Aus rein wissenschaftlicher Sicht ist vodka weniger schädlich als Whiskey?

11 Antworten

Das ist Unsinn. Der Alkohol (Ethanol, nicht Methanol) ist in beiden Getränken drin. Der einzige Unterschied besteht in unterschiedlichen Geschmacksstoffen. Die haben aber nichts mit dem Abbau des Alkohols zu tun.

Shalidor  09.02.2020, 17:49

Er meint schon Methanol, der entsteht beim Whisky aber gar nicht erst, oder wenn doch, in sehr sehr geringen Mengen.

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Ich weiß ja nicht, woher du das mit dem Whisk(e)y hast, aber die Fuselöle werden bei der Destillation ausgeschieden und Methanol entsteht bei der Herstellung von Whisk(e)y gar nicht erst.

Im Gegensatz zu Vodka ist Whisk(e)y reines Destillat, was in Fässern gereift wird. Vodka ist Destillat, was zusätzlich mit künstlichen Zusatzstoffen versetzt wird. Somit dürfte Vodka rein wissenschaftlich/medizinisch schädlicher sein als Whisk(e)y.

Picus48  09.02.2020, 17:50
Vodka ist Destillat, was zusätzlich mit künstlichen Zusatzstoffen versetzt wird.

Welche künstlichen Zusatzstoffe wären das?

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Shalidor  09.02.2020, 18:00
@Picus48

Reiner Vodka wird mit aufbereitetem Wasser, welches künstlich bearbeitet wurde, damit es möglichst "rein" ist, vermischt. Es gibt auch einige Vodka-Sorten, die mit Geschmackssorten versetzt sind. Ich habe mich falsch ausgedrückt, der Vodka KANN mit künstlichen Zusatzstoffen versetzt werden, da die Hersteller im Grunde alles mögliche in das Zeug kippen können, und anschließend "Vodka" drauf schreiben, da es keine Vorschriften gibt, wie genau ein Vodka zubereitet sein muss. Hauptsächlich wird das Destillat halt durch allerlei Filter gejagt. Whisky wird einfach so, wie es destilliert wurde, in Holzfässer gegeben.

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Picus48  09.02.2020, 18:39
@Shalidor
...da es keine Vorschriften gibt, wie genau ein Vodka zubereitet sein muss.

"a) Wodka ist eine Spirituose aus Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs, der durch Gärung mit Hefe gewonnen wird aus

i) Kartoffeln und/oder Getreide oder

ii) anderen landwirtschaftlichen Rohstoffen und

so destilliert und/oder rektifiziert wird, dass die sensorischen Eigenschaften der verwendeten Ausgangsstoffeund die bei der Gärung entstandenen Nebenerzeugnisse selektiv abgeschwächt werden. Danach kann eine erneute Destillation und/oder eine Behandlung mit geeigneten Hilfsstoffen einschließlich der Behandlung mit Aktivkohle vorgenommen werden, um ihr die besonderen sensorischen Eigenschaften zu verleihen; die Höchstwerte an Nebenbestandteilen für Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs entsprechen denen des Anhangs I, wobei der Methanolgehalt höchstens 10 g/hl r. A. betragen darf.

b) Der Mindestalkoholgehalt von Wodka beträgt 37,5 % vol.

c) Zur Aromatisierung dürfen nur natürliche, in dem Destillat aus den vergorenen Ausgangsstoffen vorhandene Aromastoffe verwendet werden. Außerdem können dem Erzeugnis besondere, vom vorherrschenden Geschmack abweichende sensorische Eigenschaften verliehen werden.

d) Die Bezeichnung, Aufmachung und Etikettierung von Wodka, der nicht ausschließlich aus den in Buchstabe a Ziffer i genannten Ausgangsstoffen hergestellt wurde, ist zu kennzeichnen mit der Angabe „hergestellt aus...“,die durch die Bezeichnung(en) des/der zur Herstellung des Ethylalkohols landwirtschaftlichen Ursprungs verwendeten Ausgangsstoffs/Ausgangsstoffe ergänzt wird. Die Etikettierung erfolgt gemäß Artikel 13 Absatz 2der Richtlinie 2000/13/EG"

VERORDNUNG (EG) Nr. 110/2008 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 15. Januar 2008 zur Begriffsbestimmung, Bezeichnung, Aufmachung und Etikettierung von Spirituosen sowie zum Schutz geografischer Angaben für Spirituosen und zur Aufhebung der Verordnung (EWG)Nr. 1576/89

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Shalidor  09.02.2020, 19:48
@Picus48

"Außerdem können dem Erzeugnis besondere, vom vorherrschenden Geschmack abweichende sensorische Eigenschaften verliehen werden." Und was ist das dann? ;) Ob nun keine Regeln gelten oder Regeln, die nichts verbieten, ist am Ende doch egal?

"Die Bezeichnung, Aufmachung und Etikettierung von Wodka, der nicht ausschließlich aus den in Buchstabe a Ziffer i genannten Ausgangsstoffen hergestellt wurde, ist zu kennzeichnen mit der Angabe „hergestellt aus...“,die durch die Bezeichnung(en) des/der zur Herstellung des Ethylalkohols landwirtschaftlichen Ursprungs verwendeten Ausgangsstoffs/Ausgangsstoffe ergänzt wird." Sprich man darf fett WODKA drauf schreiben und muss nur irgendwo einen kleinen Vermerk haben. Das ist ja das, was ich geschrieben habe.

Bei Whisky ist das ganz klar. Nur folgende Zutaten dürfen zur Herstellung der Maische benutzt werden und es dürfen keine Zusatzstoffe rein, fertig. Keinerlei Spielraum für irgendwelche Experimente, sonst darf man schlichtweg einfach gar nicht erst Whisky auf die Flasche schreiben. Bei Whiskey sieht das ähnlich aus, wobei dir etwas mehr Spielraum für Abweichungen haben, jedoch je nach Region auch nicht genug, um was rein zu mischen, was da normal nicht rein kommt.

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Picus48  09.02.2020, 21:11
@Shalidor

Das ist schon richtig, die Begriffsbestimmungen lassen einen weiten Gestaltungsspielraum. Es ging mir in der Sache nur darum klarzustellen, dass es sehr wohl Vorschriften für die Herstellung von Spirituosen gibt und welche diese sind.

In der Praxis ist es so, dass die Qualität eines Wodkas um so besser zu beurteilen ist, je weniger Begleitsubstanzen er neben Wasser und Ethanol enthält.

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Shalidor  10.02.2020, 18:02
@Picus48

Wenn man einen guten Wodka ohne Zusatzstoffe hat, macht es demnach keinen Unterschied zum Whisky, wenn es um die körperliche Schädlichkeit geht. Da spielt dann nur noch der Alkoholgehalt bzw. die Menge eine Rolle.

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Shalidor  09.02.2020, 17:52

Nachtrag: Der mit ABSTAND gefährlichste/schädlichste Stoff in beiden Getränken ist jedoch Ethanol. Je nach Alkoholgehalt und getrunkener Menge ist das Getränk dementsprechend Schädlich. Ich würde mal behaupten wenn du Whisk(e)y und Vodka mit gleicher Menge Ethanol zu dir nimmst macht das gesundheitlich keinen entscheidenden Unterschied.

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Ganz theoretisch betrachtet ja. Vodka enthält nur wenige weitere Stoffe (Citronensäure und Cumarine), während Whiskey eine ganze Menge an weiteren Stoffen beinhaltet (Diverse Lactone, aromatische Aldehyde, heteroaromatische Aldehyde, diverse Anisaldehydderivate, einige Phenole und ein paar alicyclische Ester). Von den Inhaltsstoffen gehen aber nur theoretische Gesundheitsfolgen hervor, da kaum einer jeden Tag mehrere Liter Whiskey trinken wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin sehr expertisenreich und extrem schlau.

Methanol ist nur bei gepanschten Spirituosen (vorwiegend in Billigländern verkauft, auch an Touristen) ein Problem, das Hauptproblem bei Alkoholika ist der Alkohol.

Am gesündesten ist sündhaft teurer Whisky - davon trinkt man nämlich nicht so viel :-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Picus48  10.02.2020, 01:17

Wobei Cognac oder Armagnac auch sehr gesund sein kann. :-)

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Timo1234w5  17.02.2020, 22:53

Ich habe einen Bekannten, der ist Notfallsanitäter. Der hat einen Stammkunden, 19 Jahre alt, der in den letzten 5 Jahren 12 mal ins Krankenhaus musste, weil er zu viel Whisky getrunken hatte. Whisky ab 200€. Kommt vor, wenn der Vater Millionär ist und den Sohn saufen lässt, was der will.

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Hallo Fragesteller,

naja der Anteil an Fuselstoffen in beiden ist minimal, das ist das kleinere Problem - sofern der Alkohol zum Beispiel "industriell" abgefüllt/gebrannt worden ist.

Die geringen Anteile an Methanol (sofern vorhanden) kann der Körper noch problemlos entgiften/vertragen (Säure/Basen-Puffer im Blut, später bei der Oxidation zur Ameisensäure zur pufferung), bevor eine kritische Azidose eintritt.

Das Problem ist aber der Alkohol (Ethanol) als solcher, der ja auch entgiftet wird mittels ADH I und II.

Ethanol an sich ist schon ein Zellgift, das mal vorne weg. Problematischer sind aber Metaboliten, wie Ethanal die als kanzerogen wirken können. Diese Reaktivität des Ethanal ist auch einer der Grunde, warum zuviel Ethanal die Leber schädigt (Ethanal reagiert sehr gerne mit Stickstoffverbindungen, und Proteine sind halt derartige)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – MSc in Biochemie