Austauschschüler früher
Wer hatte früher in den 70er/80er/90ern einen Austauschschüler oder war einer?
Wie ist es dazu gekommen?
Welches Jahrzehnt, Welches Land, wie lange usw.
Gab es negative Erfahrungen?
Meine ältere Schwester hatte in den frühen 80ern eine Engländerin. Vermutlich über die Schule/Städtepartnerschaft.
Das passte überhaupt nicht. Am Ende musste ich mit 10 und praktisch ohne Englischkenntnisse die Unternehmungen begleiten.
Meine Schwester ist auch nicht nach England gefahren.
Und ich hatte gar keine Angebote später. Oder ich kann mich nicht erinnern, oder meine Eltern wollten keine mehr.
1 Antwort
Ich selbst war erst kurz nach den 90ern im Schüleraustausch nach Japan, aber ganz ehrlich: ich denke, dass die Jahrgänge vor mir aus so ziemlich genau denselben Beweggründen gegangen sind und ungefähr so zu Schüleraustausch gekommen sind wie ich auch und andere auch 🤷🏻♀️ Ich lese auch gerne Erfahrungsberichte von „alten“ Jahrgängen, und dort steht es eigentlich auch fast immer so. Es fing auch damals in aller Regel damit an, dass sich ein junger Mensch grundsätzlich für das Ausland (entweder allgemein oder ein bestimmtes Land) interessiert hat, sich dann über Möglichkeiten informiert hat und so eben zu Austauschorganisationen kam. Natürlich war die Länderauswahl eingeschränkter, natürlich waren die finanziellen Fördermöglichkeiten sehr viel eingeschränkter, natürlich waren die Vorbehalte tendenziell ein bisschen größer (andererseits, sooo sicher bin ich mir da gar nicht), natürlich waren die Kenntnisse der Sprache des Gastlandes tendenziell noch weniger ausgeprägt, natürlich waren die Kommunikationsmöglichkeiten viel eingeschränkter, aber ansonsten war es nicht anders. Beispielsweise mein Austauschland Japan, dorthin gibt es seit den 80ern Schüleraustausch, und in den 80ern könnte man natürlich nicht so ohne weiteres mal schnell über Zoom einen A1-Japanischkurs an der Volkshochschule machen, und man konnte sich nicht vorher Erfahrungsberichte vieler anderer Austauschschüler durchlesen, und natürlich hatte Japan damals in Deutschland ein anderes Image als heute, aber die Austauschschüler suchten eben das exotische Abenteuer, und das suchen sie heute eben auch noch.
Das Parlamentarische Patenschaftsprogramm? Das gibt es heute noch: https://www.bundestag.de/europa_internationales/ppp
Allerdings sind die USA in der Tat nicht mehr so beliebt als Zielland wie früher.
Eventuell hängt es auch vom örtlichen Bundestagsabgeordneten ab und wie viel Herzblut er dieser Angelegenheit widmet beziehungsweise es anspricht. Mein persönlicher Eindruck ist jedenfalls, dass dies früher überaus gefördert worden ist und nun fast nicht mehr existiert. Aber dies ist nur meine subjektive Wahrnehmung.
Ich hoffe nicht, aber dafür bin ich halt auch hier auf gutefrage.de aktiv in diesem Themenbereich und beantworte halt Fragen dazu. Dass mir in 10 Jahren niemand kommt, er oder sie habe nicht davon gewusst…
Früher lief der Schüleraustausch auch häufig über den örtlichen Bundestagsabgeordneten. Man musste einen Fragebogen ausfüllen, wurde eventuell zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen und die Chancen standen gar nicht mal so schlecht, dass man in einer High School in den Vereinigten Staaten unterkam. Von dieser Seite wird aber anscheinend fast nichts mehr unternommen und es scheint ziemlich eingeschlafen zu sein.
Oder die Schule hatte eine Partnerschule zum Beispiel in Arizona, wodurch viele Schüler um Weihnachten für ein paar Monate dort waren und viele US-Amerikaner zum Gegenbesuch im Sommer kamen. Gefühlt hatten viel mehr Schüler einen Aufenthalt in einer US High School als nicht.
Jedenfalls gab es überaus viel Gelegenheit mit jungen US-Amerikanern in Kontakt zu kommen und man schrieb sich teilweise noch jahrelang.
Dies scheint jedoch alles sehr eingeschlafen zu sein und in den letzten 30 Jahren gab es diesbezüglich anscheinend erhebliche Rückschritte.