Deutsche und dänische Asylpolitik?
Ein Vergleich der Asylpolitik von Dänemark und Deutschland zeigt deutliche Unterschiede in der Herangehensweise, insbesondere in Bezug auf Aufnahme, Integration und politische Zielsetzungen. Beide Länder gehören zur EU, setzen jedoch unterschiedliche Schwerpunkte und Maßnahmen um.
1. Aufnahme von Asylbewerbern
Dänemark:
Dänemark verfolgt eine abschreckende Politik, um die Anzahl der Asylbewerber zu minimieren.
Die Regierung setzt auf Maßnahmen wie externe Asylverfahren, bei denen Asylbewerber in Drittstaaten (z. B. Ruanda) untergebracht werden sollen.
Es wird auf temporären Schutz gesetzt, mit der Absicht, Asylsuchende nach Stabilisierung der Lage in ihren Herkunftsländern zurückzuführen.
Deutschland:
Deutschland hat seit der Flüchtlingskrise 2015 eine offene Aufnahmebereitschaft gezeigt, insbesondere für Kriegsflüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und der Ukraine.
Aufnahme erfolgt primär innerhalb des Landes; es gibt keine externen Asylverfahren.
Ziel ist oft eine langfristige Integration der Schutzsuchenden, vor allem bei schwerer Rückkehrbarkeit.
2. Dauer und Art des Aufenthalts
Dänemark:
Temporärer Schutzstatus: Aufenthaltsgenehmigungen werden regelmäßig überprüft und können bei stabilen Verhältnissen im Herkunftsland entzogen werden.
Der Fokus liegt auf einer Rückkehrorientierung.
Es gelten strenge Kriterien für eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung.
Deutschland:
Asylbewerber erhalten zunächst einen vorübergehenden Schutzstatus, aber langfristige Integration wird gefördert.
Nach einer bestimmten Zeit (in der Regel 5 Jahre) und bei Erfüllung von Integrationskriterien (z. B. Sprachkenntnisse, Arbeit) können Asylbewerber einen dauerhaften Aufenthaltstitel beantragen.
3. Sozialleistungen für Asylbewerber
Dänemark:
Reduzierte Sozialleistungen für Asylbewerber im Vergleich zu Einheimischen, um die Attraktivität des Landes zu senken.
Es gibt spezielle Rückführungsprämien, um Migranten zur freiwilligen Rückkehr zu bewegen.
Deutschland:
Asylbewerber erhalten Unterstützung gemäß dem Asylbewerberleistungsgesetz, darunter Unterkunft, medizinische Versorgung und ein Taschengeld.
Nach Anerkennung als Flüchtling können sie Sozialleistungen nach dem deutschen Sozialgesetzbuch beziehen.
4. Integration
Dänemark:
Integration wird oft als Voraussetzung für den Verbleib betrachtet. Dazu gehören verpflichtende Sprachkurse und Maßnahmen zur Vermeidung von Parallelgesellschaften.
Es gibt strenge Wohnauflagen: Asylbewerber dürfen nicht in bestimmten "Ghettos" wohnen.
Fokus auf Arbeitsmarktintegration, aber restriktive Bedingungen für Arbeitsgenehmigungen.
Deutschland:
Integration ist ein zentraler Bestandteil der deutschen Asylpolitik: kostenlose Sprachkurse, Integrationskurse und Zugang zu Bildungseinrichtungen.
Asylbewerber dürfen nach 9 Monaten (oder früher) arbeiten, je nach Region und Arbeitsmarktlage.
Es gibt zahlreiche Förderprogramme für Integration in Gesellschaft und Arbeitsmarkt.
5. Politische Debatte und Zielsetzung
Dänemark:
Dänemark verfolgt eine restriktive Asylpolitik, die breite Unterstützung in der Bevölkerung und im Parlament hat.
Die Sozialdemokraten unter Mette Frederiksen betonen, dass strenge Asylregelungen notwendig sind, um die soziale Kohäsion und das Wohlfahrtssystem zu schützen.
Deutschland:
Die Asylpolitik ist stark polarisiert: Während die Regierung eine humane und auf Integration ausgerichtete Politik verfolgt, gibt es Kritik von konservativen und rechtspopulistischen Parteien, die eine strengere Kontrolle fordern.
Ziel ist es, humanitäre Verantwortung zu übernehmen und gleichzeitig die Belastungen fair auf die EU-Staaten zu verteilen.
6. Internationale Stellung
Dänemark:
Dänemark ist nicht Teil der gemeinsamen EU-Asylpolitik (Opt-out) und verfolgt eigene Wege, wie externe Asylverfahren.
Das Land steht oft in der Kritik von Menschenrechtsorganisationen.
Deutschland:
Deutschland spielt eine zentrale Rolle in der EU-Asylpolitik und setzt sich für eine europäische Solidarität ein.
Es gibt Bemühungen, Asylsuchende innerhalb der EU gerechter zu verteilen.
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Zusammenfassung:
Die Asylpolitik Dänemarks ist restriktiv und auf Abschreckung ausgelegt, während Deutschland einen integrativen und humanitären Ansatz verfolgt.
Was haltet ihr von der dänischen Asylpolitik?
Was haltet ihr von der deutschen Asylpolitik?
Welche findet ihr besser und warum?
Würdet ihr euch für Deutschland die gleiche Asylpolitik wie in Dänemark wünschen oder andersherum?
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6 Antworten
Was haltet ihr von der dänischen Asylpolitik?
Finde ich gut und war grundsätzlich auch ein Modell für Flandern. Obwohl wir hier relativ schnell entschieden hatten, dass wir diese Zuwanderung nicht wollen. Nicht legal, nicht illegal und nicht als ,, Flüchtlinge".
Und wir hatten vorher schon nicht ein solches Problem wie DK bevor diese reagiert haben.
Dänemarks Politik zielt halt darauf ab, Flüchtlinge nicht mit Schein-Flüchtlingen zu vermischen, Asyl nur zur gewähren wenn es nötig ist und Migration auf gesteuerte und gewollte zu begrenzen- bestenfalls aus ethnokultureller Sicht besser vertraglichen Kulturkreisen bzw aus ähnlichen Kulturen innerhalb des Abendlandes (gemeinsamer zivilisatorischer Raum)
Was haltet ihr von der deutschen Asylpolitik?
Eigentlich so ziemlich das absolute Gegenteil von dem was ich geschrieben habe zu Dänemark. 😅
Welche findet ihr besser und warum?
Ganz klar Dänemark. Die Begründung findet sich ja eigentlich schon im ersten Teil. Klare Trennung und Begrenzung, Schutz eigener ethnischer und kultureller Identität. Die Dänen verleugnen sich auch meines Wissens allgemein nicht selbst. Faktor Sprache lernen und Integration bzw Anpassung.
Und auch bei denen die sie verständlicherweise eben nicht in das Projekt Rückführung oder Remigration packen können was die Sozialdemokraten dort so vor langer Zeit gestartet haben, auch die werden im Land selbst in die Pflicht genommen. Deren möglicherweise bewusste Isolation in eigene Gesellschaften wird vorgebeugt. Schulen vermitteln (zumindest nach Aussage von Freunden) dort gezielt um die Entwicklung als Nation in der Waage zu halten nationale Geschichte und Identität (bzw packen sie eben mit auf den Lehrplan und die Entwicklung).
Würdet ihr euch für Deutschland die gleiche Asylpolitik wie in Dänemark wünschen oder andersherum?
Sicher. Halte ich aber für ausgeschlossen. Ein Land was so wenig Selbstverständnis für sich selbst zu haben scheint und auf so einigen schrägen Narrativen zu den Thema hängen bleibt, hat da nicht viele andere Möglichkeiten als weiter zu machen wie aktuell. ^^ 🤷
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Sehr gut geschrieben 👌🏽. Von dänischen Schulen habe ich auch sehr viel Gutes gehört.
in erster linie geht es bei der Frage von langfristiger Immigration darum ob ein Land junge Einwohner benötigt oder nicht. Und da hat dänemark es besser als deutschland. Mehr junge Menschen und steigende Geburtsraten. Also benötigen sie weniger Zuwanderung bzw können stärker sieben.
Was nun allgemeines Asylrecht angeht, ich kenne mich mit den grundlegenden Gesetzen in dänemark nicht aus um es bewerten zu können ob es von der Seite her "ok" ist. Aber ich halte es moralisch für falsch Menschen in Not Hilfe zu verwehren. Heißt aber nicht das vas deutsche Modell richtig ist bzw Fehlerfrei. Verpflichtende Sprachkurse fände ich überaus wichtig, denn Sprache schafft nun mal die Grundlage für jeden Aufenthalt.
Es wird ja niemandem die Hilfe verwehrt. Es wird eben nur so lange Hilfe geleistet, wie sie auch benötigt wird
wird sie in deutschand auch nur - asyl gibt es nur solange wie ein Asylgrund entweder nach Gesetz oder nach völkerrechtlichem Vertrag vorliegt.
Dänemark macht es genau richtig..
Die Botschaft muss bis in diese Länder vordringen, dass es hier nichts für sie gibt und auch nur dann kommen sie nicht.
Dänemark und Polen mit Tarczynski haben es begriffen.
und woher nimmst du dann dringend benötigte Arbeitskräfte? In deutschland werden zu hunderttausenden Pflagekräfte gesucht - also nur mal so als Bsp. Handwerker, Kraftfahrer usw sind auch gesucht.
die Einheimischen bekommst in solche Jobs nicht vermittelt
von den 1 Millionen Syrer sind aktuell z.B 5000 in der Pflege. Diese Leute lösen keine Fachkräfteprobleme, sondern Kosten und man kriegt maximal einen Teil davon in einfache Tätigkeiten Scannerkassen bedienen, Lieferando und Amazonfahrter,etc.. ..Das ist es..
Gleichzeitig beanspruchen sie offensichtlich Ressourcen, Dienstleistung . die für diese Leute benötigt werden und nach der Remigration wegfallen. Und ganz allgemein selbst wenn wir von der Prämisse ausgehen, dass uns das Wohlstand kosten würde wäre mir das scheiß-egal. Ich möchte diese Leute nicht hier haben . End of story.
von den 1 Millionen Syrer sind aktuell z.B 5000 in der Pflege.
6100 nach aktuellen zahlen +1800 Azubis.
Ingesamt sind laut Idw 80.000 Syrer in Jobs wo es schwerste Vermittlungshemmnisse gibt. Sogenannte Engpassberufe.
Gleichzeitig beanspruchen sie offensichtlich Ressourcen, Dienstleistung . die für diese Leute benötigt werden und nach der Remigration wegfallen. Und ganz allgemein selbst wenn wir von der Prämisse ausgehen, dass uns das Wohlstand kosten würde wäre mir das scheiß-egal. Ich möchte diese Leute nicht hier haben . End of story.
hier gehst schon mal von falschen Tatsachen aus - laut deutschen Gesetzen ist bei den angesprochenen Fällen, den Willen der Syrer vorrausgesetzt, eine Immigration möglich Heißt sie können auf Antrag die Staatsbürgerchaft erlangen. Eine Remigration wie sie von kleinen Nazi-Kindern gefordert wird, wird es nicht geben.
Ansonten ja wunderbar, danke dir, ich hab das direkt an den verfassungsschutz weitergegeben, selten sind Nazis so dusslig so offen verfasungsfeindliche Aussagen zu treffen
Ahahaha. An den Verfassungsschutz. Da gehörst du hin ja...:)
Die Dänen machen alles richtig. Es stimmt zwar, daß auch Deutschland Zuwanderung braucht, aber eben gesteuert und bedarfsgerecht. Wir brauchen keine kulturfremden, ungebildet Moslems, die nur wegen der Sozialleistungen hier her kommen.
Niemand möchte, dass das Land ausgenommen wird, völlig egal, wo derjenige herkommt. :)
Kann die dänischen Asylpolitik durchaus nachvollziehen....natürlich, Deutschland und Dänemark sind nicht 1:1 vergleichbar....aber auch Dänemark hat sich erst nach diversen Fehlschlägen in der früher sonst recht liberalen Asylpolitik zu einer härteren Gangart entschlossen....z.B. die Ghettobildung hat dort, wie auch im Moment in Schweden zu erheblichem Missmut in der Bevölkerung geführt...Den Regierungen ist dort halt der soziale Frieden in der Bevölkerung sowie die Stabilität des Sozialsystems lieber als das Ansehen in der Welt und der Versuch, sämtliche Kulturen zu einer friedlichen Gesellschaft zu verschmelzen.....Auch sind die Auflagen z.b.in Schweden und Dänemark, was die Zuwanderung von Fachkräften angeht, wesentlich strenger und für den Arbeitsmarkt wesentlich zielgerichteter....
Es wird ja niemandem die Hilfe verwehrt. Es wird eben nur so lange Hilfe geleistet, wie sie auch benötigt wird. :)
Danke für deine Antwort.