottenwerte nicht erzielbar sind. Mit diesem Wissen hätte die aktuelle Regierung einschreiten MÜSSEN - auch entgegen der eigenen Philosophie.
Meine Debatte bezieht sich mehr auf den Zeitgeist in Deutschland und Europa.
Ich habe das angesichts des 2. Absatzes anders verstanden.
Komplett andere gesellschaftliche Strukturen würde ich eher bei der MLPD (oder in Abstrichen potentiell bei der AfD) ansiedeln.
Allerdings finde auch ich die Entwicklung der Gesellschaft in den letzten 20 Jahren als bedenklich. Die Gemeinschaft hat sich zu Gunsten des Individuums deutlich verändert.
Ökonomisch befürworte ich aber das Leistungsprinzip. Eine Gesellschaft in Richtung BGE lehne ich strikt ab.
Vor solchen Debatten bräuchte man eine Geundlagenfebatte. Über die Grundwerte und -Ziele.
Freiheit, Demokratie ist vielleicht noch einfach, was ist mir Toleranz? Was mit gesellschaftlicher Verantwortung? Was mit dem Wert von Geld? Oder dem von Ehre, Da wird es schwieriger.
Wenn man da Übereinstimmung erzielen würde, könnte man den Rest an Nichtübereinstimmung hinnehmen.
Das wird so nie passieren - außer man betreibt es totalitär.
Ansonsten ist jedes Thema heterogen in beliebigen Teilen der Gesellschaft und Du wirst nie einen generellen Konsens finden. Selbst in begrenzten Gruppen ist das nicht denkbar, nehme z.B. Toleranz und das rechte Milieu, in dem "der Döner[mann]" akzeptiert wird, "die Türken" aber nicht. Oder nimm den Umgang mit "Sonderzeichen-Gendern", der von einer kleineren Bevölkerungsgruppe laufend hoch gehalten wird, ohne dass diese Minderheiten wie Sehbehinderte beachten, die damit im realen Leben nicht umgehen können.
Die Gesellschaft entwickelt sich einfach nicht gleichmäßig und selbst bei Menschen, die sich als tolerant betrachten, herrscht in Wirklichkeit sogar das Gegenteil.
Das ist deine These. Äussere Einflüsse schmieden schnell Gemeinschaft. Wenn Trump und Putin die Welt beherrschen wollen oder wenn die Klimakatastrophe die nächsten Opfer fordert, ändert sich die Sichtweise Vieler.
Äussere Einflüsse schmieden schnell Gemeinschaft.
Da stimme ich unumwunden zu. Ich wage dennoch zu bezweifeln, dass die Industriestaaten und Schwellenländer jährlich 1 Billionen Dollar für Klimaschutz aufbringen werden - egal, ob kleine Inseln verschwinden oder sich die Küstenlinien verändern. Da werden eher Gelder für den Küstenschutz des eigenen Landes ausgegeben. Das ist zwar nicht richtig, aber aus meiner Sicht realistischer.
Wenn Deutschland angenommen 100 Mrd. in den Topf einzahlt, dann wären das bei 44,5 Mio. Erwerbstätigen für jeden 2.250,- € im Jahr. Ob das die Bürger mitmachen, um in Indonesien etwas gegen den ansteigenden Meeresspiegel zu tun? Ich kann mir das einfach nicht vorstellen.
Andersherum könnte der Staat auch jedes Jahr 100 Mrd. als neue Schulden aufnehmen. Bereits jetzt zahlen wir 36 Mrd. € pro Jahr für Zinsen (ohne Tilgung). Die nächsten Generationen wären ziemlich rasch pleite und es gäbe einen Aufstand.
Ich will es nicht schlecht reden, aber ich habe da nicht so viel Hoffnung wie Du.
Der Meeresspiegel steigt nicht nur in Indonesien. Und Waldbr#ände, stürme, Überschwemmungen gibt es auch hier.
Die nächste Generation wäre, wenn wir nichts tun, nicht nmur pleite sondern würde nicht mehr auf nur annähernd ähnlichem Standard leben können.
In Ruinen schuldenarm zu leben ist deutlich weniger atttraktiv als in guten Verhältnissen mit Schulden.
Ich widerspreche Dir ja gar nicht, aber ich zweifle an der Akzeptanz in der Bevölkerung - und das nicht nur in Deutschland.
ja, das hat Michael Ende, schon in der Unendlichen Geschichte beschrieben,
die größte Gefahr geht dabei immer vom NICHTS (eventuell eine Metapher für leere Köpfe) aus
die einzigen die uns noch retten können, sind ein kleiner Junge, eine kindliche Kaiserin, ein mutiger Indianerjunge, und ein fliegender Glücksdrache
Das bedeutet, dass man auf umfassende Änderungen nicht vorbereitet ist.
Wenn wir uns nur einen Moment vorstellen, Trump würde auf deutsche Produkte % Zölle erheben und auf Autos 100%. Er würde aus der Nato austretn bzw. den Artikel 5 nur gegen Zahlung von 5% aufrechterhalten. Gleichzeitig würder Putin die Ukraine annektieren.
Was glaubst du denn, würde da an welchen Stellschrauben gedreht werden müssen? Wäre da nicht eine völlig neue europäische Gesellschaft nötig? Eine ganz andere Mitwirkung der Bevölkerung? Ganz neue Märkte mit vlöllig anderen Produkten? Eine Umstrukturiereun europäischer Aufgaben?