Wir bringt man Kindern verständlich bei, was sich " gehört"?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es gibt mehrere Lerntheorien, die beschreiben, wie Menschen lernen.

In diesem Fall trifft am ehesten der Kognitivismus zu, genauer das Modelllernen nach Bandura.

Die Theorie besagt ganz einfach, dass Menschen durch Beobachtung anderer Menschen neue Verhaltensweisen lernen.

Das bedeutet einfach runtergebrochen: Wenn du selbst nach einem Stück Kuchen aufhörst zu essen, dann lernt das Kind, dies ebenfalls zu machen. Isst du stattdessen den halben Kuchen auf, dann wird das Kind nicht verstehen, wieso es das selbst nicht auch machen sollte. Man hat also vor Kindern immer eine Vorbildfunktion, das wird nicht nur so daher gesagt, sondern ist in der Pädagogik auch so akzeptiert.

Wichtig bei dieser Theorie ist, dass nicht jeder von jedem gleich lernt. Wichtig dabei sind mehrere Faktoren, z.B. die Beziehung zwischen dem Subjekt und dem Modell.

Ansonsten sollte man Kindern auch verständlich erklären, wieso das nicht gut ist. Entgegen der früheren Sichtweise sind Kinder Individuen mit eigenen Gedanken, Wünschen und Zielen. Kinder wollen wissen, wieso etwas so ist. Wenn du einem Kind erklärst, dass in Kuchen viel Zucker drin ist und Zucker in großen Mengen krank machen kann und andere negative Folgen hat, dann wird das Kind das häufig verstehen.

Problematisch ist aber auch, dass Kinder von anderen Kindern ebenfalls lernen. Wenn sie also andere Kinder dabei beobachten, viel zu essen, dann wollen sie das in der Regel auch. Hier hilft dann Aufklärung, wie oben erwähnt. Kinder haben hier einen sehr starken Gerechtigkeitssinn.

Nachtrag: weil ich hier nun Kommentare von Leuten gesehen habe, die behaupten, es sei in Ordnung, sein Kind sowas machen zu lassen: Zur Erziehung eines Kindes gehört auch die Gesundheitserziehung dazu. Kinder können selbst absolut nicht einschätzen, was gut und was schädlich ist. Acht Stücke Kuchen zu essen ist, sofern der Kuchen nicht zuckerfrei ist, absolut schlecht, für Kind und für Erwachsene. Wenn man in dem Alter lernt, sich gesund zu ernähren, dann fällt es einem als Erwachsener auch viel leichter. Und jeder weiß, dass gesunde Ernährung Krankheiten vorbeugen kann. Außerdem ist Übergewicht, was in den meisten Fällen durch ein krankhaftes Essensverhalten ausgelöst wird, eine der verbreitetsten Volkskrankheiten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Gelernter Erzieher und studierter Sozialarbeiter
dass sie, wenn sie zu Besuch sind, keine acht Stücke Kuchen essen sollen, auch wenn noch genug für andere bliebe?

Wenn genug Kuchen für alle da ist, wieso sollten sie dann nicht 8 Stück essen? Willst Du den Kuchen lieber wegschmeißen?

Oder dass ein ständig etwas anbietender Gastgeber doch "erwartet", dass, überspitzt gesagt, nicht der ganze Limokasten leer getrunken wird?

Wenn der Gastgeber Limonade anbietet, kann man das narürlich annehmen. Und selbst wenn danach der Kasten leer ist.

Das was Du hier an Beispielen bringst hat nichts mit Benehmen zu tun. Es geht Dir nur um deine eigene Scham. Woher auch immer die kommt.

Weil 8 Stück Kuchen nicht gut für das Kind sind.

Limo ist giftiges Wasser was teuer gekauft werden muss, auch nicht gut für das Kind.

Deine Einschätzung zum emotionalen Zustand der Fragesteller*in ist unangebracht und fehlerhaft.

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Nutella gab es bei uns nie. Mein Kind dürfte acht Stück Kuchen essen und dazu zehn Flaschen Limo trinken. Sein Kind derart einzuengen, hat nichts mit Anstand zu tun. Guten Tag, Bitte, Danke schon eher. Und das lebte ich ihm selbstverständlich vor.

Verhaltensregeln aufstellen. Besprechen. Konsequenzen bei Missachtung in Aussicht stellen. Konsequenzen bei Nichtbeachtung auch umsetzen.

Indem man es ihm so vormacht und ihm ein gutes Vorbild ist, wie man möchte, dass es sich verhält. Kinder machen Erwachsenen eigentlich so ziemlich alles nach.