Diskussion: Wie steht ihr zu Veganern?

An sich haben Sie eine liebliche, gute Einstellung. Ich würde mir das persönlich nicht zutrauen.(ich war ein Jahr lang vegetarisch unterwegs und hatte Eisenmangel)

Früher habe ich gedacht "Ich habe Hochachtung vor allen vegan lebenden Menschen, aber ich selbst könnte das nicht." Jetzt bin ich seit 2 Jahren vegan und seit dem mit mir im Reinen. So schwierig ist es heute wirklich nicht mehr.

Die größte Herausforderung für mich als vegan lebenden Menschen ist der Umgang mit Mitmenschen, die sich selbst "tierlieb" oder "Tierfreunde" nennen und gleichzeitig für ihren Genuß noch Tierleidprodukte konsumieren. Ich diskutiere nicht ständig mit denen oder versuche sie zu überzeugen (bringt meist sowieso nicht viel), aber wenn das Thema angesprochen wird natürlich schon etwas.
Außderdem bin ich ein wenig aktivistisch tätig, z.B. gehe ich zu ARIWA Demos.

Bei den Leuten die ständig sagen "Veganer sollen nicht missionieren und andere in Ruhe lassen" frage ich mich, ob sie das auch über Menschen gesagt hätten, welche sich früher für die Abschaffung der Sklaverei, für Frauenwahlrecht oder gegen Schläge in der Schule und elterlichen Erziehung eingesetzt haben.

Vom ethisch/moralischen Aspekt abgesehen ist der Konsum von Tierprodukten außerdem für einen hohen Ressourcenverbrauch sowie enorme Umwelt- und Klimaschäden verantwortlich. Dass dies deutlich reduziert werden sollte ist inzwischen vielleicht bei vielen angekommen, bleibt aber meistens dann doch nur ein Lippenbekenntnis und so sägt die Menschheit weiter auf dem Ast auf dem sie sitzt, weil es halt so "lecker" ist.

https://www.umweltbundesamt.de/themen/landwirtschaft/landwirtschaft-umweltfreundlich-gestalten/fragen-antworten-zu-tierhaltung-ernaehrung#Frage1_3

https://ourworldindata.org/food-choice-vs-eating-local

Im Grunde sind sie mir Symphatisch.

Egal aus welchem Grunde, sie leben Verzicht.

Es ist ein konsequentes Verhalten.

Ich kritisieren sie aber dennoch gerne, weil ich viele Fehler sehe, insbesondere dann wenn sie versuche sich zu erklären.

z.B.

z.B. Tierwohl ist mir wichtig - aber sie essen kein Honig. Für die Befruchtung müssen weltweit Billionen von Wespen gezüchtet und direkt nach der Befruchtung vergast werden. Ein tierwohl Veganer müsste daher besonders viel Honig essen, um Imker zu fördern.

Veganer die weltweite Ernährung in den Vordergrund stellen und Avocado essen oder Erdbeeren aus Wüstenregionen....

Schlimmer sind Veganer die den Co2 Ausstoß von Tieren bemängeln. Die haben in der 5. Klasse geschwänzt als man im Biounterricht den Kohlenstoffkreislauf erklärte.

Ich habe aber auch etwas gegen Fleischesser die meinen eine Mahrlzeit ohne Fleisch sei kein vollwertiges Gericht.

Ich bevorzuge

• regional
• saisonal
• fleischarm
• so viel wie möglich selber anbauen

Kenne leider nur sehr wenige Veganer, die einfach ihren Leben leben und andere in Ruhe lassen.

Viele die ich kenne oder gekannt habe, meinen immer, ihre eingepleute "Kassette" abspielen zu müssen oder denken, dass wir Vegetarier nicht wissen, woher Käse, andere Milchprodukte und Eier kommen und versuchen zwangsaufzuklären.

Solange sie einfach leben und jeden in Ruhe lassen, der nicht explizit danach fragt, ist mir das vollkommen wumpe, ob sich jemand vegan ernährt oder nicht.

Ich stehe gar nicht zu Veganern. Veganer essen keine tierischen Produkte. Das können sie tun und lassen, wie sie wollen. Ich sehe keinen Grund dazu irgendeine Stellung einzunehmen.