Was meinte der Prophet Mose damit, wir sollen die Vorhaut unseres Herzen beschneiden?

6 Antworten

In der NWÜ wird dieser Text verständlicher übersetzt:

“Reinigt jetzt eure Herzen und seid nicht mehr so stur“ (5. Mose 10:16)

In einer FN findest Du die Hinweise:

„Reinigt jetzt eure Herzen“ — Wörtlich „Beschneidet die Vorhaut eures Herzens“

“seid nicht mehr so stur“ — Wörtlich „Verhärtet euren Nacken nicht mehr“

Dazu wird in der NWÜ erklärt:

>Das ist keine buchstäbliche Beschneidung, sondern bedeutet, dass man verkehrte Wünsche verwirft und überhebliche Ansichten, wie zum Beispiel, man wäre durch die Beschneidung besser als andere.<


telemann2000  15.02.2021, 19:24
Das ist keine buchstäbliche Beschneidung, sondern bedeutet, dass man verkehrte Wünsche verwirft und überhebliche Ansichten, wie zum Beispiel, man wäre durch die Beschneidung besser als andere.

Das kann er damit nicht gemeint haben, denn tatsächlich fühlten sich die Juden genau WEGEN der Beschneidung besser als andere...

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Die "normale" Beschneidung tut sehr weh.

Die "geistige" Beschneidung ist der körperlichen ähnlich,

da sie "sehr tief in uns" einiges ändern muss (Röm.2,29; Phil.3,3).

Jesu zeigte das auch (Gal.5,6).

Woher ich das weiß:Recherche

Orla, das Wort das dort mit "Vorhaut" übersetzt wird, ist etwas, was verschliesst, verstopft.

d.h. es ist gemeint, dass man sein Herz öffnen soll.

Keinesfalls ist damit irgend ein chirurgischer Eingriff oder so gemeint.

Von Experte BillyShears bestätigt

https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/vorhaut/ch/f6738069f8c40419ff7dcf031601a732/

Vorhaut der Herzen

Das → Herz bezeichnet im Alten Testament im Gegenüber zum Fleisch das innere Zentrum des Menschen, den Sitz des Fühlens und Empfindens, des Wollens und Planens, aber auch des Denkens, das wir dem Hirn zuschreiben. Es ist für die Einstellung des Menschen verantwortlich. Bildlich kann auch von der „Vorhaut des Herzens“ als Zeichen von Halsstarrigkeit (Dtn 10,16) die Rede sein. Nur wo diese entfernt ist, der Mensch also nicht nur am Fleisch, sondern auch am Herzen beschnitten ist, die innere Einstellung damit dem äußeren Zeichen entspricht, wird Jahwe in rechter Weise verehrt (Dtn 10,16Jer 4,4; vgl. Dtn 30,6). Fremde haben dagegen sowohl am Fleisch als auch am Herzen eine Vorhaut und dürfen deswegen nicht in den Tempel (Ez 44,7.9). Jer 9,25 wirft ganz Israel vor, am Herz eine Vorhaut zu haben. Diese Vorhaut soll nach Lev 26,41 gedemütigt werden, ein bildlicher Ausdruck für Buße. Die wahre Beschneidung wird also nicht am Fleisch, sondern am Herzen vollzogen. Diese spiritualisierende Akzentverschiebung führt im Neuen Testament dazu, dass die Beschneidung des Fleisches irrelevant wird (1Kor 7,17-24).

Die Beschneidung war (oder ist) ein äußerliches Zeichen dafür, dass man zu Gott gehört. Nun sind aber Äußerlichkeiten eine Sache. Viel wichtiger ist es, dass man auch danach handelt.

Im alten Judentum galt das Herz nicht als Sitz des Gefühls (wie heute bei uns), sondern als Sitz des Willens. Wenn also Mose fordert, das Herz zu beschneiden, bedeutet das, dass man nicht nur äußerlich zu Gott gehören soll, sondern seinen Willen und sein Handeln Gottes Willen unterwerfen.

Das wäre vielleicht so, wie wenn man heute zu einem Christen sagen würde: es reicht nicht, wenn du ein Kreuz nur um den Hals trägst. Du solltest es auch in deinem Kopf und in deinem Herzen tragen