Dankbarkeit für negative Erfahrungen?

12 Antworten

Dein Beispiel find ich komisch. Mann ist da nur dankbar dass man nicht tot ist. Was macht einen daran stärker?

Ich hatte mal eine beste "Freundin". Sie war soooo krass gemein und asi zu mir und hat mich voll gemobbt. Ich bin aber trotzdem ihre Freundin geblieben weil...sie mir Leid tat, weil sie keiner mag WEIL sid halt so wiederlich gemein ist. Ich habe es immer wieder einfach hingenommen und sie machen lassen. Es hatte keinen Sinn. Zwar hab ich ihr öfters gesagt dass ich finde das sie schße mir gegenüber ist aber als ich sie entfreunden wollte war sie NOCH gemeiner zu mir.

Omg es war ein Paar Jahre her aber die Erinnerung bringt meinen Hass ihr gegenüber auf.

Jedenfalls wenn ich könnte würde ich die Vergangenheit NICHT verändern wollen, denn ohne sie wäre ich jetzt nicht ich. Ich lasse mich von Niemandem mehr einfach so schlecht behandeln.

DAS verstehe ich unter Dankbarkeit für schlechte Erfahrungen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Guppy131 
Fragesteller
 26.06.2020, 02:07

Ja ich wollte das Beispiel nur nicht soviel ausschmücken, weil der Text ohnehin schon so lang war. Man kann sich durch solche Erfahrungen unterkriegn lassen oder eben stärker werden.

Aber dein Beispiel passt sehr gut, nur frage ich mich wem gegenüber man dann dankbar ist, wenn nicht dem Verursacher?

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TigerWantsMeat  26.06.2020, 02:11
@Guppy131

Also ich weiß nicht ob ich IHR dankbar bin..das ist ne gute Frage.

Kann man einem Geschehen dankbar sein? 😂

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Guppy131 
Fragesteller
 26.06.2020, 02:13
@TigerWantsMeat

😂 Wollte dir jetzt nicht die gleiche Frage aufhalsen, aber wenn du eine Antwort findest sag Bescheid

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Ja, das ist eine wichtige Frage. Ich glaube nicht, dass man der Person, die einem Schaden zugefügt hat, dankbar sein MUSS. Aber du kannst dich darin üben für die Gesamtsituation, in der du durch einen solchen Vorfall warst, dankbar zu sein.

Das würde bedeuten, dass man z.B. dafür dankbar ist, dass man durch so eine Geschichte gezwungen war sich intensiver um sich selbst zu kümmern als man es normalerweise getan hätte. Es kann z.B. bedeuten, dass ich dadurch in die Situation gekommen bin, eine Therapie zu machen, die mir auch andere sehr wichtige Dinge über mich und mein Leben aufgezeigt hat. Es könnte heißen, dass ich durch so eine Situation gezwungen war, viel mehr in mich hinein zu spüren, um mit der resultierenden Angst fertig zu werden. Dadurch habe ich ein größeres Selbstbewusstsein aufgebaut...es kann sein, dass die Situation mir gezeigt hat, dass ich nicht arrogant sein sollte gegenüber Opfern, es hat mir gezeigt, dass ich selbst auch sehr schnell Opfer sein kann und es hat mir Verständnis für all die Opfer von Gewalttaten geschenkt, das ich nun positiv nutzen kann, um anderen Menschen in so einer Lage beizustehen...usw. usw.

Dem Täter DANKBAR für seine Tat zu sein, ist etwas schwierig. Aber vielleicht ergibt sich das sogar aus solchen Überlegungen. Ich würde mir sowas aber nie überzwingen. Was aber an so einer Stelle hilft ist Vergebung. Zum Beispiel mithilfe des hawaianischen Vergebungsrituals Hoóponopono. ...das öffnet einen für eine ganz neue Perspektive.


Lacrimis27  27.06.2020, 18:22

Dankbarkeit ist in diesem Fall wirklich noch schwerer zu begreifen und zu geben als bereits die Vergebung.. Wir sind in dem Moment einzig nur fähig unser eigenes Leiden zu begutachten - jedenfalls die meisten von uns... Du hast recht, auf gar keine Fall versuchen Dankbarkeit zu erzwingen wo man keine empfinden kann.. Vergebung und Dankbarkeit kommt von alleine mit dem wachsen des Bewusstseins und dem wachsen der eigenen Persönlichkeit/ Charakter/ mentale Stärke

Deine Überlegungen gehen in die richtige Richtung - es ist tatsächlich das was man an Erfahrung daraus ziehen konnte..

Ein kleiner Spruch zum loslassen von Dingen die einen sehr mitnehmen (auch den Lebenspartner um das zwischenmenschliche zu stärken durch emotionale Distanz)

Lieber NAME unsere Wege trennen sich! Ich danke dir, für alle Erfahrungen die ich mit dir machen durfte, und wünsche dir viel Glück und Erfolg auf deinem Weg! Ich, gehe meinen Weg ins Glück 🥠

Der dalai lama war mal in einem Rettungswagen auf dem Weg ins Krankenhaus.. Er hatte furchtbare Schmerzen doch konnte an nichts anderes denken als den hungernden Mann an dem er vorbei fuhr... Die durstende Tiere und das Leid der Menschen die er dabei sah

Lg,

Lacrimis

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Lacrimis27  27.06.2020, 18:25
@Lacrimis27

Anhang zum letzter Absatz: und das ist erst Mitgefühl... Noch keine Dankbarkeit für das leid was ihm angetan wurde.. Ich finde, an der RTW Geschichte sieht man schon welche eine Charakterstärke das benötigt..

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Da gehts doch nicht um die Dankbarkeit anderen gegenüber, sondern das die EIGENEN Fehler einen stärker und selbstsicherer machen. Was will man denn daraus lernen, wenn andere einen zusammenschlagen? Nie wieder raus gehen? Das ist ja Quatsch.

Sieh nur wozu dich die Erfahrung gebracht hat... Heute bist du hier und machst dir über Gefühle Gedanken die du sonst vermutlich niemals wahrgenommen hättest... Du kannst immer nur so vie Glück wahrnehmen, wie du leid kennst zum Vergleich... Das Glück kann nicht ohne das Leid existieren sie sind ein und das selbe je nach Betrachtung der jeweiligen situation... Vllt kannst du nichts gutes darin sehen - aber das liegt nur am fehlenden Vergleich ^^ egal was du erlebt hast, es gibt immer einen menschen der SOFORT mit dir in deine schlechteste levenssituation tauschen würde weil er dies als Lebensglück anerkennt...

Wenn dir garantiert wird beide Elternteile zu töten und es stirbt letztlich nur einer - ist da Glück? Auf was achtest du in diesem Moment.. Verlierst du den Blick für die Welt und betrachtest das eine Grab oder schließt du den liebenden Teil der voch verbleibt in die arme und entwickelt im neuen Leben was ihr nun führen werdet ein völlig neues Bewusstsein?

Vergebung und Mitgefühl gegenüber den Peiniger ist eine der höchsten Künste des Bewusstseins es benötigt zur voraussetzung die Fähigkeit, bedingungslose Liebe allen Geschöpfen schenken zu können... Vllt siehst du dann durch seine Tat wie gut es dir geht und wie furchtbar er seelisch leiden muss das es ihn zu so eine Tat trieb... Du warst vllt zur falschen Zeit falschen Ort oder hast diese Gefühle bei ihm getriggert ohne es zu merken ganz subtil mit deiner Körpersprache... Natürlich kannst du nichts dafür.. Doch der Peiniger ist ebenso Opfer seiner Umstände und gerade zu bewusstlos im Bewusstsein...

Lg,

Lacrimis

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbst aktiv beobachtet über viele Jahre; belesen

Liebello  26.06.2020, 11:45
Vergebung und Mitgefühl gegenüber den Peiniger ist eine der höchsten Künste 

ja, schade, dass es darum in der Frage nicht ging...

und die Erkenntnis der "Peiniger", dass man sich unmöglich verhalten hat, wäre auch mal ganz nett...

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Lacrimis27  26.06.2020, 12:34
@Liebello

Doch es ging um Dankbarkeit und man kann ohne Mitgefühl keine Dankbarkeit empfinden und äußern.. Ich sprach von den vorraussetzungen dazu

DU kannst aber nicht für den Peiniger handeln denken wahrnehmen fühlen Leben atmen usw! Du kannst nur an dir selbst arbeiten oder dich eben in die Opferrollen werfen, dich selbst vemitleiden und jahrelang heulen wie furchtbar u gerecht die Welt doch zu einem ist ;) machen die meisten die keine Lust haben an sich zu arbeiten ^^ der Mensch versucht schon seit längerer Zeit das unsere an sich anzupassen das ist der Grund warum es diese Missverständnisse überall gibt.. Denn du kannst niemanden ändern! Du kannst nur dich selbst ändern und das ändert dein Leben inkl deinen Kontakte und alle Menschen mit denen du zu tun hast da das meiste was wir sagen ohne Worte geschieht

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Ich finde grundsätzlich nicht, dass man für schlecht Erfahrungen dankbar sein sollte. Man kann etwas aus ihnen lernen - aber es bleiben schlechte Erfahrungen.