Altes Paradoxum. Was denkt ihr..


28.03.2025, 14:33

Meine Frage wäre folgende.. Kann ein allnächtiges Wesen ein Objekt erschaffen das so schwer ist das dieses Wesen es nicht anheben kann

9 Antworten

Du stellst dir vor, ob ein allmächtiges Wesen ein Objekt erschaffen kann, das so schwer ist, dass es es selbst nicht heben kann. Damit sprichst du ein klassisches Paradoxon an, das zeigt, dass Allmacht an logische Grenzen stößt. Wenn das Wesen ein solches Objekt erschafft, wäre es nicht mehr allmächtig, weil es es nicht heben kann. Wenn es das Objekt nicht erschaffen kann, ist es ebenfalls nicht allmächtig. In beiden Fällen entsteht ein Widerspruch. Die meisten Philosophen sagen daher, dass Allmacht nicht bedeutet, auch das logisch Unmögliche tun zu können. Ein Widerspruch bleibt ein Widerspruch, selbst für ein allmächtiges Wesen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – stud.phil.

Apostata630 
Beitragsersteller
 28.03.2025, 15:07

Ist mir klar. Ich hoffe nur auf regen Gedankenaustausch

PFromage  29.03.2025, 10:59
@Apostata630

Mit Logik muss man etwas vorsichtig sein. Klassische Axiome wie der Satz vom ausgeschlossenen Dritten oder die Äquivalenz von doppelter Verneinung und Bejahung lehnen z.B die Konstruktivisten ab und das sind keineswegs Esoteriker. Im Mittelalter wurde sogar der Satz vom ausgeschlossenen Widerspruch angesägt und das hätte auch das Paradoxon zu Fall gebracht.

Ja klar kann es das. Weil ein allmächtiges Wesen in der Lage ist sich zu ändern. Erst schafft es den unhebbaren Stein. Dann wandelt es sich und hebt den Stein.

Der Beweis dass die Vorstellung von Allmacht ein logischer Rohrkrepierer ist, geht anders. Z.B. könnte (ein) Gott/Göttin seinem/ihrem Propheten als Zeichen die Idee zu einem funktionstüchtigen Perpetuum mobile 2. Art übermitteln, aber er/sie/es könnte dem Propheten nicht die Idee zu einem funktionstüchtigen Perpetuum mobile 1. Art übermitteln.

Deshalb ist jede Religion die einen allmächtigen Gott postuliert, sofort hinfällig.


Apostata630 
Beitragsersteller
 29.03.2025, 00:50

Guter Ansatz, hat aber was von Zirkelschluss

NostraPatrona  29.03.2025, 17:24
@Apostata630

Punkt 1 kein Zirkelschluss, sondern eine Aufdeckung, dass die Forderung in sich unlogisch ist, weil sie aus zwei Forderungen besteht (schaffe einen unhebbaren Stein, hebe einen unhebbaren Stein), die einander ausschließen. Da könnte man auch formulieren, kann Gott 10 kg abnehmen, so dass er 10 kg mehr wiegt. Also ein völlige hirnrissiges Paradoxon. Komisch, dass das lange ernst genommen worden ist.

Punkt 2 zeigt, dass nicht jede unerfüllbare Forderung in sich unlogisch sein muss.

Natürlich kann man im Traum einen Winkel mit den klassischen Mitteln dreiteilen, unter Wasser atmen, ohne Hilfsmittel fliegen, ein Perpetuum mobile 1. Art bauen ... aber das geht eben nicht in der Wirklichkeit unseres Universums. Deshalb kann es in unserem Universum kein allmächtiges Wesen geben und es könnte in unserem Universum auch kein allmächtiges Wesen von außen wirken. Das geht eben nur im Traum oder der Welt der Ideen.

Apostata630 
Beitragsersteller
 29.03.2025, 17:30
@NostraPatrona

1.das ist mir wohl klar, bin schließlich seit vielen Jahrzehnten kein Kind mehr, fand dieses Paradox allerdings schon als Kind einfach nur interessant 2.nochmal ich wollte nur mal diese alte Sache in den Raum stellen

Du hast gerade einen guten Grund genannt, welcher gegen die Existenz Gottes spricht. Merlin hat es gut beschrieben.

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Apostata630 
Beitragsersteller
 28.03.2025, 16:27

War mein Plan

Dogetastisch  29.03.2025, 00:50

Oder gegen die universelle Gültigkeit der Logik.

Kommt sehr auf die Definition von "allmächtig" an. Kann ja auch bedeuten "kann viele Dinge tun, die kein Mensch kann".


Apostata630 
Beitragsersteller
 28.03.2025, 21:01

Nee, ich glaube bei diesem Paradoxum geht es um allmächtig im Sinne des Wortes

Da mit dem allmächtigen Wesen nur Gott gemeint sein kann, kann ein solcher wohl ausgeschlossen werden, denn er war bloß ein menschliches Hirngespinst in Ermangelung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse und zur Rechtfertigung irdidischer Herrschaftsverhältnisse.