Wie kann ich den Hass gegen meinen Vater überwinden?
Ich habe so einen Hass gegen meinen Vater, weil er mir seit ich denken kann das Leben zur Hölle gemacht hat. z.b. hat er mir als Kind immer das Kinderheim gezeigt, wenn wir einen Familienausflug gemacht haben ist er extra einen Umweg gefahren und hat gesagt er wird mich dort abgeben, wenn ich nicht brav bin. Mit 15 hat er mich in eine Ausbildung gezwungen, und heute noch macht er ein Theater wenn er mich beim Rauchen "erwischt" (ich bin 44!) zu allem Übel ist er noch mein Nachbar und beobachtet mich Tag und Nacht. Meine 1. Frau hat sich (auch) deswegen scheiden lassen... Und jetzt wird er bald 70 und ich will Ihm nicht mehr böse sein, aber wenn ich an ihn denke, oder ihn sehe dreht sich mein Magen um und ich muss mich fast übergeben. Er ist ein alter Mann und er soll seinen Frieden haben, aber ich kann ihm nicht verzeihen, wie kann ich den Hass überwinden?
10 Antworten
Es gibt im Leben nun mal Dinge, die man nicht ändern kann!
Konkret: Du kannst Deinen Vater nicht ändern bzw. nicht mehr ändern.
Nehme ihn, so wie er ist oder auch nicht. Lebe Dein Leben, wie Du es leben und gestalten möchtest. Hierzu gute Wünsche.
Deine beschriebene Situation erinnert mich an folgendes Sprichwort, das lautet:
"Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.” Reinhold Niebuhr
Ich bin 34 und habe das Problem mit meiner Mutter, du kannst es nicht überwinden. Aber eins verstehe ich nicht Du bist 44 und wohnst in der Nähe von Deinem Vater? Dann kann er Dich doch erst recht Beobachten. Ziehe da bloß schnell weg auch wenn es nicht sehr viel Bringt. Aber Du hättest Dich dann nicht Scheiden lassen müssen hättest Deinem Vater einfach gesagt Du hättest Dich getrennt und fertig (ich lebe sein Monaten angeblich in Scheidung). Kommt er Dich besuchen, dann müssen ja keine Sachen von Ihr irgendwo herum stehen oder? Kopf hoch wie Du schon sagst er ist schon alt.
Hass zerfrisst einen innerlich. Wie du den Hass allerdings überwinden kannst, weiß ich nicht, weil er offensichtlich immernoch sehr dominant dir gegenüber ist. Ich frage mich, warum du dich seinem Einfluss nicht entziehst oder schon früher entzogen hast. Das bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass du ihn nicht mehr besuchen oder sehen sollst, aber Abstand hätte euch sicher beiden gut getan! Vielleicht siehst du jetzt die Möglichkeit dazu? Wenn nein, dann solltest du zur Therapie gehen. Das ist nicht böse gemeint, aber um sowas verzeihen zu können, müsstest du erstmal alles aufarbeiten. Alleine geht das aber sehr schwer.
Ich halte es in meinem Leben so, wenn mir Menschen nicht gut tun (davon gibt es zum Glück nicht viele), dann halte ich mich von ihnen fern und breche notfalls den Kontakt ab. Alles anderer zerfrisst einen, ich selbst habe damit so meine Erfahrungen gemacht.
Tolle Antwort! Genau das würde ich Dir auch raten. Versuch es mal mit einer Psychotheraphie um diesen ganzen Ballast aus Deiner Kindheit loszuwerden. Ein Psychotherapeut bringt Dir bei, damit besser umzugehen und damit abzuschließen (was bei Deiner Vergangenheit bestimmt eine Weile dauern wird). Ansonsten sage Dir immer in dem Moment, wo bei Dir der Hass hochkommt "Diese Person ist es gar nicht wert, dass ich mich derart über sie aufrege, sie ist bemitleidenswert und war zu unfähig um mit mir würdevoll umzugehen" - vielleicht hilft Dir das auch schon ein bisschen.
Es reicht, wenn du es alleine für dich machst und dann deine Konsequenzen daraus ziehst. Ich bin den selben Weg gegangen und er hat mir gut getan.
Lies mal das Buch Clair La Belle Heilung von der Seele her. Das ist sehr gut und erklärt so einiges logisch. wenn man an Wiedergeburt und Abarbeitung von Schuld oder Fehlverhalten glaubt. Stell dir vor, du warst im letzten Leben ,das was heute dein Vater ist dein dein Vater war damals du.Da .bekommst du heute das ab. was du damals deinem Vater angetan hast.Wenn du ihm Jetzt vergibst, dann seid ihr Quit.Das ist alles nur Theorie, aber das hilft einem bei der Verzeiharbeit.Frag ihn doch einfach mal. ob er damals auch so behandelt wurde, und ob er das Toll fand.Wann starb sein Vater? Vor deiner Gaburt. Natürlich kann es auch schon Generationen vorher passiert sein. Aber wie gesagt ,alles nur Theorie!Übrigens, wenn er auch so behandelt wurde ,wie er dich behandelt, so darfst du nicht ganz so streng mit ihm sein. da er ja nur das weitergeben kann. was er selber gelernt hat!
Ein sehr guter Tipp, ich habe zwar die Frage nicht gestellt aber nicht schlecht. Ich werde meiner Mutter also vergeben was sie mir antut. ich habe wegen der im alter von 10 Jahren meinen ersten Selbstmorde versucht gehabt. Guter Tipp
Des Selbstmord hast du aber nicht geschafft, weil du noch gebraucht wirst, und dein Schutzengel hat dich beschützt, Das sollte dir zu denken geben.Nur Mut, du schaffst das,
Mir (51) geht es ähnlich, nur ist es bei mir die Mutter (72). Vor über 2 Jahren habe ich den Kontakt zu ihr abgebrochen, weil ich es nicht mehr ertragen konnte, sie zu sehen, zu erleben bzw. von ihr zu lesen. Das war während eines Klinikaufenthaltes, bei dem meine Kindheit wieder "zum Vorschein" kam. Seit dem bin ich in Behandlung/Therapie, um u.a. diese Kindheit aufzuarbeiten. Durch den Abstand, den ich mir zu meiner Mutter geschaffen hab, geht es mir immer besser. Verzeihen werd ich ihr wohl nie können, doch mit der Zeit sind meine Gefühle, sie betreffend (Hass, Verzweiflung, Fassungslosigkeit, Unverständnis...) schwächer geworden. Manchmal tut sie mir irgendwie nur noch leid. Vielleicht nehme ich irgendwann wieder Kontakt zu ihr auf. Ich weiß es noch nicht. Doch mit Hilfe meiner Therapie habe ich gelernt, dass ich den Zeitpunkt dafür bestimmen kann, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.
Ich wünsche Dir, dass Du Deinen Weg findest, damit es Dir besser geht!
LG Sislandisa
Therapie ist zwar gut und schön, aber sie bringt nicht viel! Es müssen beide an dieser teilnehmen (Familientherapie) aber ihr glaubt doch nicht im Ernst das der Vater zu einer Therapie gehen würde oder?